Zur Abschrift aus der Hauspost
Meine Meinung zum Leitartikel der Hauspost vom 15. Juli 2003 des BKH Taufkirchen/Vils: 31.07.2003
Nach dem öffentlichen Schreiben von Prof. Dr. Dose in der Hauspost des BKH Taufkirchen vom 15. Juli 2003 „Vom schwierigen Umgang mit der Wahrheit“, das m. E. zweifelsohne leichtfertig, unsorgfällig verfasst ist und viele „Fehler“ aufweist, finde ich es schon für nötig, das Vertrauen in Prof. Dr. Dose und seine Angaben hinterfragen zu dürfen.
Warum
unterlaufen Prof. Dr. Dose so viele „Irrtümer“? Ist er wirklich noch für
ein gutes Miteinander in Taufkirchen? Wie steht es mit seinem „demokratischem
Verständnis“? Werden die nächsten Stellungnahmen, Entscheidungen und
Gutachten auch in diesem „Stil“ erfolgen?
Fragen und Antworten zum
Leitartikel „Vom
schwierigen Umgang mit der Wahrheit“
Der
Gemeinderat hat mit 11:9 Stimmen die Pläne ……. zur Kenntnis genommen!
Wurde mit dem Gemeinderatsbeschluß wirklich nur „zur Kenntnis genommen“?
Prof. Dr. Dose war dabei: „Der Gemeinderat beschließt, der Erweiterung der Frauenforensik um max. 46 Plätze und der Errichtung einer Forensik-Männerstation mit max. 30 Plätzen positiv gegenüberzustehen. ….
Wollte Prof.
Dr. Dose mit dieser Aussage
ausdrücken, dass der Gemeinderat ohnehin nichts zu entscheiden hatte, da die
Entscheidung bereits im März im Bezirk gefallen ist?
Datumangabe
Prof. Dr. Dose:
tatsächliches Datum:
Im April Info durch BKH 12.04.2003
28. April Bürgerversammlung 15.04.2003
28.06. Gruppe konstituiert 17.06.2003 und ein zweites Treffen am 26.06.
Ziel
sei: Behandlungsplätze .. zu verhindern:
Das tatsächliche Ziel der Bürgerinitiative sollte mittlerweile auch
Prof. Dr. Dose bekannt sein, nämlich in Taufkirchen
Plätze für forensisch untergebrachte Männer zu
verhindern!
Gemeinderat
ignoriert Bürgerwunsch zu Bürgerbefragung:
Die Gemeindeverwaltung hat die gewünschte Bürgerbefragung nicht gestartet und
auch nicht unterstützt, also „davon nichts wissen wollen = ignorieren“. Die
Bitte um Unterstützung wurde von der Pressesprecherin am 08.07.2003 u.a. so
beantwortet: „Voraussetzung für
eine repräsentative Bürgerbefragung ist eine neutrale und umfassende Information,
die sowohl Argumente dafür, als auch dagegen, gleichwertig aufzeigt“. Eine
umfassende Information ist nach unserer Meinung auch in den gemeindlichen
Veranstaltungen nicht geboten worden.
Kritiker nie geladen: Dazu kann auch das Schreiben vom 08. Juli 2003, zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung ist „Voraussetzung ….. ist eine neutrale und umfassende Information, die sowohl Argumente dafür, als auch dagegen, gleichwertig aufzeigt.“ Das hat die Gemeindeverwaltung bei der Bürgerversammlung den Bürgern nicht ermöglicht! Fachlich kompetente Kritiker wurden von der Gemeinde nicht geladen.
Männerforensik nie ausgeschlossen (Lügner):
Zu
den beliebtesten Geschichtsfälschungen der Gegner (welche unterstellt er
denn noch?), die Leitung des BKH und den Bezirk als „Lügner“
hinzustellen …. ...
Behauptungen des ehemaligen Gemeinderates Konrad Weiher
Zu diesem Schluß kommt Prof. Dr. Dose und er führt den Dorfener Anzeiger dazu an: dort stand - ohne Herrn Weiher wörtlich wiederzugeben: Herr Weiher habe wenig Vertrauen in den Bezirk. Bei der Entscheidung für die Frauenforensik, die vor Jahren fiel, sei den Bürgern versichert worden, dass eine Männerforensik nicht in Frage komme.
Herr Weiher hat wiederholt folgendes gesagt: Vor Jahren (1994), bei der Entscheidung für die Frauenforensik, habe Bürgermeister Maier (in seiner Anwesendheit) Bedenken der Bürger zu einer Männerforensik beim Bezirkstagspräsidenten angemeldet. Der Bezirkstagspräsident hat darauf geantwortet, dass keine Männerforensik nach Taufkirchen komme, dafür sei das BKH Haar da. Prof. Dr. Dose war auch auf der Bürgerversammlung!
Als "Beweis" des Gegenteils (Lügner?) zieht Dose seine Aussage (SZ 01.April 97) heran: „Wenn der Bezirk im Jahr 2000 feststellt, dass die Frauen immer braver werden, dann kommen evtl. auch Männer“. Bestätigt Prof. Dr. Dose´s Aussage von 1997 nicht viel mehr, dass immer „nur“ von der Frauenforensik ausgegangen wurde und eine Vergrößerung der Forensik kein Thema war?
Warum erinnert sich Prof. Dr. Dose auch nicht an die Zusicherung der Krankenhausleitung Taufkirchen und des Bezirkstagspräsidenten an unseren Herrn Bürgermeister Hofstetter, dass in Taufkirchen keine forensische Männerstation eingerichtet werde, wenn der Gemeinderat ein Veto einlegt! Siehe Erdinger SZ vom 29.01.2003: Männerforensik kann am Veto Taufkirchens scheitern!
Wurden vom BKH noch keine falschen Angaben gemacht? Von der Krankenhausleitung müssen wir schon Korrektheit erwarten dürfen! Mit dem Leitartikel dieser Hauspost ist m.E. der Öffentlichkeit klar vor Augen geführt worden, wie schwierig Prof. Dr. Dose der Umgang mit der Wahrheit fällt!
Gefahr
der Forensik von Größe unabhängig, Lastenverteilung und Sicherheitsgarantie:
Laut Statistik liegt die Rückfallquote bei mind. 20%. Bei 100 Patienten sind folglich doppelt so viele Straftaten zu erwarten als bei 50 Patienten.
Das
Risiko, das Taufkirchen tragen muß, entspricht dem Risiko, dem jeder Ort
ausgesetzt ist plus dem zusätzliche Risiko durch die Forensik am Ort.
Siehe auch Dorfener Anzeiger vom 03.01.2003: Dose räumte ein, dass man anfangs etwas blauäugig an die Sicherheitsvorkehrungen herangegangen sei. Nicht nur in der Forensik müsse man wachsam sein, auch die restliche Psychiatrie sei nicht gewaltfrei.
Ein Fall ist ein Fall zuviel: Wird es bei den „gefährlicheren Männern“ auch so glimpflich abgehen:
„7 Entweichungen, in allen
anderen Fällen handelte es sich um Missbrauch von Lockerungen ….“
Wir
wollen das lieber nicht erst testen müssen!
Keine
Einrichtung in unmittelbarer Nähe:
Entfernungsangaben
von den Grundstücken des BHK-Taufkirchen:
Fußball- und Trainingsplätze: grenzen direkt an das Bezirksgrundstück,
Waldkindergarten
direkt auf dem Bezirksgelände
(Oase Klangschule)
Schule weniger als 250 m
Spielplatz weniger als 250 m
Kindergarten weniger als 350 m
Kinderhort: weniger als 350 m
Erholungsgebiet Schlosspark: direkt auf dem Bezirksgelände
Studie der Rostocker-Uniklinik: Die Studie wird nicht angezweifelt, oder? Woher haben Gutachter in Taufkirchen Erfahrung mit forensischen Männern? Heißt das, dass Gutachter in anderen Forensiken, auf die sich die Studie bezieht in Dr. Doses Augen unqualifiziert sind? Ein solches Urteil wird die Kollegen freuen. Wird die BKH-Leitung wirklich in „allen Fällen“ 100-prozentig sorgfältig sein?
Grundbucheintrag: Keine genauen öffentlichen Aussagen oder Vorschläge des BKH bis heute, wie eine sichere Kontrolle der Zusagen gewährleistet werden kann!
Kann das BKH überhaupt
versichern, dass nicht schon in der Vergangenheit „ausnahmsweise gefährliche
Männer“ wochenlang in Taufkirchen begutachtet wurden?
Schrille
Töne und lautere Mittel:
Wir haben keine schrillen Töne gehört (sie könnten
aber im BKH oder der Gemeindeverwaltung gefallen sein?), sie wären aber
eigentlich unsererseits nötig, da anscheinend niemand auf normale Töne hören
will.
Unlauter - Unehrlich? Unglaubwürdig? Dose, Neuperth, Hofstetter, Jungwirth, Bürgerinitiative?
Zumindest unglaubwürdig erscheint mir Prof. Dr. Dose, schon wegen den Aussagen in dieser Hauspost, dass niemand unbedingt eine Männerforensik in Taufkirchen(Vils) wolle und es der erklärte Wille des Bezirks sei, die Gemeinde in den Entscheidungsprozess einzubeziehen.
2289
Wahlberechtigte aus der Gemeinde Taufkirchen, über 95% der Befragten haben sich
gegen die Errichtung einer Männerforensik ausgesprochen und trotzdem bleiben
sie unberücksichtigt (auch Unterschriften aus den Nachbargemeinden liegen vor,
konnten aber nicht einbezogen werden).
Meinte
es Prof. Dr. Dose ernst, würde er gemeinsam
mit der Bevölkerung nach einer Kompromisslösung, z.B. einer reinen
Frauenforensik mit entsprechender Bettenzahl suchen! Sicher auch unangebracht
waren seine Bemerkungen (und Beeinflussung) zu Wortmeldungen in der
Gemeindratssitzung (u. a. bei Gemeinderat Elas), das
gehe ihm auf den Keks!
Und zu Beeinflussung: Diese Hauspost wird laut Auskunft eines Mitarbeiters auch an die Gemeinderäte verteilt. Welche Absicht steckt hinter solch falschen Aussagen kurz vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung?
Auch
auf den Internetseiten des BKH kann man zumindest eine falsche Angabe
finden, wenn man dem WDR glauben kann.
Und Prof. Dr. Dose hatte selbst noch auf
der Bürgerversammlung von Ausbrüchen aus bayerischen Frorensikstationen im
Jahr 2001 erzählt! Überprüfen
Sie bitte selbst: Hier
klicken
.
Auch auf den Internetseiten des BKH wird das Leitbild des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen vorgestellt. Ich würde mir da schon eine Aussage und Vorgabe zum Miteinander des BKH und den Taufkichner Bürgern wünschen.
Es gefällt mir wirklich nicht, dass Prof. Dr. Dose falsche Angaben macht, anscheinend leichtfertig und voreilig engagierte Bürger diffamiert und nicht auf den erklärten Wunsch der Bürger eingehen will! Herr Prof. Dr. Dose, bitte bereinigen Sie die Sache und gehen Sie auf die Taufkirchner zu. Nicht nur die nächste Ausgabe der Hauspost sollten Sie dazu nützen.
Mit
freundlichen Grüßen
Josef Nöscher
Hauspost vom 15. 08. 2003 des BKH Taufkirchen/Vils:
Richtigstellung:
Zu dem Artikel in der Hauspost Juli 2003 "Vom schwierigen Umgang mit der Wahrheit" hat Herr Weiher die Krankenhausleitung gebeten, folgendes richtig zu stellen:
Sein Verweis auf die gegebene Zusicherung, eine Männerforensik komme für Taufkirchen nicht in Frage (Dorfener Anzeiger vom 28.6.03) habe sich nicht auf die Leitung des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen(Vils) sondern auf eine Aussage des damaligen Bezirkstagspräsidenten bezogen. Die Krankenhausleitung hat in einem Gespräch mit Herrn Weiher diese Richtigstellung akzeptiert und ihre Veröffentlichung in der Hauspost August 2003 zugesagt.
Frage: Warum ist die Richtigstellung nicht an der Stelle der Hauspost erschienen, wo die Vorwürfe standen? Die Krankenhausleitung auf Herrn Weiher zugekommen! um rechtlichen Schritten zu entgehen? Warum schreibt denn Dr. Dose so üble Sachen über Herrn Weiher und auch die BI?
Er hat doch die Aussagen des Herrn Weiher auf der Bürgerversammlung gehört ! Hat ihn nur der kräftige Applaus geärgert auf die Aussage, wenn die Herrn weg sind von Taufkirchen, kümmern sich die wenig um Taufkirchen! Und die gleich angeschlossene Bitte an die Gemeinderäte, zur geplanten Männerforensik negativ zu wirken, oder steckten da andere Absichten dahinter?
Tatsache ist, Herr Weiher ist weiterhin um ein gutes Einvernehmen mit dem Bezirk bemüht!
Abschrift aus der Hauspost der Bezirkskrankenhaus Taufkirchen (Vils)
vom 15. Juli 2003, Informationen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Prof. Dr. med. M. Dose schreibt für die Krankenhausleitung:
Vom schwierigen Umgang mit der Wahrheit
Am
6.5.2003 hat der Gemeinderat von Taufkirchen (Vils) mit 11:9 Stimmen die Pläne
zur Erweiterung der Frauenforensik und Schaffung von 30 Plätzen für nach § 64
StGB untergebrachten Männern am Bezirkskrankenhaus unter Ausschluss von
schwerer Gewalttäter und Sexualstraftäter (mit entsprechender dinglicher
Sicherung im Grundbuch) zustimmend zur Kenntnis genommen.
Vorausgegangen
waren:
Ab
Januar 2003 die Information der Gemeinde und der Öffentlichkeit über
entsprechende Überlegungen der Krankenhausleitung
Im
April 2003 die Durchführung eines Informationstages der forensischen
Abteilung des Bezirkskrankenhauses mit Vorträgen, Diskussionsrunden, Führungen
und der Möglichkeit, sich umfassend über Aufgaben und Arbeitsweise der
Forensik zu informieren
Am
28. April eine Bürgerversammlung, die Gegnern und Befürwortern der
Erweiterung der Taufkirchener Forensik die Gelegenheit bot, ihre Argumente
vorzutragen und auszutauschen.
Am
28.6.2003 hat sich nun eine Gruppe von Taufkirchner Bürgerinnen und Bürgern
konstituiert, die mit einer „Bürgerbefragung“ Unterschriften mit dem Ziel
sammelt, die geplante Schaffung von 30 Behandlungsplätzen (Neubau) für
straffällig gewordene Suchtkranke (§ 64 StGB) zu verhindern.
Zur Begründung (Originalzitate von der Internet-Seite des „Forum-Taufkirchen“) wird angeführt:
Der in der Bürgerversammlung
mehrmals vorgetragene Wunsch nach einer Bürgerbefragung wurde vom
Gemeinderat ignoriert.
Kommentar: Der Gemeinderat hat den Wunsch nach einer Bürgerbefragung nicht ignoriert. Es wurde (K. Karbaumer) im „Dorfener Anzeiger“ vom 12.5.2003 lediglich darauf hingewiesen, dass ein Bürgerentscheid rechtlich fraglich ist, da die Einrichtung einer Forensik Angelegenheit des Bezirks, nicht der Gemeinde ist. Der erklärte Wille des Bezirks, die Gemeinde Taufkirchen in den Entscheidungsprozess über den Ausbau der Forensik einzubeziehen, hat in der Informationspolitik der Krankenhausleitung des Bezirkskrankenhauses, der Teilnahme des Bezirkstagspräsidenten und Mitgliedern der Bezirksverwaltung an der Bürgerversammlung und in der Berücksichtigung der Beschlussfassung des Gemeinderates seinen Niederschlag gefunden.
Offizielle, unabhängige und fachlich
kompetente Kritiker wurden nie geladen und gehört, weder in der Bürgerversammlung
noch in der Gemeinderatssitzung.
Kommentar:
Sowohl zu den lnformationsveranstaltungen zum Thema Forensik, wie zur Bürgerversammlung
und öffentlichen Gemeinderatssitzung hat es keinen Ausschluss unabhängiger und
fachlich kompetenter Kritiker gegeben. Die von Prof. Dr. Dose präsentierten
Materialien zum Thema Forensik beruhen auf öffentlich zugänglichen, unabhängigen
und wissenschaftlichen Quellen.
Im Bezirkskrankenhaus Taufkirchen (Vils) sind derzeit 70 Patientinnen in der Frauenforensik untergebracht, 36 waren ursprünglich vorgesehen. Eine Erweiterung ist also dringend notwendig, wird auch nicht bestritten. Nun soll zusätzlich noch eine Männerforensik errichtet werden. Das ist für Taufkirchen zu viel! Damals, als die Frauen forensik eröffnet wurde, wurde eine forensische Männerstation für Taufkirchen ausgeschlossen.
Kommentar:
Es gehört zu den beliebtesten Geschichtsfälschungen der Gegner der geplanten Männerforensik,
die Leitung des Bezirkskrankenhauses und den Bezirk als „Lügner“
hinzustellen, denen man nicht trauen könne, weil sie bei der Eröffnung der
Frauenforensik das Versprechen abgegeben hätten, eine Männerstation sei
„ausgeschlossen“. Siehe dazu auch die Behauptungen des ehemaligen
Gemeinderates Konrad Weiher:
Ex-Gemeinderat
Konrad Weiher sagte, er habe wenig Vertrauen in den Bezirk. Bei der Entscheidung
für die Frauenforensik, die vor Jahren fiel, sei den Bürgern versichert
worden, dass eine Männereinrichtung für Taufkirchen nicht in Frage komme (Dorfener
Anzeiger vom 28.06.2003).
Richtig
ist aber (Zitat aus der „Süddeutschen Zeitung“ vom 1. April 1997):
„Ebenso
wenig wollte Dose ein Versprechen abgeben, dass es in Taufkirchen bei einer
Frauenforensik bleiben werde. „Wenn der Bezirk im Jahr 2000 feststellt, dass
die Frauen immer braver werden, dann kommen eventuell auch Männer“. Jedoch keine, von denen eine Gefahr ausgehe.
Auch
wenn sich diese Aussage auf eine evtl. mangelnde Auslastung der Frauenforensik
bezog (von der leider keine Rede sein kann): Ein „Versprechen“, dass keine Männerstation kommen würde,
wurde - entgegen wiederholt
vorgebrachten Behauptungen - nicht abgegeben.
Je größer die
Einrichtung einer Forensik desto größer wird das Gefahrenpotential. Laut
Herrn Prof. Dr. Dose liegt die statistische Rückfallquote während der Bewährungszeit,
die durch verschiedene Eingliederungsverfahren in unserem Ort stattfindet,
bei ca. 20%. Muss dieses Risiko unser Dorf tragen? Nein! Die Last sollte auf
mehrere Schultern (Standorten) verteilt werden. Selbst Herr Prof. Dr. Dose
kann (lt. Eigener Aussage) keine Sicherheitsgarantie geben.
Kommentar: Die Aussage zur statistischen Rückfallquote bezog sich auf die Sucht-Rückfälligkeit nach § 64 StGB behandelter und entlassener Patienten (im Gegensatz zur über 60% Rückfälligkeit von Suchtkranken, die ohne Unterbringungsmaßnahmen nach § 64 StGB behandelt werden. Es gibt kein 20%-Kriminalitätsrückfallrisiko während der Bewährungszeit. Das Risiko, das Taufkirchen (warum auf einmal Dorf?) tragen muß, entspricht dem Risiko, dem jeder Ort und jeder Bürger unabhängig vom Bestehen einer Forensik ausgesetzt ist. Übrigens: Straftaten rückfälliger Forensik-Patienten finden in der Regel nicht am Ort der forensischen Unterbringung, sondern an den Orten (meist Großstädte) statt, in die sich Entwichene flüchten.
Unsere Meinung ist:
„Ein Fall ist ein Fall zuviel!“
Kommentar: Das ist auch unsere Meinung und das Sicherheitsprogramm und Stufungskonzept der forensischen Abteilung am Bezirkskrankenhaus Taufkirchen (Vils) trägt dem - wie die Zahlen belegen - Rechnung.
Man kann eine
derartige Einrichtung im Ortszentrum, in unmittelbarer Nähe von Kindergärten,
Schulen, Spielplätzen und Jugendsportvereinen in keinster Weise befürworten.
Kommentar: Der geplante Neubau für vier forensische Stationen auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen (Vils) liegt zu keiner der genannten Einrichtungen in „unmittelbarer Nähe“. Im Rahmen des Stufungskonzepts der Forensik steht auch nicht zu befürchten, dass Forensikpatienten ohne entsprechenden (die Sicherheit der BürgerInnen gewährleistenden) Therapiefortschrift in die Nähe dieser Einrichtungen gelangen.
Lt Rostocker Studie (Forensische Uni-Klinik
Rostock): Jedes fünfte (20%) in Deutschland erstellte Gutachten über
Sexualstraftäter weist eklatante Mängel auf. Die Studie geht sogar noch
weiter und wirft den Gerichten vor, viel zu geringe Ansprüche an
forensisch-psychiatrischen Gutachten zu stellen. Es muss heißen: Sicherheit
vor Therapie!
Kommentar: Die Gutachter, die am Bezirkskrankenhaus Taufkirchen (Vils) zu Lockerungsmaßnahmen, Stufungen und Bewährungsmaßnahmen Stellung nehmen, verfügen über entsprechende Erfahrung und Qualifikation. Der Auftrag der Forensik lautet: Sicherung und Besserung, wobei kein Aspekt über den anderen gestellt werden kann.
Die Grundbucheintragung, welche die Einrichtung
einschränken sollte (z.B.: keine Sexualstraftäter, Gewaltstraftäter mit
Tötungsdelikten etc.), ist nur ein geschickter Schachzug, um die Leute zu
beruhigen. Tatsächlich ist eine Einhaltung der Beschränkung bzgl.
Personenzahl und Delinquenz später sehr schwierig prüfbar oder
kontrollierbar. Durch den Persönlichkeitsschutz und durch das
Datenschutzgesetz darf die Klinik keinerlei Informationen zu den Personen
herausgeben. Der Wert des Ortes sinkt dramatisch (Lebensqualität)! Wer
will schon an einen Oft ziehen mit einem immer größer werdenden Risiko?
Kommentar:
Welches Interesse soll die Leitung des Bezirkskrankenhauses oder der
Bezirk haben, gegen eine entsprechende Festlegung im Grundbuch und
Vollstreckungsplan “heimlich“ Sexualstraftäter und Gewaltstraftäter mit
Tötungsdelikten in Taufkirchen aufzunehmen? Es ist ohnedies ein Irrtum,
anzunehmen, die Leitung des Bezirkskrankenhauses habe sich nach der Aufgabe, in
Taufkirchen eine Männerforensik zu errichten, „gedrängt“. Sie hat sich der
Tatsache gestellt, dass die dringend notwendige Erweiterung der Frauenforensik
von der politischen Ebene (Sozialministerium) an die Schaffung von Behandlungsplätzen
für Männer geknüpft wurde und daraus (Einschränkung des Personenkreises) das
Beste gemacht. Die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze und Bestandgarantie
für die bestehenden Arbeitsplätze dürfte dabei für das strukturschwache
Taufkirchen bedeutsamer sein, als der unbewiesen behauptete Verlust von
Lebensqualität.
Es
steht jedermann/frau frei, sich für ein Anliegen im öffentlichen Bereich mit
demokratischen Mitteln einzusetzen.
Zu
wünschen ist jedoch, dass die Auseinandersetzung ohne schrille Töne und mit
lauteren Mitteln geführt wird.
Niemand
„will“ unbedingt eine Männerforensik in Taufkirchen (Vils).
Die
Frage lautet vielmehr:
Sind
die BürgerInnen Taufkirchens bereit, zum Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen
am Bezirkskrankenhaus Taufkirchen (Vils) mit entsprechenden Konsequenzen für
die Strukturqualität des Ortes, zur Verbesserung der Unterbringungs- und
Behandlungsmöglichkeiten der bereits untergebrachten Frauen, die Schaffung
von 30 Behandlungsplätzen für straffällig gewordene, suchtkranke Männer
aus umliegenden Landkreisen zu tolerieren, von denen (mit entsprechender
dinglicher Sicherung in Grundbuch und Vollstreckungsplan) keine besonderen Gefährdungspotentiale
für die Taufkirchner Bevölkerung ausgehen?
Schade,
dass die Unterschriftenaktion nicht die Möglichkeit bietet, auch dieser Meinung
- die neben dem Beschluss des Gemeinderates auch die Diskussion bei der Bürgerversammlung
wiedergab - Ausdruck zu verleihen.
Für
die Krankenhausleitung:
Prof. Dr. med. M. Dose