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Original-Leserbrief zum Artikel ‚Ich fühle mich einfach verarscht’ von Birgit Lang vom 27.05.03  


Beim Thema ‚Planung einer Männerforensik im BKH Taufkirchen’ fühlt sich inzwischen wohl ein erheblicher Teil der Taufkirchener Bevölkerung ‚verarscht’, da der Bau der Männerforensik scheinbar schon lange vor der öffentlichen Diskussion beschlossene Sache war.

Die Nichtbeachtung des Columbus-Achters, der in seiner Sitzung offensichtlich zum falschen Ergebnis (nämlich gegen die Männerforensik) kam, ist für mich nur die konsequente Fortführung einer manipulativen Informationspolitik. Hätte sich der Columbus-Achter mehrheitlich für die Errichtung einer Männerforensik ausgesprochen, dann hätte man diesem Beschluß in der Gemeinderatssitzung sicherlich mehr Beachtung geschenkt.

Bereits am Anfang der öffentlichen Diskussionen stand eine Bürgerversammlung in Form einer Podiumsdiskussion, bei der drei Befürworter, aber leider kein einziger Gegner auf dem Podium war bzw. waren. Kritische Stimmen aus der Bevölkerung wurden durch rhetorisch und psychologisch bestens geschulte Redner in Windeseile zum Schweigen gebracht.

Auf einen möglichen Bürgerentscheid angesprochen, berichtete Herr Hofstetter, dass es grundsätzlich folgende zwei Möglichkeiten gibt:

1.)    Gemeindebürger könnten ein Bürgerbegehren organisieren, das bei ausreichender Beteiligung und nach Prüfung durch die zuständige Behörde zu einem Bürgerentscheid führt.

2.)    Der Gemeinderat könnte nach ausführlicher Beratung und Diskussion in der Gemeinderatssitzung direkt beschließen, dass ein Bürgerentscheid durchgeführt wird.

Ich hätte mir erhofft, dass die Diskussion in der entscheidenden Gemeinderatssitzung fair abläuft, beide Seiten gehört werden, und deren Meinung gleichermaßen respektiert wird. Zu dieser Sitzung wurden drei Vertreter des Bezirkskrankenhauses geladen, aber weder ein unparteiischer Sachverständiger noch ein Gegner. Die Äußerungen der Befürworter wurden jeweils unkommentiert belassen, aber Äußerungen gegen die geplante Männerforensik folgte immer eine Gegendarstellung des Herrn Dr. Dose, entweder weil sich dieser zu Wort meldete, oder von Herrn Hofstetter zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde. Wiederum überzeugte er durch Rhetorik, nicht aber durch Argumente.

Das ‚gemeindliche Beratungsorgan’ Columbus-Achter wurde, da zu kritisch, komplett ignoriert.

Besonders dramatisch finde ich diese Tatsache wegen des dennoch knappen Beschlusses von 11 zu 9 Stimmen für die Errichtung einer Männerforensik. Hätte man Gegner und Befürworter in der Diskussion im Vorfeld und in der Gemeinderatssitzung gleich behandelt, dann hätte sich möglicherweise auch der Gemeinderat letztendlich gegen die Männerforensik entschieden, oder zumindest eine Bürgerbefragung initiiert.

Ich hoffe nur, dass die Vorgehensweise der verantwortlichen Kommunalpolitiker beim brisanten Thema ‚Männerforensik in Taufkirchen’, das uns noch viele Jahre beschäftigen wird, den Weg ins Langzeitgedächtnis des Wählers findet!

 

 

 

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