Leserbriefe zur Männerforensik:                   

und hier zur Gemeindepolitik                    



 

Dorfener Anzeiger vom 15.12.2007:

 

Zum Artikel „Neue Forensik ein Hochsicherheitstrakt" vom 6. Dezember und „110 statt der Ursprünglichen 80 Betten" vom 10. Dezember:

„Dass 'die Gemeinde nun ei­nen Erfolg [hat] verbuchen können' möchten wir nicht einfach so stehen lassen. Da­bei sei unbenommen, dass zu­mindest als Kompromisslö­sung letztlich der Eintrag be­sagter Dienstbarkeit als Re­sultat zu Stande kam, und wer auf längere Sicht in den Gebäuden untergebracht werden wird, wird die Zu­kunft weisen.

In unserer Erinnerung stellt sich die Sachlage jedoch ein wenig differenzierter dar. So war es keineswegs ursächlich die Gemeinde, der dieser Er­folg zu verdanken ist. Nur dem Einsatz einer Menge en­gagierter Bürger Taufkir­chens, die sich mit dem ursprünglichen Vorgehen der Gemeinde und der anfängli­chen Zustimmung zu allen Ansinnen des Bezirks nicht einfach abfinden wollten, ist es zu verdanken, dass wenigs­tens ein Kompromiss erreicht wurde. Diese Bürger ver­brachten viele Stunden da­mit, sich in die Thematik ein­zuarbeiten, legten viele Kilo­meter Wege zur Sammlung von Meinungen und Unter­schriften zurück, organisier­ten Infostände und hakten beharrlich bei der Gemeinde nach. Diese massive Aufmun­terung und nicht zuletzt die Initiierung eines Bürgerbegehrens führten schließlich dazu, dass der tatsächliche Wille einer Großzahl der Ge­meindebürger wahrgenom­men wurde und die Gemeinde sich schließlich zum Handeln gezwungen sah.

In Anbetracht der anstehen­den Kommunalwahlen wäre es vielleicht keine schlechte Idee, den noch gar nicht so lange zurückliegenden Ver­lauf in Sachen 'Männerforen­sik' Revue passieren zu lassen und ein paar Minuten Zeit darauf zu verwenden sich zu überlegen, im März vielleicht doch die Stimme Volksvertre­tern im eigentlichen Sinne des Wortes zu geben. Jenen, die bereit sind, sich uneinge­denk überregionaler parteili­cher Interessen für die Bürger unseres Ortes zu engagieren und die Belange der ortsan­sässigen Bürger nach bestem Wissen und Gewissen zu ver­treten."

Astrid und Richard Berger

Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 15.12.2007:

 

Zum Artikel „Neue Forensik ein Hochsicherheitstrakt" vom 6. Dezember und „110 statt der Ursprünglichen 80 Betten" vom 10. Dezember:

„Es mag sein, dass ein Bürger schnell die negativen Dinge vergisst, doch die Tatsachen so schön zu reden oder zu verdrehen, ist gegenüber en­gagierten Bürgern nicht fair.

Die Gemeindevertreter hat­ten sich damals für eine Er­weiterung der Frauenforensik und ebenfalls um eine Erwei­terung für eine Männerauf­nahme entschieden, obwohl ihnen bereits der Rat des Co­lumbus-Achters auf den Weg gegeben wurde, die Bürger zu diesem Thema zu fragen. Erst auf Druck der Bürger in Form einer gegründeten Bürgerini­tiative haben die Gemeinde­vertreter über das Thema in­tensiver nachgedacht und versucht, den Bürgern entge­gen zu kommen. Nachdem doch viele nachträgliche Schritte der Gemeinde, u.a. auch ein Gerichtstermin vor dem VGH in München kei­nen Erfolg gebracht hatten, hatte die Gemeinde sich dazu durchringen können, einen Grundbucheintrag auf Be­schränkung der Unterbrin­gung von Männern zuzustim­men und durchzusetzen.

Doch auch dieser Hoffnungs­schimmer wurde den Ge­meindevertretern genommen durch eine Sachbearbeiterin am Grundbuchamt. Auch hier mussten die Vertreter der Bürgerinitiative immer wie­der hartnäckig auf eine recht­liche Möglichkeit drängen.

Wenn die Bürgerinitiative nicht gewesen wäre, hätte die Gemeinde heute eine Frauen­forensik, die eine unendliche Entwicklungsmöglichkeit hätte und ebenfalls eine un­eingeschränkte Männerforen­sik. Und eines sollte auch noch erwähnt werden: Die Beschränkung auf maximal 30 Planbetten bedeutet nicht, dass es maximal 30 Personen sind, sondern es können bei einer engen Belegung sogar doppelt so viele Männer wer­den."

Margarete Euwens-Albrecht
BI „Keine Männerforensik" und Forensikbeirat

 

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Dorfener Anzeiger vom 10.12.2007:

Zum Artikel „Neue Forensik ein Hochsicherheitstrakt" vom 6. Dezember

Erfolg der BI, nicht der Gemeinde

„Es darf wohl angezweifelt werden, wie groß das Bestre­ben der Gemeinde, männli­che Straftäter von der Klinik Taufkirchen fernzuhalten, tatsächlich war/ist.

Der Taufkirchener Ge­meinderat hat in der Sitzung vom 5. Juni 2003 die Errich­tung einer Männerforensik in Taufkirchen grundsätzlich (mit knapper Mehrheit von 11:9 Stimmen) befürwortet, obwohl die Taufkirchener Be­völkerung eine solche Ein­richtung mehrheitlich ab­lehnt(e).

Wäre die Männerforensik damals vom Gemeinderat ka­tegorisch abgelehnt worden, bestünde heute gar keine Notwendigkeit, Anzahl oder Delinquenz der männlichen Patienten per Grundbuch zu begrenzen. Das Thema Männerforensik wäre für Taufkir­chen schon lange und endgül­tig vom Tisch.

Glücklicherweise gelang es, kritische und engagierte Taufkirchener Bürger für die Gründung der Bürgerinitiati­ve "Keine Männerforensik in Taufkirchen" zu gewinnen. Nur deren unermüdlichem Einsatz bei Unterschriftenak­tionen, Infoständen, De­monstrationen und der Durchführung eines Bürgerbegehrens ist zu verdanken, dass sich die Gemeinde unter dem Druck der Bevölkerung gezwungen sah, ihre Einstellung -spät, aber doch- zu ändern.

Die nun doch noch erfolgende Grundbucheintragung als großen Erfolg der Gemeinde im Bestreben männliche Straftäter von der Klinik fernzuhalten darzustellen, halte ich in Kenntnis der Sachlage nicht nur für faktisch falsch, sondern für bewusste Täuschung des Wählers."

Barbara Leiner
BI „Keine Männerforensik" und Forensikbeirat

 

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Dorfener Anzeiger vom 20.05.2006:

Mehr Therapieplätze im Interesse der Gesellschaft

Zum Thema „Überbelegung im Maßregelvollzug im BKH Taufkirchen ":

„Wir unterstützen nach­drücklich die Forderungen der Patientinnen der Frauen­forensik des Bezirkskran­kenhauses Taufkirchen nach einem ausreichenden Platz- ­und Behandlungsangebot. Wie berichtet hatten sich die Patientinnen mit einer Petiti­on an den Bayerischen Land­tag gewandt, um auf die pre­käre Raumsituation im Maßregelvollzug aufmerksam zu machen. Die forensischen Stationen, ausgelegt auf 36 Therapieplätze, sind mit 104 Patientinnen mehrfach über­belegt.

Dies führt zwangsläufig zu Spannungs- und Konfliktsituationen auf den Stationen und zu einer extremen Ar­beitsbelastung für die behan­delnden Ärzte und das Pfle­gepersonal. Ungeachtet des­sen widerspricht es klar dem Behandlungsgrundsatz des Maßregelvollzugs. Im Inte­resse der behandlungsbe­dürftigen Patientinnen, des Personals und nicht zuletzt im Interesse der Gesellschaft sollte daher endlich dem deutlich gestiegenen Unter­bringungsbedarf mit einem angemessenen Therapie­platzangebot begegnet wer­den."

Die Mitarbeiter der Büro­gemeinschaft gesetzliche Betreuung,

Angela Krat­zer, Günter Schmelz, An­dreas Maier und Nina Mohr

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Dorfener Anzeiger vom 04.07.2005:

Taufkirchener schon mehr als genug belastet

Zu den jüngsten Entweichungen von Patienten aus dem Bezirkskrankenhaus

„Verschreckte Kinder, ängstliche Eltern, warnende Lehrer, zwei verletzte Poli­zeibeamte - das ist das Er­gebnis der Ausbrüche dreier Patienten aus dem Taufkir­chener Bezirkskrankenhaus in den letzten Tagen. Und trotzdem gab und gibt es im­mer noch Personen, die be­haupten, vom Bezirkskran­kenhaus gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus.

Ein Patient, der von der Polizei als gemeingefährlich eingestuft wird, bekommt bereits drei Tage nach seiner Einweisung Freigang. Er wurde von den Ärzten als ruhig und kooperativ bewertet. Dass über ihn eine umfang­reiche Polizeiakte existiert, war dem Bezirkskranken­haus nicht bekannt. Folge ei­ner Panne bei der Einwei­sung?

Hoffentlich fällt nicht ein­mal eins unserer Kinder einer vergleichbaren Panne zum Opfer. Aber da sieht man seit Tagen vermehrt die oft als „übervorsichtig“ bezeichneten Eltern (zu denen auch ich gehöre), die ihre Kinder jetzt wieder jeden Meter begleiten müssen, weil die Kinder je­den Mann mit Glatze für „den Bösen Mann“ halten und völlig verängstigt sind.

Wir werden wir wohl in Zukunft in Taufkirchen in Zukunft leben, wenn zu­sätzlich zu den derzeitigen, scheinbar harmlosen Patien­ten straffällige Männer in der Forensik im BKH behandelt werden?

Freigänge gehören auch zur Therapie forensischer Patienten. Pannen bei Ein­weisungen und falsche Beur­teilungen der Patienten durch die Ärzte sind dann ge­nauso (un-)wahrscheinlich wie heute. Warum ist das Wohl der Patienten wichtiger als die durchaus berechtigten Ängste in der Bevölkerung?

Der Bezirk Oberbayern sollte jetzt endlich einsehen, dass die Taufkirchener Bür­ger mit dem BKH in der der­zeit existierenden Form schon mehr als genug belas­tet sind und eine Männerfo­rensik nicht akzeptieren kön­nen. Bitte verschont uns!“

Birgit Westphal

Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 04.07.2005:

Bleibt nur zu hoffen

Zu den jüngsten Entweichungen von Patienten aus dem Bezirkskrankenhaus

„Ein gewalttätiger Patient flüchtet aus dem BKH, kann Gott sei Dank nach kurzer Zeit trotz heftigen Wider­stands gegen die Polizei wie­der eingeliefert werden. Ein weiterer Patient nutzt seinen Freigang und kehrt nicht zu­rück - die Polizei stuft den Patienten als gemeingefähr­lich ein. Leider habe man nicht gewusst, dass eine um­fangreiche Polizeiakte über den Patienten existiere, und daher, so der stellvertretende Ärztliche Direktor, Dr. Dirk Bremer, habe es keinen An­lass zur Sorge gegeben.

Nur einen Tag später der nächste Ausbruch, ebenfalls im Rahmen eines als thera­peutische Maßnahme geneh­migten Freigangs. Auch hier schließt die Polizei eine Gemeingefährlichkeit nicht aus. Dieses Mal meint Herr Dr. Bremer, Freigänge seien ein Teil der Therapie und eine solche sei nie ohne Risiko.

All diese Vorfälle ereignen sich innerhalb einer einzigen Woche! Für den Fall, dass ge­gen den Widerstand des Großteils der Taufkirchener Bevölkerung die Männerfo­rensik in Taufkirchen den­noch eingerichtet wird, bleibt nur zu hoffen, dass die Krankenhausleitung dann besser über ihre zukünftigen Patienten informiert sein wird und dass dem Thera­peuten keine so gravierenden Fehler bei der Einschätzung der Therapiefortschritte und der Allgemeinverträglichkeit unterlaufen werden.“

Astrid Berger

Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 29.07.2004:

Der Mantel des Schweigens über dem „persönlichen Versagen“

Über die Flucht von drei Frauen aus dem BKH Tauf­kirchen:

„Mit dem Ausbruch der drei Patientinnen aus der Fo­rensikabteilung wurde das von den Gegnern der Foren­sik aufgezeigte Gefahrensze­nario auf erschreckende Wei­se Realität. Selbst der eifrigs­te Verfechter dürfte anhand des Geschehens nicht mehr versuchen, diesen Tatbe­stand in Abrede zu stellen.

Doch wer glaubt, der Vor­fall hätte bei Herrn Dose zu einem Umdenken geführt, der sieht sich bezüglich sei­ner Aussage über die Störung der Nachtruhe nur ein wei­teres Mal mit seinem unter­schwelligen Zynismus kon­frontiert. Mit seinem Ver­such, den Vorfall mit der räumlichen Situation zu be­gründen, möchte er den Geg­nern seiner Erweiterungsplä­ne eine gewisse Mitschuld unterstellen und von seinem persönlichen Versagen in der Angelegenheit ablenken.

Wenn, wie Herr Dose aus­geführt hat, dem BKH die notwendigen Räumlichkei­ten für einen derartig gewaltbereiten Personenkreis feh­len, dann war die Einweisung von vornherein unzulässig und in höchstem Maße auch unverantwortlich. Somit stellt sich dann aber die Fra­ge, wer für eine unrechtmäßi­ge Einweisung verantwort­lich zeichnet und warum das BKH die Bevölkerung und seine Mitarbeiter überhaupt einer derartigen Gefahr aus­gesetzt hat, wenn man nicht in der Lage ist, eine vor­schriftsmäßige Unterbrin­gung zu gewährleisten.

Obwohl hier eindeutig mit der Fesselung der Kranken­schwester ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorzu­liegen scheint, hat sich noch kein Staatsanwalt bereit gefunden, dieses gesetzeswidri­ge Vorgehen von der einwei­senden Behörde, wie auch die lasche Handhabung der Sicherheitskriterien durch das BKH zu untersuchen.

Derartige Handlungswei­sen sind bezeichnend für un­sere Staatsorgane: Beim ein­fachen Bürger werden sämt­liche Persönlichkeitsrechte nach und nach ausgehebelt und über die eigenen Verfeh­lungen wird der Mantel des Schweigens gehüllt. Fazit dieses Vorfalls muss aber sein, dass auf jeden Fall eine Männerforensik in Taufkir­chen mit allen Mitteln zu ver­hindern ist, da nicht einmal Schutz vor den Insassinnen der Frauenforensik gewährt werden kann und das Gefah­renpotential bei einer Män­nerforensik unbestreitbar höher einzuschätzen ist.“

Richard Barth

Anzengruberstraße 25

Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 27.07.2004:

Forensik- Gegner sehen sich bestätigt

„Krankenschwester gefes­selt: Drei Frauen flüchten aus BKH“ und „Bei Gefahr für Leib oder Leben steht ei­gene Sicherheit oben an“ vom 20. Juli:

„Der gewaltsame Aus­bruch dreier Patientinnen aus der Forensik des BKH Taufkirchen bestätigt die Be­fürchtungen der Bürgerini­tiative ‚Keine Männerforen­sik in Taufkirchen‘. Die Frauen waren nach § 64 we­gen Drogenabhängigkeit im BKH untergebracht, eine von ihnen war bereits wegen Ge­waltdelikten vorbestraft und zwei von ihnen nicht ‚thera­piemotiviert‘.

Offensichtlich kann der­zeit aus finanziellen Gründen vom Bezirk nicht genügend Personal zur ordnungsgemä­ßen Beaufsichtigung aller Patienten bereitgestellt wer­den. Eine vom Bezirk Oberbayern in Taufkirchen ge­plante Männerforensik sollte auch nach § 64 verurteilte Männer aufnehmen.

Ein organisierter, gewalt­samer Ausbruch von Män­nern könnte wohl weit schlimmere Folgen für Per­sonal bzw. Bevölkerung nach sich ziehen.

Gut, dass die Gemeinde Taufkirchen durch die Auf­stellung des Bebauungspla­nes Nr. 70 für das Gelände des BKH Taufkirchen eine Männerforensik ausge­schlossen hat.

Hoffentlich wird die Si­tuation am hiesigen Kran­kenhaus bald durch einen ausreichend großen und allen Sicherheitskriterien entspre­chenden Neubau der Frauen­forensik entschärft.“

Hubert Hilger

Margarete Euwens-Albrecht

Barbara Leiner

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Dorfener Anzeiger vom 27.07.2004:

Sicherheitskonzept wird weiterentwickelt

„Wenn der Hubschrauber über Taufkirchen fliegt, ist nicht jedes Mal eine Forensikpatientin auf der Flucht. Am Abend des 18. Juli war dies aber anders: Gegen 21.40 Uhr hatten drei wegen ihrer Suchtkrankheit und Strafta­ten in der forensischen Frau­enabteilung des BKH unter­gebrachte Frauen eine Krankenschwester überwältigt, gefesselt, ihr die Schlüssel abgenommen und waren ge­flohen. Die Krankenschwes­ter hatte noch versucht, die bedrohliche Situation durch Zureden zu entschärfen, aber einsehen müssen, dass in der gegebenen Situation weiterer Widerstand zwecklos gewe­sen wäre.

Dank des sehr überlegten Handelns des diensthabenden Pförtners des BKH wa­ren innerhalb von fünf bis zehn Minuten Helfer aus dem Krankenhaus und die Polizei zur Stelle, um die notwendi­gen Sicherungs- und Fahn­dungsmaßnahmen einzulei­ten. Erstmals wurde dabei auch ein Polizeihubschrau­ber für eine Fahndungsmaß­nahme im Bereich der Foren­sik eingesetzt, der das Gelän­de des BKH und das Gemein­degebiet absuchte.

Wir werden aus der Ana­lyse dieses Fluchtversuches Konsequenzen für die Weiterentwicklung unseres Si­cherheitskonzeptes ziehen und möchten gegenüber der Bevölkerung unser Bedauern aussprechen, wenn es zu einer vorübergehenden  Ruhestörung kam.“

Prof. Dr. med. M. Dose

Ärztlicher Direktor

 

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Dorfener Anzeiger vom 06.02.2004:

Zum Artikel "Männerforensik-Befürworter machen mobil"   vom 05.02.2004:

Befürworter beileibe nicht unsachlich

„Vor Monaten haben sich bereits mehr als 2800 Bürger gegen die Einrichtung einer Männerforensik ausgespro­chen. Das waren beileibe nicht alles uninformierte und unsachliche Bürger, wie die Befürworterfraktion glauben machen möchte. Die meisten haben sich sehr intensiv mit der Thematik auseinander­gesetzt. Es ist daher schlicht­weg unverschämt, dass den Gegnern ständig Dummheit und Nicht-Informiertheit vorgeworfen wird, die Befür­worter hingegen die Sachlichkeit für sich pachten mö­gen (bisherige Diskussionen lassen daran erheblichen Zweifel aufkommen!).

Demgegenüber stehen nun 325 Stimmen von Angestell­ten des BKH und weitere 400 Stimmen von in erster Linie deren Angehörigen. Ich finde es unverantwortlich, wie hier mit der verständlichen Angst der Mitarbeiter vor dem Ver­lust ihres Arbeitsplatzes umgegangen wird. Wiederholt konstatiert die Leitung des BKH, dass durch die Ableh­nung einer Männerforensik Arbeitsplätze gefährdet sei­en. Wieso soll eine Erhöhung der Anzahl der Plätze in der Frauenforensik nicht ebenso zum Erhalt der Arbeitsplätze geeignet sein? Diese wird von den meisten Gegnern der Männerforensik befürwortet (das wird von den Befürwor­tern nur verschwiegen!).

Prof. Dose gestand in der Infoveranstaltung des BKH zu, dass es nicht mal um die Schaffung neuer Arbeits­plätze ginge. Würde eine Männerforensik eingerichtet, würden gleichzeitig Plätze in Haar abgebaut und damit die Arbeitsplätze dort reduziert. Es handelt sich demnach nur um eine Umschichtung der Männerforensik und damit der Arbeitsplätze.“

Astrid Berger

Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 03.02.2004:

Bitte keine Polemik

Zum Leserbrief »Noch nie etwas ‚Unsinnigeres‘ gehört

„,Noch nie etwas ‚Unsinni­geres gelesen‘: So müsste ebenfalls eine polemische Überschrift zu Ihrem Leser­brief über die Ausführungen von Frau Euwens-Albrecht lauten. Soviel Kritik hat Eu­wens-Albrecht nicht ver­dient. Ich kenne sie seit Jah­ren als engagierte, vielleicht auch manchmal nicht ange­passte, aber immer beherzt zupackende, uneigennützige und für das Gemeinwohl kämpfende Mitbürgerin, die sehr viel ihrer eigenen Frei­zeit für gemeinnützige Auf­gaben zur Verfügung stellt. Ob internationaler Begeg­nungstag, Faschingsumzug, der TSV, oder der Kolumbus Achter: überall war bzw. ist sie dabei und leistet im er­heblichen Maße etwas für das Ansehen unserer Gemeinde.

Die Polemik in Ihrem Brief ist nicht zu akzeptieren. Ich kann verstehen, dass Sie sich provoziert fühlen, wenn Sie von Bürgern unflätig ange­sprochen werden, aber ge­nauso ist es nicht in Ordnung, wenn Mitglieder der Bürger­initiative an ihren Infostän­den bedroht werden. Das zeigt leider nur, wie aufge­hetzt die Stimmung ist.

Tatsache ist: Ein Großteil der Bürger hat Angst vor der Männerforensik, vor gewalt­tätigen Mitmenschen, deren Umfeld, sowie nicht gehalte­nen Zusagen. Gerade Sie als Psychologe sollten wissen, wie man mit Angst umzuge­hen hat.

Falsch ist sicherlich, mit Diffamierungen oder über­heblicher Sachkompetenz andere lächerlich zu machen. So gewinnt man weder Sym­pathie noch Vertrauen. Im Gegenteil: Es verfestigt sich die eigene Meinung, denn man versucht gar nicht mehr, den anderen zu verstehen.

Bitte bleiben Sie als Fach­mann verständnisvoll und sachlich. Gute Argumente sind gefragt, keine Polemik, die nur verbittert.“

Albrecht Wetzel,  Moosen

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Dorfener Anzeiger vom 29.01.2004:

„Noch nie etwas Unsinnigeres“ gehört

Zum Leserbrief von Margarete Euwens-Albrecht vom 27. Januar:

„Etwas Unsinnigeres, als die Vorwürfe von Frau Eu­wens-Albrecht, der Bezirk habe über die Paragraphen 63, 64 StGB nicht ehrlich aufgeklärt, habe ich - außer Beschimpfungen einer ‚Mit­bürgerin‘ an unserem Info-Stand, wir würden das ‚Gschwerl‘ und die ‚Zigeuner‘ nach Taufkirchen bringen - in der Forensik-,Debatte‘ noch nicht gehört.

Die von Frau Euwens-Albrecht zitierten Paragraphen sind seit der ersten Bürgerversammlung zur Frauenfo­rensik (Herbst 1997), beim ‚Informationstag Forensik‘, im Gemeinderat und jüngst bei unserer Informationsver­anstaltung stets ausführlich dargestellt und kommentiert worden. Bei jedem dieser An­lässe lag entsprechendes schriftliches Material aus.

Leider hat Frau Euwens­ Albrecht (wie zuletzt bei der Infoveranstaltung am 22. Ja­nuar) die Angewohnheit, zu jeder angebotenen Informa­tionsveranstaltung zu spät oder gar nicht zu kommen. Umso intensiver setzt sie sich hinterher mit angeblich nicht erhaltenen Informationen auseinander.

Im Unterschied zu Foren­sikgegnern, deren einziges ‚Sachargument‘ die Ableh­nung von Sexualstraftätern ist, an deren Unterbringung überhaupt nicht gedacht ist, haben Bezirk und BKH-Lei­tung stets ehrlich aufgeklärt. Versprechen wie ‚Es kommt keine Männerforensik‘ und ‚Es wird bei den Frauenfo­rensikplätzen bleiben‘ sind von der Leitung des BKH nie abgegeben worden. Für ihr ‚fehlendes Vertrauen in den Bezirk‘ fehlen Frau Euwens-­Albrecht die Argumente - sie diskreditiert sich selbst.“

Prof. Matthias Dose  Ärztlicher Direktor des BKH Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 27.01.2004:

Zur Infoveranstaltung des BKH am 22. Januar:          (siehe Artikel "Tiefer Graben spaltet ....." vom 24.01.2004):

Das Vertrauen in den Bezirk fehlt

„Was ich nach wie vor ver­misse, ist das Verständnis da­für, dass das Vertrauen der Taufkirchener in den Bezirk leider gestört ist: Durch die Nichteinhaltung von Versprechungen wie ‚Es kommt keine Männerforensik‘ oder ‚Es wird nur bei diesen Frauenforensikplätzen bleiben‘.

Die Aufklärung, wie man den Paragraphen 63 und 64 des Strafgesetzbuches zu verstehen hat, ist vom Bezirk nie richtig ehrlich geschehen: ‚§ 63Unterbringung in einem psychiatrischen Kranken­haus: Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zu­stand der Schuldunfähigkeit oder der verminderten Schuldfähigkeit begangen, ordnet das Gericht die Unter­bringung in einem psychi­atrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, dass von ihm infolge sei­nes Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu er­warten sind und er für die Allgemeinheit gefährlich ist.‘ ‚§ 64 Unterbringung in ei­ner Entziehungsanstalt: Hat jemand den Hang, alkoholi­sche Getränke oder andere berauschende Mittel im Übermaß zu sich zu nehmen, und wird er wegen einer rechtswidrigen Tat, die er im Rausch begangen hat oder die auf seinen Hang zurück­geht, verurteilt oder nur des­halb nicht verurteilt, weil seine Schuldunfähigkeit er­wiesen oder nicht auszu­schließen ist, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an, wenn die Gefahr besteht, dass er infolge seines Hanges erhebliche rechtswidrige Taten begehen wird. Die Anord­nung unterbleibt, wenn eine Entziehungskur von vornhe­rein aussichtslos erscheint.‘ Die Ärztin des BKH er­klärte, dass zu leichten Straf­taten auch Verkehrsdelikte unter Drogen oder Rauschmitteln zählen. Dann verste­he ich die Paragraphen even­tuell falsch. Denn eine nor­male Alkoholfahrt gehört si­cher nicht dazu.

Somit kann ich nur fest­stellen, dass wir weiterhin nicht ehrlich aufgeklärt wer­den. Es wäre Zeit, dass der Bezirk dieses Vertrauen wie­der aufbaut. Doch trotz der Aussage des Bezirks ‚Der Burgerwille trägt die Ent­scheidung‘, wird der Bezirk, laut Aussage von Prof. Dose am Informationsabend am 22. Januar, den Willen des Bürgers auch gerichtlich beugen lassen.

Auch die ‚prophezeiten‘ Arbeitsplatzumstrukturie­rungen von der Psychiatrie in die geplante Männerforensik sind für mich kein Grund, leichtsinnig mit Verspre­chungen umzugehen. Lieber Bezirk, lassen Sie uns und dem Gemeinderat die Chan­ce, das Vertrauen wieder auf­zubauen. Mit einer Nötigung ist das nicht möglich.“

M. Euwens-Albrecht Taufkirchen

 

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Intelligenzblatt  vom 21.01.2004:

Leserbrief zum Artikel vom 14. Januar 2004 „Forensikbe­fürworter wollen aktiv und sachlich aufklären“

„Grundsätzlich kann ich ak­zeptieren, dass es auch Befür­worter der Männerforensik gibt, aber dass diese Leute uns, die wir im Übrigen nicht gegen Forensik im Allgemeinen, sondern nur gegen eine Männerforensik in Taufkir­chen sind, unfaire, polemische Stimmungsmache unterstel­len und behaupten, wir hätten die Bevölkerung unsachlich aufgeklärt, finde ich charak­terlos.

Wir wissen, dass viele, viele Taufkirchener Bürger froh sind, dass es zur Aufstellung des Bebauungsplanes gekommen ist und hoffen, dass dadurch die Einrichtung einer Männerforensik endgültig verhindert wird.

Die Befürworter versuchen die allgemeine Stimmung, die zum Thema Arbeitsplätze in der Bevölkerung herrscht, für ihre Zwecke zu nutzen. Auch wenn nur die Frauenforensik erweitert wird, entstehen Ar­beitsplätze.

Der Satz, dass sich die Foren­sik-Gegner ein paar Meter weiter postiert haben, ist ja schon fast eine Frechheit. Un­ser Stand war, wie bereits eini­ge Male in der Vergangenheit rechtzeitig angemeldet und in der Presse angekündigt. Erst nach der öffentlichen Ankündigung unseres Stan­des haben sich die Befürwor­ter zur Gegenoffensive aufge­rafft. Für den 24. Januar ha­ben wir wieder einen Stand geplant. Falls die Männerfo­rensik-Befürworter dann wie­der ‘zufällig‘ einige Meter weiter stehen, könnten wir ih­nen noch einige grundsätzli­che Dinge erklären, die sie of­fenbar falsch verstanden haben."

Birgit Westphal 

Taufkirchen - Mitglied der Bürgerinitiative

 

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Intelligenzblatt  vom 21.01.2004:

 

Leserbrief zum Artikel vom 14. Januar 2004 „Forensikbe­fürworter wollen aktiv und sachlich aufklären“

 

„Wie Sie sicherlich der Presse entnehmen konnten, waren wir, die Befürworter der Männerforensik, am 10. Januar mit einem Informationsstand vor der Pfarrkirche vertreten. Lei­der war an diesem Tag das Wetter sehr schlecht und des­halb die Resonanz der Bevölkerung nicht sehr groß. Diese Situation gab uns jedoch die Möglichkeit, mit den Geg­nern, die ebenfalls einen In­formationsstand aufgebaut hatten, in Diskussion zu tre­ten.

Die Gespräche verliefen auf beiden Seiten ruhig und sach­lich. Es konnten wichtige Argumente angebracht werden, jedoch mussten wir feststel­len, dass auf der Gegenseite durchaus die einen oder ande­ren Informationsdefizite be­stehen.

Um allen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, sich objektiv und fachlich kompe­tent zu informieren, möchten wir auf folgende Veranstal­tungen hinweisen.“

 

Der Personalrat und die Mit­arbeiter des Bezirkskranken­hauses Taufkirchen

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Erdinger SZ vom 12.01.2004:

Zum Artikel "Forensik-Befürworter ....."   ED SZ vom 08.01.2004:

Forensik sichert keine Arbeitplätze

Herr Wimmer befürchtet, dass wegen der anhaltend schlechten Belegung im BKH Taufkirchen Planbetten und Arbeitsplätze ge­strichen werden. Mit einer Erwei­terung anderer (nicht forensi­scher) Behandlungskapazitäten im Haus sei laut Herrn Dose nicht zu rechnen. 

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist für den Betroffenen sicher dra­matisch, doch dreißig Planbetten in der Männerforensik würden die heute vorhandenen Arbeitsplätze auch nicht langfristig sichern: Lässt man sich heute vom „Argu­ment Arbeitsplätze“ überzeugen, ist man bei anhaltend schlechter Finanzsituation im Gesundheits­wesen und gleichbleibender Ge­sundheitspolitik, die auf Dezentra­lisierung und Ausbau der ambu­lanten Versorgung setzt, in Zu­kunft erpressbar. Zur vermeintli­chen Sicherung der Arbeitsplätze wird man im gleichen Maße, wie die Patientenzahlen in der Allge­meinpsychiatrie weiter zurückge­hen werden, eine erneute Erhö­hung der „lukrativeren“ Planbet­ten in der Forensik akzeptieren müssen, wie auch die Erfahrung mit der bestehenden und ständig vergrößerten Frauenforensik ge­zeigt hat. Sollte es wider Erwar­ten bei dem begrenzten Ausbau der Forensik auf eine endgültig festgelegte maximale Planbetten­zahl bleiben, ist das „Problem Ar­beitsplätze“ zwar aufgeschoben, keinesfalls aber gelöst.

Für die Gesamtheit der Taufkir­chener Bürger ist der Verlust ein­zelner Arbeitsplätze bzw. der Ver­zicht auf die Schaffung neuer Ar­beitsplätze leichter zu ertragen, als die Tatsache, eine (eventuell ständig wachsende) Männerforen­sik im Ortszentrum dulden zu müs­sen!

Barbara Leiner - Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 09.01.2004:

 

Zum Artikel "Mehr Toleranz ....." vom 07.01.2004:

 

Männerforensik: Was die Mehrheit will

„Das von der BI „Keine Männerforensik in Taufkir­chen“ initiierte Bürgerbegeh­ren haben in weniger als zehn Tagen weit über 1200 Perso­nen und damit mehr als 17 Prozent der wahlberechtig­ten Bürger Taufkirchens un­terschrieben. Das Begehren wurde nach zehn Tagen ein­gereicht, da das erforderliche Quorum von zehn Prozent oder 680 gültigen Unter­schriften bereits nach weni­gen Tagen weit überschritten war.

In einer dem Begehren vo­rangegangenen Befragung von über 2300 in Taufkirchen wahlberechtigten Bürgern sprachen sich 95 Prozent der befragten Personen ausdrücklich gegen die geplante Errichtung einer Männerfo­rensik in Taufkirchen aus. Herrn Thalhammers Be­hauptung, das Bürgerbegeh­ren spiegele nicht die Bürger­mehrheit wieder, ist vor die­sem Hintergrund nicht nur unbegründet, sondern gera­dezu absurd!“

Hubert Hilger

Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 09.01.2004:

Zum Leserbrief "Arbeitsplatz verlieren.... " vom 08.01.2004:

Arbeitsplatzverlust „ist die Realität“

„Es zeugt schon von großer sozialer Kälte, im Hinblick ständig steigender Arbeitslo­sigkeit einen drohenden Ar­beitsplatzverlust als das klei­nere Übel zu bezeichnen. Vielleicht sollte Frau Leiner mal bei den 30 Mitarbeitern der Firma Himolla, denen vor Weihnachten gekündigt wur­de, nachfragen, wie diese sich jetzt fühlen.

Professor Dose drohte kei­nesfalls mit dem Verlust von sechs Vollzeitarbeitsplätzen, es ist dies einfach die Reali­tät. Sollte die Situation am BKH sich nicht bessern, wer­den es sicher ‚nicht nur‘ sechs Arbeitsplätze sein, die verlo­ren gehen.

Auf alle Fälle muss man vor den Menschen, die in der Forensik untergebracht sind und therapiert werden, weni­ger Angst haben, als vor den Personen, die psychisch oder suchterkrankt unbehandelt als ‚wandelnde Zeitbomben‘ mitten unter uns leben.“

G. Bart

Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 08.01.2004:

Zum Artikel "Mehr Toleranz ....." vom 07.01.2004:

Arbeitsplatz verlieren:  „Das geringere Übel“

 „Einen Anstecker „Foren­sik Ja! Notwendig - Mensch­lich – Sicher“ würde auch die Mehrheit der Anhänger der Bürgerinitiative gegen die Männerforensik (BI) tragen: Die BI ist nicht allgemein ge­gen Forensik, sondern ledig­lich gegen den in Taufkirchen geplanten Standort einer Männerforensik!

Herr Wimmer befürchtet, dass wegen der anhaltend schlechten Belegung bei den nächsten Budget-Verhand­lungen Betten gestrichen werden. Es könnten langfris­tig Arbeitsplätze verloren ge­hen. Herr Dose bestätigt, es habe über die Jahre einen Abbau der Belegung gege­ben. Er ‚droht‘ mit dem Ver­lust von sechs Vollkräften.

Der Verlust des Arbeits­platzes ist für den Betroffe­nen sicher dramatisch, doch dreißig Planbetten in der Männerforensik würden die heute vorhandenen Arbeits­plätze nicht langfristig si­chern: Lässt man sich heute vom ‚Argument Arbeitsplät­ze‘ überzeugen, ist man bei anhaltend schlechter Finanzsituation im Gesundheitswe­sen und gleichbleibender Gesundheitspolitik, die auf De­zentralisierung und Ausbau der ambulanten Versorgung setzt, in Zukunft erpressbar. Zur vermeintlichen Siche­rung der Arbeitsplätze wird man im gleichen Maße, wie die Patientenzahlen in der Allgemeinpsychiatrie zu­rückgehen werden, eine wei­tere Erhöhung der ‚lukrati­veren‘ Planbetten in der Fo­rensik akzeptieren müssen, wie die Erfahrung mit der Frauenforensik gezeigt hat.

Sollte es wider Erwarten bei dem begrenzten Ausbau der Forensik auf eine festge­legte Planbettenzahl bleiben, ist das ‚Problem Arbeitsplät­ze‘ aufgeschoben, keinesfalls aber aufgehoben. Für die Mehrheit der Taufkirchener Bürger ist der Verlust einzel­ner Arbeitsplätze verglichen mit der Situation, eine (evtl. ständig wachsende) Männer­forensik im Ortszentrum dul­den zu müssen, wohl das ge­ringere Übel!“

Barbara Leiner  -  Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 10.11.2003:

Zum Artikel "Männerforensik: Jetzt darf nichts dahinplätschern" vom 06.11.2003:

 

Kontrolle nicht nötig

Zum Artikel: „Männerfo­rensik: Jetzt darf nichts ‚da­hinplätschern“‘ vom Don­nerstag, 6. November:

„Die Bürgerinitiative ‚Kei­ne Männerforensik in Tauf­kirchen‘ will die Gemeinde Taufkirchen keinesfalls ‚kontrollieren‘ oder ihr ‚re­gelmäßig auf die Finger schauen‘. Kontrolle ist weder nötig, noch Aufgabe der BI. Ich begrüße es, dass der Ge­meinderat beschlossen hat, die von uns im Bürgerbegeh­ren geforderten Maßnahmen zu ergreifen und somit ein teurer und aufwändiger Bür­gerentscheid unnötig wird.

Die BI ist gerne bereit, im Hinblick auf die Verwirkli­chung ihrer Ziele mit der Ge­meinde zusammenzuarbei­ten. Wir werden mit den Fachleuten, die uns beraten, weiterhin nach Möglichkei­ten suchen, eine Männerfo­rensik verhindern zu können und Anregungen an die Ge­meinde geben. Unser gemein­sames Ziel steht seit dem Ge­meinderatsbeschluss vom 4. November fest. Wir erwar­ten, dass wir von der Gemein­de jeweils aktuelle Informa­tionen über geplante bzw. eingeleitete Schritte und de­ren Verlauf erhalten, um mit ihr am gleichen Strang zie­hen zu können.“

 

Barbara Leiner

BI-Sprecherin, Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 10.10.2003:

Zum Artikel "Wir lassen uns nicht länger vertrösten" vom Donnerstag, 02.Okt:

 

Nur „ein bisschen“ Männerforensik

„Aus gegebenen Anlass (Sitzungseinladung für eine nichtöffentliche Gemeinde­ratssitzung am 14. Oktober) nehme ich wie folgt Stellung: Es ist schon sehr sonder­bar, dass zweimal für die Männerforensik gestimmt worden ist und kurz vor der Landtagswahl war man nach dem Motto „ein bisschen Männerforensik schon, aber nicht ganz“ dagegen. Der Beschluss vom Bezirk Oberbayern steht seit März fest und alle zuständigen Personen wussten Bescheid. Margarete Euwens-Albrecht (BI) stellte die berechtigte Frage: Ziehen wir alle an ei­nem Strang? Oder ist da kein Rückgrat? Nur Gottfried Traber reagierte verärgert darauf und zog die Notbrem­se, indem er den Antrag, die Diskussion um zwei Wochen zu verschieben, stellte, der wie erwartet angenommen wurde. Durch die Abstim­mung am 6. Mai und 20. Juni hat der Rat mit elf zu neu bzw. elf zu zehn Stimmen eindeutig dem Beschluss des Bezirks zugestimmt. Gesagtes und Geschriebe­nes ist zum großen Bedauern somit für alle Bürger Tauf­kirchens, vor allem der BI, vergebens. Durch das Verhalten der notorischen Ja-Sager im Gemeinderat ist de­ren Bürgernähe deutlich zu erkennen. Frage: Wie lange dauert eine Zwei-Wochen­-Frist?“

Simon Well - Gemeinderat (Rep)  Taufkirchen

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 07.10.2003:

 

Warum verzögert?

„In der Gemeinderatssit­zung am 30. September plä­dierte Herr Karbaumer für uns völlig unerwartet dafür das Thema (Beschluss zur Bauleitplanung am BKH, Anm. d. Red.) um zwei Wo­chen zu verschieben, weil er erst rechtliche Detailfragen abklären wollte. Auch Traber befürwortete eine Verzöge­rung, betonte aber, dass er seine Gründe in einer öffent­lichen Sitzung nicht nennen könne. Was wird hier ge­spielt? Ist eine Entscheidung bereits vor der öffentlichen Behandlung in der Sitzung gefallen? Dies würde auch er­klären, warum trotz Ankün­digung der Tagesordnungs­punkte in der Presse kein Vertreter von Bezirk bzw. BKH bei der Sitzung anwe­send war. Mit der BI hat seit der Sitzung trotz angeblicher Kooperationsbereitschaft kein Vertreter der Gemeinde für ein klärendes Gespräch Kontakt aufgenommen. Bür­gernähe ist wohl nur unmit­telbar vor Wahlen wichtig!“

 

 

Barbara Leiner - Mitglied der BI  

 

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Dorfener Anzeiger vom 23.09.2003:

 

Kein Rückzieher

„Wie im Artikel ‚Bürgerbegehren soll am Wahlsonn­tag starten‘ im Dorfener Anzeiger vom 15. September richtig veröffentlicht, forder­te Josef Nöscher zum damali­gen Zeitpunkt von der Bür­gerinitiative ‚Keine Männer­forensik in Taufkirchen‘ (BI), ein Bürgerbegehren am Wahlsonntag zu starten, wies aber ausdrücklich darauf hin, dass dieser Termin in der BI in kleiner Runde noch be­sprochen werden müsse. Bei besagtem Treffen der BI hat sich die Mehrheit der Anwe­senden unter Einbeziehung der aktuellsten Gegebenhei­ten dafür ausgesprochen, so­weit möglich mit der Ge­meinde zu kooperieren und auf ein Bürgerbegehren vor­erst noch zu verzichten. Das kann und darf nicht als Rückzieher bezeichnet werden. Die BI hat sich lediglich für einen anderen Weg entschieden, als von einem Mitglied vorgeschlagen.

Zudem ist es falsch, die Bürgerinitiative ‚Keine Männerforensik in Taufkirchen“ kurz als „Forensikgegner“ zu bezeichnen, denn Forensikgegner sind deren Mitglieder nicht. Sie lehnen die Errichtung einer Männerforensik in Taufkirchen ab, weil ihnen Taufkirchen als Standort ungeeignet erscheint.“

Barbara Leiner - Mitglied der BI

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 08.09.2003:

Männerforensik auch ein Wahlkampfthema

„Jeden Tag sehe ich die Wahlplakate der sympa­thisch wirkenden Frau Stras­ser und des Herrn Schwim­mer. Als Familienvater habe ich aber Zweifel daran, dass die Ängste der Bürger vor der Männerforensik von diesen Kandidaten ausreichend ver­treten werden.

Die Risiken, die sich aus der geplanten Erweiterung der Forensik ergeben, sind möglicherweise noch nicht allen bewusst. Ist nur uns be­kannt, dass sich das Bezirkskrankenhaus sehr nahe an den Schulen und dem Ortszentrum befindet? In Zu­kunft werden auch die Schü­ler neben den Patienten der Psychiatrie (mit Freigang) auf mehr Straftäter in Resozialisierung im Ort treffen. Auch das Ausbruchrisiko darf nicht vergessen werden. In den letzten Wochen sind bei drei Ausbrüchen aus Mainkofen und Haar insge­samt fünf gefährliche Ver­brecher entkommen.

Und warum wird der Standort Taufkirchen, der ja nur 5300 Einwohner hat (inkl. Zeitwohnsitzen), nicht genauer mit Haar verglichen? Ein von uns angestellter Ver­gleich zeigt klar, dass Tauf­kirchen nach Verwirklichung der Pläne deutlich stärker als Haar belastet sein wird. Und wenn sich die Patienten hier niederlassen, um nach der Entlassung weiter therapiert werden zu können, müssen das die Landkreisbürger möglicherweise über die So­zialhilfe mitbezahlen, da es in Taufkirchen sicher nicht ausreichend viele Jobs gibt.

Entgegen den Behauptun­gen der Krankenhausleitung hat ein Protest gegen die Märmerforensik durchaus Sinn und ist nicht undemo­kratisch. Die Pläne sollen nach aktuellen Informatio­nen am 17. oder 18. Septem­ber im Bezirkstag behandelt werden. Und erst danach wird das Einvernehmen der Gemeinde Taufkirchen ge­fragt sein.

Auf alle Fälle werden die Freien Wähler die Sache so nicht akzeptieren und den Bürgern am 9. September ei­ne Informationsveranstal­tung anbieten. Vielleicht könnten sich auch die Kan­didaten der anderen Parteien engagieren und endlich die Probleme aufgreifen. Die Fa­voriten haben den direkten Draht zur Spitze in Bayern. Bis zum Wahltag sollten uns die Kandidaten mit ihrem Einsatz überzeugen. Ich möchte mich für jegliche Be­mühungen vorab bedanken.“

Josef Nöscher  Taufkirchen

Anmerkung: Zwischenzeitlich fand ein persönlicher Kontakt statt, bitte hier klicken

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Dorfener Anzeiger vom 21.08.2003:

Hofstetter ein Opfer der Parteiführung?

Verdächtig ruhig wird es kurz vor den Wahlen um die geplante Männerforensik in Taufkirchen. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass das Bezirkskrankenhaus Taufkirchen nur eine Erweiterung der Frauenforensik ange­strebt hatte. Das Sozialmi­nisterium hat aber seine Zu­schüsse davon abhängig ge­macht, dass die Forensik künftig gemischt ist und er­zwang somit mehr oder weni­ger die Zustimmung des Be­zirkstages.

Warum eigentlich, wenn die Männerforensik in Ga­bersee längst nicht immer ausgelastet ist? Sollte dies der Fall sein, halte ich eine Erweiterung in Gabersee für vernünftiger und günstiger als einen Neubau in Taufkir­chen. Aus diesen und ver­schiedenen anderen Gründen (Schul- und Kindergartennä­he, Sicherheit unserer Bürger etc.) lehne ich den Bau in Taufkirchen ab.

Undemokratisch aber nicht überraschend habe ich das Ignorieren von 2500 Stimmen aus der Bevölke­rung empfunden. Man muss sich nur daran erinnern, wie sich die CSU gegen die Mehr­heitsmeinung der Bürger/in­nen bei der Abschaffung des Bayerischen Senats gewehrt hat. Auch bei der Verfas­sungsreform für mehr Bür­gerrechte hat die CSU-Regie­rung schnell einen eigenen Gesetzesvorschlag einge­bracht. Da hilft nur noch ei­nes: Beim nächsten Mal 100 Prozent schwarz wählen, dann können sie 100 Prozent ignorieren.

Stellt sich nur noch die Frage: Was sollten die ganzen Beratungen und Beschlüsse des Gemeinderates Taufkir­chen, wenn alles längst be­schlossene Sache ist? Hat Bürgermeister Hofstetter sei­ne Räte an der Nase herum­geführt? Nein, soviel Schlechtigkeit traue ich die­sem Mann nicht zu. Ich den­ke, dass er selbst ein Opfer seiner Parteiführung wurde. Wie es halt typisch ist bei Themen, die Widerstand aus der Bevölkerung erwarten lassen.“

Alfons Wimmer

Direktkandidat für die Republikaner zum Bezirkstag

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Dorfener Anzeiger vom 30.07.2003:

Aus Angst dagegen

Offener Brief an Franz Wim­mer, Personalratsvorsitzen­der des BKH Taufkirchen‘ zum Leserbrief „Forensik­-Diskussion ist nicht fair“ vom 24. Juli:

„Bezüglich Ihrer Behaup­tung, dass die Protestaktion gegen die Männerforensik nicht fair abläuft, fühle ich mich gezwungen, Stellung zu beziehen. Erstens bezeichnen sie die Beteiligten als Forensikgegner, das ist absolut falsch. Wir sind zwar gegen die Männerforensik, aus vie­len Gründen, aber wir sind nicht gegen die Frauenforen­sik, deren Erweiterung wir von Anfang an für notwendig gehalten und auch in keinster Weise abgelehnt haben.

Weiterhin bezeichnen Sie unsere Vorgehensweise als emotional und unfair. Die Emotionen kann ich durch­aus bestätigen, aber unfair ist komplett falsch. Da verwech­seln Sie wohl etwas. Wer hier in der Sache wem gegenüber unfair war, ist ja wohl son­nenklar. Es ist eine Tatsache, dass viele BKH-Mitarbeiter aus Angst um ihren Arbeitsplatz nicht unterschrieben haben. Dass sie von der Krankenhausleitung oder ih­rem Personalrat unter Druck gesetzt wurden, haben wir nie behauptet.

Ich habe auch viele Unter­schriften gesammelt, und kann nochmals versichern, die meisten Leute haben wirklich Angst vor der Män­nerforensik, egal ob Mitar­beiter des BKH oder nicht.

Ihre Mitarbeiter hätten ja auch „Dafür“ unterschreiben können, aber das haben viele nicht getan. Warum wohl? Weil sie Gefühle, Emotionen und Vorurteile haben?“

Birgit Westphal  -  Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 26.07.2003:

Kochende Seelen

Zum Artikel „Wir Bürger sind nur Wahlvieh“ vom 23.Juli:

„Bürgermeister Hofstetter hat in beiden Gemeinderats­sitzungen dafür plädiert, der Männerforensik positiv ge­genüber zu stehen, um die bisher sehr gute Zusammen­arbeit mit dem Bezirk nicht zu gefährden und von diesem ein gewisses Mitspracherecht zu erhalten.

Wie gut diese Kooperation mit dem Bezirk gegen die Taufkirchener Bevölkerung funktioniert, wurde uns end­gültig klar, als Herr ‘Jung­wirth in der Werkausschuss­-Sitzung gesagt hat, er habe bereits am Samstag vor der Sondersitzung des Gemein­derates mit Herrn Hofstetter über die im Beschlussvor­schlag gewünschte Einrich­tung eines gemeindlichen Kontrollgremiums gespro­chen. Daraus müssen wir wohl schließen, daß Herr Jungwirth und Herr Hofstet­ter den Beschlussvorschlag gemeinsam erarbeitet haben und Herr Hofstetter sich nicht für uns kritische Bür­ger, sondern lediglich für ei­ne Abschwächung der offen­sichtlichen Misere der Ge­meinde eingesetzt hat.

Auch habe Herr Hofstetter seit März die Bedeutung des Beschlusses des Bezirks vom 17. März gekannt. 

Herr Hofs­tetter will sich nun kundig machen, ob der Beschluß tat­sächlich endgültig sei. Wäre es nicht im Vorfeld eines Gemeinderatsbeschlusses seine Pflicht gewesen, sich zu er­kundigen über Einhaltungen von Versprechen seitens des Bezirks? Jetzt will man uns vormachen, die Gemeinde wolle nun, da es eh zu spät ist, den ‚Karren noch aus dem Dreck ziehen‘. Ein geschick­ter Schachzug, um die ko­chende Seele des Volkes zu beruhigen? Für wie blöd hält man denn die Bürger?

Hat man den Karren nicht absichtlich in den Dreck ge­fahren und selbst die zweite Chance (Gemeinderatssit­zung) zum Gegensteuern nicht genutzt? Die Politiker werden die Verantwortung für ihr politisches Handeln auch künftig tragen müssen. Wer im Gemeinderat offen­sichtlich gegen den Bürgerwillen für die Männerforen­sik gestimmt hat und jetzt Ruhe haben will, der sollte ernsthaft überlegen, ob er noch im Sinne seines Amtes als gewählter Vertreter des Bürgers tätig ist.“

Barbara Leiner    Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 26.07.2003:

Verständliche Ängste

Zum Leserbrief „Und die CSU schweigt“

„Der Bezirkstagspräsident leitet in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bezirkstages und seiner Ausschüsse die Sitzungen (hier Bezirks­ausschusssitzung). Er hat dort den Vorschlag des Sozi­alministeriums bezüglich der Angliederung einer Männer­forensik am Bezirkskranken­haus Taufklrchen behandelt, den auch die SPD mitgetra­gen hat.

Auch ich war bei der Bür­gerversammlung und der Ge­meinderatssitzung am 20. Ju­li anwesend und kann die Sorgen und Ängste von den teilweise verunsicherten Bürgern Taufkirchens ver­stehen. Der Bezirk ist jedoch gesetzlich dazu verpflichtet, psychisch kranke Straftäter in geeigneter Weise unterzu­bringen und zu therapieren.

Die Frauenforensik in Tauf­kirchen bedarf dringend ei­ner Erweiterung. Diese ist je­doch nur in Verbindung mit einer Männerforensik mög­lich, da auch die am BKH Haar für Männer angesiedel­te Forensikabteilung zu klein wurde. Durch eine Grund­bucheintragung, in der sowohl ausschließlich suchtkranke männliche Straftäter (keine wegen Gewalt- und Sexualverbrechen verurteilte Männer) untergebracht werden als auch die Anzahl der Aufnahme beschränkt ist, wird eine weitere Aus­weitung verhindert.

Man sollte bedenken, dass auch Personen aus unserem Landkreis zu dem betroffe­nen Klientenkreis gehören können, die in einer Männer­forensik untergebracht und therapiert werden müssen! Zur Klarstellung möchte ich ebenfalls erwähnen, dass es sich bei dem im Leserbrief bezeichneten Pressegespräch im Juni um einen Einrich­tungsbesuch mit Pressebegleitung handelte. Es wurde hier über die Sorgen und  Nö­te von Fendsbach und dem Einrichtungsverbund Stein­höring gesprochen.“

Petra Strasser   Lengdorf

für die Erdinger CSU­Bezirkstagskandidaten

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Dorfener Anzeiger vom 24.07.2003:

Wie ein Schlag ins Gesicht

Zur öffentlichen Gemeinderatssitzung am 20. Juli in Taufkirchen

„Die Beschlüsse des Ge­meinderates sind zur Kennt­nis zu nehmen und sollten nicht in Frage gestellt wer­den. Nicht nachvollziehbar erscheint mir aber das Abstimmungsverhalten einiger Räte. Noch während der Dis­kussion über den Beschlussvorschlag bekennt man sich zur Bürgerinitiative und un­terstreicht sogar dessen Un­terstützung - wenn auch im Hintergrund, um dann bei der Abstimmung gegen den Beschlussvorschlag zu stim­men! Dies muss den enga­gierten Bürgern, die viel Zeit und Kraft in die Befragung ihrer Mitbürger investiert haben, wie ein Schlag ins Ge­sicht vorgekommen sein, wenn im entscheidenden Mo­ment einer aus ihren Reihen gegen die Interessen der Bür­gerinitiative stimmt.

Der Beschluss sieht vor, dass der Bezirk die Bedenken der Bürger bei der entgülti­gen Entscheidung berück­sichtigt. Und wenn die Män­nerforensik trotzdem errichtet werden soll, dann nur un­ter Auflagen. Dies dürfte auch im Sinn der Bürgerini­tiative sein. Die Möglichkeiten, den bestehenden Be­schluss zu modifizieren, zu ergänzen oder einen neuen Beschlussvorschlag zu for­mulieren, wurden nicht ge­nutzt! Der Beschluss vom 20. Juli ist unter Berücksichti­gung der gegebenen Sachlage und der Rahmenbedingun­gen sicherlich als Beschluss im Sinne der Bürger von Taufkirchen zu werten.“

Klaus Ulrich Wolter    Taufkirchen

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 24.07.2003:

Forensik-Diskussion ist „nicht fair“

Zum Artikel „Empörung über Prof. Dose“ vom 22. Juli:

„Dass die Diskussion zum Thema Männerforensik seit der Gründung der ‚Bürger­initiative‘ durch die ‚Foren­sikgegner‘ emotional und nicht mehr sachlich und fair verläuft, was aber gerade für ein derart sensibles Thema erforderlich wäre, finde ich sehr schade. In dem Artikel heißt es u.a., BKH-Mitarbei­ter hätten eine Beteiligung an der Bürgeraktion verweigert, aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren.

Gerade eine derartige Be­hauptung erfordert in meiner Funktion als Personalratsvorsitzender des BKH von mir eine persönliche Stel­lungnahme. Aufgrund mei­ner fünfjährigen Tätigkeit als solcher kann ich es beurteilen und versichern, dass eine derartige Behauptung in kei­ner Weise mit dem in unse­rem Hause üblichen Ge­schäftsgebaren vereinbar ist.

Man sieht an diesem Bei­spiel, wie manche sogenannte Forensikgegner mit Unwahrheiten an die Öffentlichkeit gehen. Ich könnte jetzt noch zu anderen falschen Behaup­tungen Stellung nehmen, aber meiner Meinung nach ist darüber oft genug in den Me­dien berichtet worden.

Sollten aber dennoch Ver­antwortliche der Forensik­gegner (Herr Hilger, Herr Weiher, Frau Leiner oder Frau Euwens-Albrecht) an einer Klärung meiner Be­hauptungen Interesse haben, bin ich gerne bereit, dies in einem persönlichen, fairen, sachlichen Gespräch zu tun.“

Franz Wimmer  Personalratsvorsitzender BKH Taufkirchen

 

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Erdinger SZ  vom 24.07.2003:

Unwahrheiten in der Forensik-Debatte

Zum Thema Männerforensik in Taufkirchen

Dass die Diskussion zu diesem Thema seit der Gründung der Bür­gerinitiative durch die Forensik­gegner sehr emotional und nicht mehr sachlich und fair verläuft, was aber gerade für ein derart sen­sibles Thema erforderlich wäre, finde ich sehr schade. Unter ande­rem war zu lesen, BKH-Mitarbei­ter hätten eine Beteiligung an der Bürgeraktion verweigert aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlie­ren. Aufgrund meiner fünfjähri­gen Tätigkeit als Personalratsvorsitzender in unserem Haus kann ich es beurteilen und versichern, dass eine derartige Behauptung „Beschäftigte müssen um Ihren Ar­beitsplatz fürchten“ in keinster Weise mit dem in unserem Hause üblichen Geschäftsgebaren verein­bar ist. Man sieht an diesem Bei­spiel, wie manche so genannte Fo­rensikgegner mit Unwahrheiten an die Öffentlichkeit gehen. Soll­ten Verantwortliche der Forensik­gegner an einer Klärung meiner Behauptungen Interesse haben, bin ich gerne bereit, dies in einem persönlich fairen und sächlichen Gespräch zu tun.

Franz Wimmer

Personalratsvorsitzender Bezirkskrankenhaus Taufkirchen

 

 

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Erdinger SZ  vom 24.07.2003:

Ein Schlag ins Gesicht

Zu „Knappes Votum gegen die Männerforensik“Erdinger SZ vom 21. Juli

Nicht nachvollziehbar erscheint mir das Abstimmungsverhalten einiger Gemeinderäte. Noch während der Diskussion über den Beschlussvorschlag bekennt man sich zur Bürgerinitia­tive und unterstreicht sogar des­sen Unterstützung - wenn auch im Hintergrund -‚ um dann bei der Abstimmung gegen den Beschlussvorschlag zu stimmen! Dies muss den engagierten Bürgern, die viel Zeit und Kraft in die Befragung ih­rer Mitbürger investiert haben, wie ein Schlag ins Gesicht vorge­kommen sein, wenn im entscheidenden Moment einer aus ihren Reihen gegen die Interessen der Bürgerinitiative stimmt.

Der Beschluss sieht vor, dass der Bezirk die Bedenken deriBürger bei der endgültigen Entscheidung berücksichtigt. Und wenn die Männerforensik trotzdem er­richtet werden soll, dann nur un­ter den bekannten Auflagen. Dies dürfte auch im Sinne der Bürger­initiative sein. Auch die Möglich­keiten, den bestehenden Be­schluss zu modifizieren, zu ergän­zen oder einen neuen Beschluss­vorschlag zu formulieren, wurden nicht genutzt. Der Beschluss, wie er am 20. Juli vom Gemeinderat be­schlossen wurde, ist unter Berück­sichtigung der gegebenen Sach­lage und der Rahmenbedingungen sicherlich als Beschluss im Sinne der Bürger von Taufkirchen/Vils zu werten.

Klaus Ulrich Wolter  Taufkirchen

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003:

Schalten und walten wie im Mittelalter

Zur Berichterstattung um die Männerforensik:

„Gar nichts ist überflüs­sig! Das die Bürger ihr Ver­trauen in die Politik verloren haben ist kein Geheimnis. Was derzeit hier in Taufkirchen in Sachen Vertretung des Bürgerwillens abläuft, schreit zum Himmel!­

Auf der Gemeinderatssitzung am Sonntag erfolgte eine 11:10 Abstimmung zu Gunsten der Männerforensik. Wobei mehrere der dafür stimmenden Geinderatsmitglieder kundtaten, ihre Zustimmung ihre Zustimmung nur erfolge, um zu versuchen, den Scha­den für Taufkirchen größtmöglich dahingehend zu reduzieren, dass man dem Be­zirk Einaschränkungen aufer­legen wolle. Man solle seine schriftliche Zusage festhal­ten, dass per Grundbuchein­trag zugesichert werde, dass keine wegen Gewalt- und Se­xualdelikten verurteilten Männer nach Taufkirchen kämen (laut Joachim Gillissen könne eine solche Garantie aus rechtlichen Gründen nicht gegeben werden - ja was denn nun, Herr Bezirktagspräsident?)

Die Befürchtung sei, ­dass im Falle eines negativen Beschlusses durch den Gemeinderat der Bezirk - entgegen seiner schriftlichen Zusage! - auch gegen den Willen der Bevölkerung, die Männerforensik einrichte. Und dann grad so, wie er mag und ohne jegliche Kontrollmöglichkeit für die Gemeinde.

Also hätte man ja - nach­dem man vom Bezirk den schwarzen Peter zugescho­ben bekommen hätte und egal, wie man sich entscheide, in jedem Fall Prügel be­ziehe -  keine andere Wahl, als den positiven Beschluss vom Mai zu bestätigen, um größeren Schaden von Taufkirchen abzuwenden.

Da dürfen wir schon mal fragen: Wo leben wir eigentlich, wo der Wille einer so beeindruckenden Mehrheit von ­Bürgern aus Gründen des po­litischen Taktierens derart ignoriert und mit Füßen ge­treten wird? Wo Politiker al­ler Ebenen machen, was sie wollen? Wozu gehen wir zur Wahl, um unsere Volksver­treter (!) zu bestimmen?

Sind wir wieder soweit, dass der Taufkirchener Schlossherr und sein Vogt aufgrund seiner Machtvollkommenheit schalten und walten dürfen wie im Mittelalter? Die Bürger von Taufkirchen haben sich mit überwältigenden Mehrheit gegen die Männerforensik ausgesprochen – und eigentlich auch der Gemeinderat, berücksichtigt man die oben erläuterte Argumentation nur einiger Gemeinderäte.

Wir fordern daher, dass der Bezirk dem Rechnung trägt und fast 2300 Stimmen mündiger Bürger (95% der Befragten!) nicht einfach ignoriert, auch wenn der rechtlich dazu die Möglichkeit haben mag. Wir erwarten, dass der Bezirk zu seiner Zusage, nichts gegen den Willen der Taufkirchener zu unternehmen, steht!“

Astrid und Richard Berger    Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003:

Ablehnung der Forensik das größere Risiko?

Zum Artikel „Appell an das Wahlergewissen “vom 12. Juli:

„Die in Taufkirchen durchgeführte Befragung der Bevölkerung ist nicht geeig­net, ein „repräsentatives Stimmungsbild“ zu erhalten! Um ein objektives Stirn­mungsbild der Taufkirchener Bevölkerung zu erhalten, be­darf es schon einer detaillier­teren Umfrage! Diese muss professionell geplant und ausgewertet werden!

Die Beantwortung einer einzigen Frage lässt viele Fragen offen. Es ist z.B. nicht möglich, das Abstimrnungs­verhalten getrennt nach Al­tersgruppen, Familienstand, auszuwerten. Die erzielten Aussagen und Ergebnisse sind wenig belastbar - zumal die Befragung offensichtlich nicht von neutralen Personen durchgeführt wird.

Vielfach wird in der öf­fentlichen Diskussion auf die „Angste in der Bevölkerung“ verwiesen, ohne diese Ängste genauer zu spezifizieren. Welche Befürchtungen sind denn vorhanden und sind diese berechtigt? Hier er­scheint nur eine objektive Risikobewertung sinnvoll. Denn auch hier gilt: Die Kenntnis der Fakten erleich­tert die Diskussion! Das ge­betsmühlenartige Wiederho­len gleicher, nicht quantifi­zierbarer Argumente er­scheint hier nicht zielfüh­rend! Sicherheitsgarantien zu fordern, ist ebenso unseri­ös, wie diese zu versprechen. Es ist allerdings sicher zu stellen, dass Risiken so gering wie möglich gehalten werden und Gefahren abgewendet werden. Dies ist die Verant­wortung der politischen Ent­scheidungsträger für das öf­fentliche Leben, aber in glei­cher Weise ist jeder einzelne für sein privates Umfeld verantwortlich.

In Bezug auf die Errich­tung und Erweiterung psy­chiatrischer Einrichtungen gehen die Meinungen weit auseinander. Oft wird über die Risiken gesprochen, die von psychiatrischen Einrich­tungen für die Bevölkerung ausgehen. Die Frage nach den Risiken kann allerdings auch anders herum gestellt werden. Welches Risiko entsteht, wenn derartige Ein­richtungen nicht in ausrei­chender Zahl vorhanden sind und psychisch erkrankten Mitmenschen nicht im erfor­derlichen Maße geholfen werden kann? Unter Berück­sichtigung des angeführten Aspektes ist zu prüfen, ob die Ablehnung einer forensi­schen Abteilung in Taufkir­chen nicht zu einem mögli­cherweise größeren Risiko führt, und ob die Ablehnung der Erweiterung des Bezirks­krankenhauses zu verant­worten ist.“

Klaus Ulrich Wolter  Taufkirchen

Dazu bitte gibt es bereits mehr unter Meinungen  bitte klicken

 

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Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003:

Zum Artikel „Gemeinderat bleibt bei Ja zur Männerforensik“ vom 21. Juli:

Räte sind „Untertanen ihrer Fraktion

Die Gemeinderatssitzung wurde von mir und vielen an­deren Gegnern der Männer­forensik mit großem Interes­se verfolgt. Ich bin entsetzt, wie einige Gemeinderäte samt Bürgermeister mit ihren Bürgern umgehen. Bei die­sem eindeutigen Ergebnis der Unterschriftenaktion, bei der sich 2289 Bürger (Wähler) eindeutig gegen die Männer­forensik ausgesprochen haben, hätte ich erwartet, dass der Beschluss vom 6. Mai auf­gehoben wird. Dann hätte ein Gemeindevertreter zusam­men mit den Initiatoren der Unterschriftenaktion und ei­nem neuen Beschluss in der Tasche bei der bevorstehen­den Bezirkstagssitzung mit Entschlossenheit klarma­chen müssen, dass Taufkir­chen als Standort für die Er­richtung einer Männerforen­sik nicht in Frage kommt. Aber so wie es abgelaufen ist, kann der Bezirk ungestört seinen Weg weitergehen und bald mit den Baumaßnahmen beginnen.

Für mich war in keiner Weise erkennbar, ob der Be­zirk den Beschränkungen be­züglich Patientenzahl und Paragraphen überhaupt zu­gestimmt hat. Die Angst, die­se Beschränkungen durch ei­ne Aufhebung des ersten Ge­meinderatsbeschlusses zu verlieren, hat der Bürger­meister als Rechtfertigung benutzt, und die Hälfte seiner Gemeinderäte hat wieder mal mit dem Kopf genickt. Hoffentlich haben wir irgendwann mal mehr wirkli­che Volksvertreter im Ge­meinderat, die auch die Interessen der Bürger vertreten und nicht nur Untertanen ihrer Fraktion sind.

Wir als Bürger wissen wahrscheinlich gar nicht an­nähernd, was auf politischer Ebene wirklich gespielt wird. Aber man braucht sich nicht wundern, wenn immer mehr Leute das Vertrauen und In­teresse an der Politik verlie­ren.

Birgit Westphal   Taufkirchen

 

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Erdinger SZ vom 23.07.2003: 

Den Willen der Bürger ignoriert

Was derzeit hier in Taufkirchen in Sachen „Vertretung des Burger­willens“ abläuft, schreit zum Him­mel! Auf der Gemeinderatssit­zung vom 20. Juli erfolgte eine 11:10-Abstimmung zu Gunsten der Männerforensik, wobei meh­rere der dafür stimmenden Ge­meinderatsmitglieder kundtaten, dass ihre Zustimmung eigentlich nur erfolge, um den Schaden für Taufkirchen größtmöglich zu redu­zieren: dass man dem Bezirk eine Reihe von Einschränkungen aufer­legen wolle sowie seine schriftli­che Zusage festhalte, dass keine wegen Gewalt- und Sexualdelik­ten verurteilte Männer nach Tauf­kirchen kämen. Die Befürchtung sei ansonsten, dass im Falle eines negativen Beschlusses durch den Gemeinderat der Bezirk auch ge­gen den Willen der Bevölkerung die Männerforensik einrichte und dann grad so, wie er mag und ohne jegliche Beschränkung und Kon­trollmöglichkeit für die Ge­meinde. Also habe man ja prak­tisch keine andere Wahl, als den positiven Beschluss vom Mai zu be­stätigen, um größeren Schaden von Taufkirchen abzuwenden.

Da dürfen wir jetzt schon mal fragen:

Wo bitte schön leben wir denn ei­gentlich, wo der Wille einer so beeindruckenden Mehrheit von Bür­gern aus Gründen des politischen Taktierens derart ignoriert und mit Füßen getreten wird? Wo Poli­tiker aller Ebenen einfach ma­chen, was sie wollen? Wozu gehen wir denn eigentlich überhaupt zur Wahl, um unsere Volksvertreter zu bestimmen?

Die Bürger Taufkir­chens haben sich mit überwälti­gender Mehrheit gegen eine Män­nerforensik ausgesprochen und ge­nau genommen, berücksichtigt man die oben erläuterte Argumen­tation einiger Gemeinderäte, ei­gentlich auch der Gemeinderat. Wir fordern und erwarten daher, dass die Politik, sprich der Bezirk, dem Rechnung trägt. Wir erwar­ten, dass der Bezirk zu seiner Zu­sage, nichts gegen den Willen der Taufkirchener Bevölkerung zu un­ternehmen, steht.

Astrid und Richard Berger Taufkirchen

 

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Erdinger SZ vom 22.07.2003: 

 

CSU sollte Stellung beziehen 

von Peter Falk Gröbenzell  

 

 

Dieser Leserbrief wurde vom Dorfener Anzeiger bereits am 18.07.2003 abgedruckt: hier klicken

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 21.07.2003: 

Bezirk ließ Maske fallen

Die im Dorfener Anzeiger abgedruckte Version entspricht weitgehend dem Beitrag unter Meinung  hier klicken

Nach den bekannt gewordenen Vorkommnissen hat der Bezirk Oberbayern und ein Teil der Krankenhausleitung des BKH Taufkirchen endgültig seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Jetzt sind die Masken gefallen. Der Bürgermeister und die Bürger sind vor den Kopf gestoßen!  Und das Ansehen des Ortes hat dadurch nicht gewonnen, das ist sicher! Finden die Taufkirchener Bürger jetzt noch immer kein Verständnis für ihre Sorgen? Ist denn nicht bekannt, dass wir bereits weit höheren Belastungen ausgesetzt sind wie unsere Nachbarn? 

Da sind: Extreme Verkehrsbelastung im Ort durch die 2 Bundesstraßen B15 und B388, Fluglärm durch die Einflugschneise zum Flughafen, Probleme durch das BKH (Psychiatrie, Frauenforensik, Resozialisierung und teilweise Eingliederung erfolgt im Ort Taufkirchen). Zudem besteht für die Gemeinde durch getätigte Grundstückskäufe eine starke finanzielle Belastung. Sollte jetzt tatsächlich noch versucht werden, gegen den Willen der Gemeinde und der Mehrheit der Bürger eine Männerforensik zu errichten? Dafür fehlt mir das Verständnis ! Deshalb bitte kein Aufzwingen einer Männerforensik! *)  Nur ein Neubau für die Frauenforensik (wegen der Arbeitplätze könnte über die Anzahl der Plätze für Patientinnen diskutiert werden). Sicherheiten für uns Bürger durch Kontrollen, Berichte und verbriefte Zusagen. Andernfalls sollte sich die Gemeinde alle rechtlichen Möglichkeiten vorbehalten, um diese Gebäude für eine Männerforensik und das unkontrollierte Wachsen der Frauenforensik zu verhindern. Zerstört uns nicht die Freude an "unserem Schloß" und dem prachtvollen Schloßpark. 

Sehr geehrte Sozialministerin Stewens und Ihr Politiker aller Parteien, löst endlich den Knoten, der die Erweiterung der Frauenforensik an den Neubau einer Männerforenik knüpft. Versperrt uns nicht den Weg für Ruhe und Frieden im Ort! Zeigt mehr Verständnis für unsere Sorgen!

Josef Nöscher  Taufkirchen 

*) Selbst die Krankenhausleitung des BKH Taufkirchen (Vils) scheibt noch am 15. Juli in ihrer Hauspost:

Niemand „will“ unbedingt eine Männerforensik in Taufkirchen (Vils)

bitte hier nachlesen

 

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Erdinger SZ vom 19.07.2003:

Nicht fair den Kritikern gegenüber

Leserbrief zum Kommentar „Eine Diskussion bar jeder Vernunft“ in der Erdinger SZ vorn 16. Juli

Es wirft sich bei mir die Frage auf, ob wirklich jeder Bürger in der Lage ist, die so genannten „Ängste vieler Taufkirchener“ be­züglich der Männerforensik beur­teilen zu können. Sie, Herr Zeller, behaupten, dass keiner abstreitet, dass Sexualstraftäter und andere Gewaltverbrecher aus dem Kran­kenhaus ausbrechen und über ein neues Opfer herfallen könnten. Die Massenmedien würden sich in ihrer Jagd nach Einschaltquoten dieser Fälle bedienen. Dazu kann ich nur sagen, warum spielen Sie diese Ängste so runter? Wir Bür­ger von Taufkirchen haben auch das Recht, unsere Ängste mitzutei­len und zu zeigen. Wer hat bisher unsere Ängste mit Belegen ab­bauen können? Sogar der Bürger­meister von Haar, Herr Helmut Dworzak, sagt: „Das Problem ist der eigentliche Freigang in der letzten Therapiestufe.“ Zum Thema Massenmedien möchte ich nur herausstreichen, das sich die SZ auch nicht ganz unbeteiligt zeigt, auf der Jagd nach potenziel­len Käufern, sonst würden Sie die Leserbriefe aller Leute abdrucken und nicht nur aussortiert und an den brisantesten Stellen gekürzt. Sie beziehen sich in Ihrem Kom­mentar auch wiederholt auf Sexualstraftäter beziehungsweise de­ren Sexualverbrechen. Wenn ich dem Bezirk glauben soll, kommen doch keine Sexualstraftäter nach Taufkirchen, also können sich unsere Ängste auch nicht darauf be­ziehen, oder sollten Sie eine an­dere Information haben, welche Straftäter nach Taufkirchen kom­men sollen? Zudem finde ich Ihren Satz: „Die Zusicherung des Be­zirks, dass keine Gewalttäter son­dern Suchtkranke nach Taufkir­chen verlegt werden, wischt man kurzerhand als ‚Lüge‘ vom Tisch“ nicht ganz fair uns Kritikern ge­genüber, denn wir haben niemals behauptet, der Bezirk würde lü­gen, sondern wir haben lediglich festgestellt, dass unsere bisheri­gen Erfahrungen mit den „Einhal­tungen von Versprechen“ leider negativ ausgefallen sind und wir es wirklich wünschen würden, dass es nicht so gelaufen wäre.

Außerdem möchte ich gerne wis­sen, ab wann betiteln Sie oder der Bezirk suchtkranke Straftäter als ungefährlich beziehungsweise nicht gewalttätig? Sind Suchtkranke, die für die Beschaffung einer Droge eine Person ausrauben, nicht gewalttätig? Diese Begriffe sind für uns Laien nicht verständ­lich genug. Doch bisher wollte sich keiner in einem Gespräch, ohne Zeitdruck und mit neutralen Fachpersonen, solchen Fragen stellen.

Zudem wird immer wieder von den Zeitungen behauptet, auch von Ihnen Herr Zeller, dass eines unserer Hauptmotive die „Stand­ortqualität und die Immobilienpreise“ sind. Das kann ich als Bür­ger Taufkirchens nicht nachvoll­ziehen, denn ich habe weder Immo­bilien, noch werde ich jemals in der Lage sein, eine Immobilie in Bayern zu erwerben; das heißt: Ich müsste sogar froh sein, wenn die Immobilienpreise sinken würden.

Nun zu Ihrer Bemerkung: „Die Forensik-Gegner sollten einmal über den heuchlerischen Charak­ter ihres Protestes nachdenken. Ihre starre Haltung entlarvt sie. Bürgerengagement ist wichtig - aber der Gemeinderat muss nicht jedem Druck von der Straße wei­chen.“ Das ist schon harter Tobak und entspricht eigentlich nicht der sonstigen Qualität Ihrer Zei­tung, mehr schon dem oben ge­nannten Thema „Jagd der Massen­medien“. Bitte erläutern Sie uns, was ein heuchlerischer Charakter ist? Etwa: „Wir haben bereits be­schlossen, dass die Männerforen­sik nach Taufkirchen kommt, doch wir fragen die Bevölkerung mal ‚Pro Forma‘?“ Und wenn wir eine starre Haltung hätten, wären wir auch gegen die Erweiterung der Frauenforensik, doch gegen diese Erweiterung haben wir nichts. Diese würde doch eben­falls Arbeitsplätze bringen und ebenfalls kranke Straftäter hei­len. Sollten die Gemeinderäte ir­gendwann mal einem Druck von der Straße gewichen sein, so ist mir nichts davon bekannt gewor­den. Wir gehen wirklich nur dann auf die Barrikaden, wenn wir mei­nen, es könnte für unsere Zukunft kalkulierbarer Schaden abgewen­det werden. Viele Bürger haben Kinder und tragen dafür auch die politische Verantwortung. Mich persönlich würde natürlich auch interessieren, ob Sie, Herr Zeller, in einem Dorf wohnen, wo eine Männerforensik existiert, in der in nächster Nähe Kinderspielplätze und Schulen sind? Wenn ja, könn­ten Sie unsere Fragen alle kompe­tent beantworten.

Margarete Euwens-Albrecht   Taufkirchen

 

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Erdinger SZ  vom 19.07.2003:

Beitrag bereits geleistet

Zum Leserbrief „Befragung nicht repräsentativ“ von Klaus Ulrich Wolter vom 15. Juli

Sowohl Bezirkstagspräsident Jungwirth als auch Bürgermeister Hofstetter haben versprochen, dass es eine Männerforensik nur im Einvernehmen mit der Taufkirchener Bevölkerung geben wird. Als vernünftige Entscheidungs­grundlage für eine Abstimmung im Gemeinderat und im zuständi­gen Bezirksgrernium dürfte un­sere Befragung ausreichend sein. (...) Wir berücksichtigen, wie auch bei Wahlen üblich, alle volljähri­gen Taufkirchener Bürger gleich. (...)Das Ergebnis ist auf jeden Fall repräsentativer als die Abstim­mung im Bürgersaal per Handzei­chen, bei der die gesamte BKH-Be­legschaft - ob in Taufkirchen wohnhaft oder nicht - stimmbe­rechtigt war. Zudem hat man sich dort nicht einmal die Mühe ge­macht, die Meldungen zu zählen, sondern locker „über den Daumen gepeilt“ eine leichte Mehrheit der Befürworter festgestellt, die es ganz offensichtlich nicht gab!

Ich möchte betonen, dass wir uns bei der Befragung möglichst neutral verhalten und ausdrück­lich Befürworter und Gegner um eine Beteiligung bitten. (...)

Das Befragungsergebnis wird zeigen, dass es selbst den Fachleu­ten des hiesigen Bezirkskranken­hauses bisher nicht gelungen ist, den Menschen ihre Ängste zu neh­men. Vorhandene Ängste, ob in de­ren Augen begründet oder nicht, vermindern entscheidend die Le­bensqualität! Die Erweiterung der Frauenforensik wird von uns nicht abgelehnt. Psychisch kranke Menschen müssen vernünftig be­handelt werden. Es müssen dafür auch genügend Therapieplätze ge­schaffen werden, aber nicht alle im Zentrum von Taufkirchen! Taufkirchen hat circa 8500 Ein­wohner und das Bezirkskranken­haus mehr als 240 Betten für psy­chisch kranke Mitmenschen. Das entspricht einem Anteil von mehr als 2,8 Prozent stationär und noch viel mehr ambulant therapierter psychisch kranker Menschen in unserer Mitte. Wäre jeder Ort tole­rant genug, in seinem Zentrum sta­tionäre psychiatrische Therapieplätze entsprechend 2,8 Prozent seiner Einwohner zu akzeptieren, dann gäbe es keinen Mangel! Wir haben unseren Beitrag geleistet!

Barbara Leiner     Taufkirchen

 

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Erdinger SZ  vom 19.07.2003:

 

Abstimmung über eine bereits beschlossene Sache

Leserbrief zum Artikel „Bezirk ak­zeptiert keinen Widerruf“, Erdin­ger SZ vom 17. Juli

Wie ich dem Artikel entnehmen konnte, wird Herr Ernst Brink­mann zitiert: „Die Entscheidung ist bereits im März gefallen.“ Für mich stellt sich nun die Frage: Wa­rum hat die Gemeinde Taufkir­chen überhaupt zu einer Bürgerversammlung am 15 April eingela­den, in der die unstrittige Rechts­lage von Herrn Brinkmann erläu­tert wurde, in der aber mehrfach von Herrn Verwaltungsdirektor Wolf-Dieter Neupert und von Herrn Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth versichert wurde, dass ohne die Zustimmung Taufkirchens das geplante Vorha­ben nicht realisiert werde? Warum wurde diese Aussage vonseiten des Bezirks gemacht? War man sich so sicher, bereits im Voraus zu wissen, wie sich der Gemeinde­rat Taufkirchens hierzu verhält? Warum bringt man die Gemeinde­räte überhaupt in die unange­nehme Situation, über eine Sache abzustimmen, die bereits beschlos­sen ist und ohnehin keinen Wider­spruch mehr duldet?

Wenn man den Kommentar in der Erdinger SZ vom 16. Juli zu der geplanten Männerforensik ge­lesen hat, in welchem den Foren­sik-Gegnern vorgeworfen wird, sie würden die Zusicherungen des Bezirks nur als „Lüge“ abtun, dann muss ich für mich feststel­len, dass ich auf Grund des oben genannten Artikels meinen Glau­ben an die Einrichtung „Bezirk“ und deren Vertreter, die Herrn Jungwirth und Neupert, verloren habe. 

Bärbel Fleck     Taufkirchen

 

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Erdinger SZ  vom 19.07.2003:

Einschränkungen werden nicht geprüft

Zum Leserbrief von Klaus Ulrich Wolter vom 15. Juli

Sicher geht von nicht behandel­ten psychisch Kranken eine hö­here Gefahr aus als von therapier­ten. Und klar sollten genügend Therapieplätze zur Verfügung ste­hen. Nur: Muss das wirklich unbe­dingt hier bei uns sein? Reicht es noch nicht, was in Taufkirchen be­reits angesiedelt wurde und an­derswo unerwünscht ist?

In diversen Zeitungsartikeln wird immer wieder darauf ange­spielt, dass es unsere (Christen-) Pflicht sei, Einrichtungen wie Fo­rensik-Stationen und Asylanten­Wohnheime zu befürworten. Nur:  Was kann und muss Taufkirchen noch alles verkraften? Bei mir um die Ecke wohnen seit etwa zehn Jahren Asylanten. Von deren Kin­dern können die wenigsten zwi­schen „mein“ und „dein“ unter­scheiden. Und wenn man sie drauf anspricht, dass man nicht uneinge­laden in anderer Leute Gärten geht und dort die Beerensträucher leer füttert, bekommt man den Stinkefinger gezeigt. Letztes Jahr sprengten sie den Briefkasten mei­ner Eltern. (...) Wir haben be­reits das Bezirkskrankenhaus mit der allgemeinen Psychiatrie und der Frauen-Forensik. Auch gut. Hat auch keiner was dagegen. Wenn dann hier erweitert wird um die Männerforensik mit der Einschränkung auf Sucht-Kranke ist das auch ok. Nur: Wer über­prüft denn bitteschön, ob die Ein­schränkung im Grundbuch einge­halten wird? Am besten sollte das doch ein Anwalt oder Notar regel­mäßig machen. Wer kann denn von uns „Normal-Sterblichen“ da­gegen vorgehen, wenn vom Bezirk mit der Männer-Forensik genauso verfahren wird wie mit der Frauen-Forensik (schleichend steigende Bettenzahlen, bis die Station aus allen Nähten platzt) und dann anschließend eventuell auch noch keine Weiterleitung mehr von „nicht genehmigten“ Fällen erfolgt, weil anderswo auch alle Therapieplätze belegt sind - we­gen Rückbau, siehe Haar? Es wird dann wieder vom Bezirkskranken­haus heißen: „Wir können keine Auskunft zu unseren Patienten ge­ben, wegen Datenschutz.“ Sollen wir uns das alles kommentarlos ge­fallen lassen? Dann wären wir ja genau die dummen Schafe, für die uns unsere Politiker auf allen Ebenen halten! 

Heidi Böhm      Taufkirchen

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Dorfener Anzeiger vom 18.07.2003:

Und die CSU schweigt

Zur Diskussion um die Angliederung einer Mannerfo­rensik am Bezirkskranken­haus Taufkirchen:

„St. Florian ist sicher kein guter politischer Ratgeber. Einer Debatte auszuweichen, ist sogar in der Regel die Fol­ge schlechter Ratschläge. Den Vorschlag des aus­schließlich CSU-besetzten Bezirkstagspräsidiums, in Taufkirchen eine Männerfo­rensik einzurichten, hat die SPD im Bezirkstag mitgetra­gen. Warum? Zum einen soll­ten in einer Demokratie schwierige politische Fragen in größtmöglichem Konsens gelöst werden. Außerdem: Hier geht es um die Heilung von Suchtabhängigen.Es geht um keine große Einrichtung, sondern um le­diglich 30 Betten. Erstmals in Bayern wird dies zugunsten der Gemeinde grundbuchmäßig abgesichert. Einer derartigen Lösung werden wir nicht im Weg stehen, zu­mal die Bayerische Staatsre­gierung (Sozialministerium)bereits eine Förderung in Aussicht gestellt hat. Allerdings ist von Politi­kern zu verlangen, ihre Mei­nung öffentlich zu bekunden. Dies hat die SPD-Bezirks­tagsfraktion getan, ebenso die Klinikreferentin Birgit Großkopf. Gewundert habe ich mich indes über ein CSU­Pressegespräch vom Juni im Landkreis Erding. Dort ha­ben offenkundig weder der CSU-Bezirkstagspräsident noch die örtlichen CSU-Be­werberinnen und Bewerber diese vor Ort wichtige Frage nötig befunden anzuspre­chen. Durch Ausklammern gewinnt man leider aber kein Vertrauen“.

Peter Falk - Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bezirkstag von Oberbayern

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Dorfener Anzeiger vom 17.07.2003:

Wer hat Vertrauen?

„Herr Falk, Bezirkstags­vertreter, behauptet, es gehe in der Männerforensik ledig­lich um die Heilung von Suchtkranken. Das ist nicht wahr! Suchtkranke Patien­ten kommen im Regelfall auf eine normale Suchtstation, wie wir sie im Taufkirchener BKH schon lange haben. Sie kommen nur dann in die Fo­rensik, wenn sie erhebliche Straftaten begangen haben, und bei ihrer Nicht- oder Minderbestrafung weitere erhebliche Straftaten von ih­nen zu erwarten sind!

Die Zweifel bezüglich der Glaubwürdigkeit der Be­zirksaussagen können kei­nesfalls, wie von Herrn Mi­chael Gruber vermutet, auf mangelnde, sondern viel­mehr auf gute Aufklärung zurückgeführt werden: Bei der Planung der Frauenfo­rensik in Taufkirchen beton­te der Bezirk, dass es sich le­diglich um eine kleine Stati­on mit ca. 35 Planbetten han­delt, eine Männerforensik komme für diesen Ort nicht in Frage. Heute, wenige Jahre später, haben wir etwa die doppelte Anzahl an forensi­schen Frauen im BKH und diskutieren über den Plan, zusätzlich eine Mäunerforensik zu errichten!

In Haar gibt es einen Be­schluss, der die Zahl der Fo­rensikbetten auf 300 be­schränkt. Trotzdem sind der­zeit dort bereits über 320 Patientinnen untergebracht. Wer könnte da wohl noch darauf vertrauen, dass das Ver­sprechen, in Taufkirchen nur 30 minderschwere Fälle in der Männerforensik unterzu­bringen, auch gehalten wird?

Laut Verband der Bayeri­schen Bezirke wird entgegen den Aussagen von Frau Isolde Zins sehr wohl eine stärkere Dezentralisierung des Maßregelvollzugs angestrebt, um Haar, als größte forensische Abteilung, zu entlasten. Die Ausweisung neuer Standorte für den Maßregelvollzug sei aber der Bevölkerung nahezu nicht vermittelbar. Warum wohl?

Natürlich sind sich alle Parteien auf Bezirksebene ei­nig, dass Taufkirchen ein geeigneter Standort sei. Den jeder Ort, der sich nicht großartig gegen solche Pläne zur Wehr setzt, muss genutzt werden! Würden die Bezirksräte selbst hier wohnen, wären sie anderer Meinung!

Barbara Leiner  -  Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 17.07.2003:

SPD-Wahlkampftour

„Bezirks-SPD steht zur Einrichtung einer Männerforensik in Taufkirchen“ vom 14. Juli:

„Als Bezirksrätin aus dem Landkreis Erding verstehe ich die Ängste von Teilen der Taufkirchener Bevölkerung. Dass immer mehr psychischkranke Straftäter in die Forensik eingewiesen werden, ist allerdings nicht die Schuld des Bezirks, das liegt an der Gesetzeslage. Der Be­zirk ist nur verpflichtet, diesen Personenkreis geeignet unterzubringen und für die The­rapie zu sorgen.  Da die Männerforensik in Haar aus allen Nähten platzt, wird natürlich nach Möglich­keiten zu einer Entlastung gesucht. Diese  wurde in Taufkirchen gefunden, da dort die Frauenforensik einer Erweiterung bedarf. Eine Genehmigung zur Vergröße­rung gab es nur in Verbin­dung mit der Eröffnung einer kleineren Männerforensik.  Mit einer räumlichen Be­grenzung, durch eine Nutzungseinschränkung im Grundbuch, die ausdrücklich nur eine begrenzte Aufnahme von suchtkranken männli­chen Straftätern enthält, ist einer weiteren Ausweitung ein Riegel vorgeschoben.  Um die Bevölkerung zu informieren, veranstaltete das BKH Taufkirchen einen Tag der offenen Tür, der nur spärlich besucht wurde. Bei einer Bürgerversammlung stellte sich der Bezirkstagspräsident der Bevölkerung. Dort war ich selber anwesend.  Wenn nun die SPD-Politi­ker auf ihrer Wahlkampftour verkünden, dass nicht genug Aufklärung stattgefunden habe, kann ich das nur ins Reich der Fabeln verweisen. Einzig die Referentin des BKH, Frau Großkopf, möch­te ich von dieser Kritik aus­nehmen. Denn sie äußerte sich nicht in diese Richtung, weil sie die Wahrheit kennt und sich immer vehement für die Belange der Klinik ein­setzt.

Cornelia Vogelfänger  

Bezirksrätin

 

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Erdinger SZ vom 15.07.2003:

Befragung nicht repräsentativ

Zu „Männerforensik bleibt umstritten“, Erdinger SZ vom 12. Juli

Die derzeit in Taufkirchen durchgeführte Befragung der Be­völkerung ist nicht geeignet ein „repräsentatives Stimmungsbild“ zu erhalten, dafür bedarf es schon einer detaillierteren Umfrage! Die Beantwortung einer einzigen Frage lässt viele Fragen offen. Es ist zum Beispiel nicht möglich, das Abstimmungsverhalten ge­trennt nach Altersgruppen, Ge­schlecht, Familienstand und Wohnort auszuwerten und zu be­werten. Die Aussagen und Ergeb­nisse sind wenig belastbar, zumal die Befragung offensichtlich nicht von neutralen Personen durchge­führt wird. Vielfach wird in der öf­fentlichen Diskussion auf die „Ängste in der Bevölkerung“ ver­wiesen, ohne sie genauer zu spezi­fizieren. Welche Befürchtungen sind denn vorhanden und sind diese berechtigt? Hier erscheint nur eine objektive Risikobewer­tung sinnvoll. Das gebetsmühlen­artige Wiederholen gleicher nicht quantifizierbarer Argumente er­scheint hier nicht zielführend! Si­cherheitsgarantien zu fordern ist ebenso unseriös wie diese zu ver­sprechen. Es ist allerdings sicher zu stellen, dass Risiken so gering wie möglich gehalten werden. Dies ist die Verantwortung der po­litischen Entscheidungsträger, aber in gleicher Weise ist jeder ein­zelne für sein privates Umfeld ver­antwortlich. Oft wird über die Ri­siken gesprochen, die von psychi­atrischen Einrichtungen für die Bevölkerung ausgehen. Die Frage kann allerdings auch anders he­rum gestellt werden. Welches Ri­siko entsteht, wenn derartige Ein­richtungen nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind und psy­chisch erkrankten Mitmenschen nicht im erforderlichen Masse ge­holfen werden kann? Unter Be­rücksichtigung des angeführten Aspektes ist zu prüfen, ob die Ab­lehnung einer forensischen Abtei­lung in Taufkirchen nicht zu einen möglicherweise größeren Risiko führt und ob die Ablehnung der Er­weiterung des Bezirkskranken­hauses zu verantworten ist.

Klaus Ulrich Wolter  Taufkirchen

Herr Wolter hat seine Meinung auch ans Forum gesandt. Antworten zu seinen Beiträgen können Sie  hier lesen

 

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Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003:

Von Franz Haberl

Zum Artikel »Protest gegen Männerforensik: Vergebene Mühe“ vom 03.07.03

Die Bürgerversammlung war für mich die erste Infor­mation in Sachen Männerforensik. Danach hat sich der Columbus Achter (CA), des­sen Mitglied ich war, mit dem Thema befasst. Die Mehrheit des CA hat sich eindeutig ge­gen die Männerforensik, aber für die Erweiterung der Frauenforensik ausgespro­chen. Die Meinung des Beratergremiums CA wurde in der entscheidenden Sitzung dem Gemeinderat vorenthalten, weil es nicht ins Konzept passte. Diese Vorgehenswei­se ist nicht demokratisch. Ich sehe hier eine diktatorische Maßnahme. Es kann nicht sein, das der CA einen schriftlichen Antrag stellen muss, um im Gemeinderat gehört zu werden. Die Ge­schäftsordnung des CA sagt etwas anderes aus.

Wir wollen in Taufkirchen keine Männerforensik. Wir lassen uns nicht entmutigen.  

Franz Haberl  Taufkirchen

 

Das Originalschreiben können Sie hier lesen

 

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Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003:

Die Taufkirchener absichtlich belogen?

Zum Artikel »Protest gegen Männerforensik: Vergebene Mühe“ vom 03.07.03

„Herr Neupert behauptet, die Gegner hätten sich be­reits im Februar organisieren müssen. Damals hat Herr Hofstetter gesagt, die Ableh­nung durch den Gemeinderat beende jegliche  Diskussion. Bei einer Befürwortung wolle er die Angelegenheit in der Öffentlichkeit diskutieren.

Auf der Bürgerversamm­lung im April hat selbst Dr. Dose gesagt: ‚Es ist noch nichts beschlossene Sache‘. Laut Herrn Jungwirth wollte der Bezirk die Sorgen der Be­völkerung hören und in die Beratung mit einbeziehen. Hofstetter sagte, dass es für private Initiativen wie Bür­gerbegehren zu früh sei, da der Rat auch ohne Begehren einen Bürgerentscheid durchführen könne.

Überraschenderweise erinnerte Hofstetter die Gemeinderäte bei der Sitzung am 6.Mai daran, dass sie vom Volk gewählt wurden, um Entscheidungen zu treffen. Vom Bürgerentscheid war keine Rede mehr. Wie hätten die Bürger bereits im Februar oder März wissen können, dass keine Chance mehr be­steht? Wurde die Bevölke­rung absichtlich belogen, um gegen deren Willen eine Män­nerforensik errichten zu kön­nen? Herr Neupert hat wohl ein verschobenes Demokra­tieverständnis. Wir sind die einzigen, die den Volkswillen in einer Bürgerbefragung er­fassen, von Gemeinde und Bezirk wurde er ignoriert.

Neupert meint, dass es für den Bezirk nicht von Belang sei, wie viele Leute unter­schreiben. Schließlich suche der händeringend nach. Fo­rensikstandorten. Dann ha­ben der Bezirkstagspräsident und alle Anwesenden auf dem Podium bei der Bürger­versammlung die Unwahr­heit gesagt. Warum findet der Bezirk trotz hoher Therapie­zahlungen keine neuen Forsikstandorte?

Wie sinnvoll ist eine Be­schränkung auf 30 Planbet­ten und minderschwere Fäl­le, wenn in anderen Kliniken auch weit mehr forensische Patienten untergebracht werden, als es Planbetten gibt? Wird es zu eng, muß man durch kürzere Verweil­dauern Platz schaffen. Auf Kosten unserer Sicherheit!

Wie kann Neuperth behaup­ten, dass ein Großteil der Pa­tienten nicht in Taufkirchen resozialisiert werde, wenn sogar Dr. Dose gesagt hat, dass die Patienten unter ab­gestuften Betreungsmaßnahmen hier am Ort resozia­lisiert werden?

Huberbert Hilger  Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003: 

Vertrauen in die Bezirksgremien verloren

Offener Brief an Birgit Großkopf zum Leserbrief „Pro und Contra Männerforensik am BKH“ vom 04.07.2003

„Wenn Sie auf der Bürgerversammlung waren, haben Sie sicher auch, das Verspre­chen von Herrn Jungwirth und Hofstetter gehört, dass es in Taufkirchen keine forensi­sche Männerstation gegen den Willen der Bevölkerung geben wird. Diese Aussage macht wohl nur Sinn, wenn der Wille der Bevölkerung re­präsentativ erfragt wird!

Finden Sie als Rechtsanwäl­tin es gerecht, nur die wenigen Gegner (Laien!), die den Mut haben, vor einer großen Menschenmenge ihre Argu­mente gegenüber (professio­nellen) Befürwortern zu ver­teidigen, als Gegner zu registrieren und stillschweigend die Menge derer, die sich - vielleicht nur wegen Lam­penfieber - nicht meldeten, als Befürworter zu sehen?

Hätte man versucht, die Bevölkerung mit objektiver Information zu versorgen, hätte man nicht Befürworter, die zudem befangen sind, sondern auch unparteiische Sprecher, sogar Forensik-Gegner in die Versammlung geladen. Die Gegner haben bereits Argumente hervorge­bracht. Sie bezweifeln zwar deren Wahrheitsgehalt, den­noch gelingt es Ihnen nicht, auch nur eines als falsch nachzuweisen.

Es wurde nie bezweifelt, dass es möglich ist, eine Nut­zungsbeschränkung zu ver­einbaren und ins Grundbuch einzutragen. Doch beruhigt dies nur wenige, da deren Einhaltung aus Datenschutz­gründen nicht prüfbar ist. Das Vertrauen in die Bezirks­gremien haben viele verloren, da es noch vor wenigen Jah­ren hieß, dass es keine Männerforensik geben wird. Man muss ja befürchten, dass dem Bezirk der Wille der Taufkirchener egal ist. Nur hatte er mit dem scheinbaren Mitbe­stimmungsrecht der Bürger eine 50%-ige Chance darauf, dass das Projekt ohne großen Protest abläuft. Begleiten Sie mich doch bitte einen Tag lang beim Befragen derTaufkirchener Bevölkerung, denn wenn Sie unsere Aktion als Stimmungsmache einiger weniger abtun, könnte Ihnen etwas mehr Bürgernähe si­cherlich nicht schaden!

Birgit Westphal Taufkirchen

 

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SZ vom 04.07.03:

Leserbrief zum Artikel : 'Forensik- Gegner starten Befragung' von Simone Jell in der SZ vom 29.06.03

Betroffene sind alle auch Wähler

Hätte sich Herr Neupert, Krankenhausdirektor des BKH, die Mühe gemacht, die Liste zur Bürgerbefragung anzusehen, dann wüsste er, dass die Befragung sehr wohl repräsentativ ist, da auf dieser Liste die ehrliche Antwort auf die Frage ‚Sind Sie für die Einrichtung einer Männerforensik im Bezirkskrankenhaus in Taufkirchen/Vils?einzutragen ist. Jeder Bürger kann diese Frage nach bestem Wissen und Gewissen mit Ja oder Nein beantworten.

Versprechen halten

Die Aktion soll bewirken, dass sowohl der Bezirk von Oberbayern als auch die Gemeinde Taufkirchen das von beiden mehrmals durch Herrn Jungwirth bzw. Herrn Hofstetter gegebene Versprechen halten, dass es in Taufkirchen eine Männerforensik nur im Einvernehmen mit der Bevölkerung geben wird. Die Spekulationen darüber, ob es wohl mehr Befürworter als Gegner in der Gemeinde Taufkirchen gibt, sind beendet, sobald die Befragung ausgewertet ist. Ich erwarte, dass der Wille des Volkes, unabhängig vom Umfrageergebnis, entscheidend für weiteren Planungen ist!

Aufmerksame Bürger

Nicht zuletzt aber sollen den verantwortlichen Kommunalpolitikern deutlich gezeigt werden, dass es im Ort auch aufmerksame und kritische Leute gibt, die nicht kommentarlos akzeptieren, wenn leichtfertig über ihre Köpfe hinweg entschieden wird, obwohl frühzeitig der Wunsch nach einer Bürgerbefragung laut geworden ist.

Es wäre sehr unvernünftig, wenn Gemeinde und Bezirk das Ergebnis nur zur Kenntnis nehmen würden, ohne darauf zu reagieren, denn die von derartiger Ignoranz enttäuschten Bürger sind allesamt künftige Wähler!

 

Hubert Hilger

Taufkirchen

 

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 Dorfener Anzeiger vom 04.07.2003:

.. Zusage... keine Männerforensik gegen den Willen der Bürger ..  

Dieser offene Brief wurde natürlich an die Verwaltung (und Gemeinderat) gefaxt. 

Männerforensik

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

sehr geehrte Gemeinderäte!

Ich bin wahlberechtigter Bürger von Taufkirchen(Vils). Mit Ihrer Entscheidung, ohne Bürgerbefragung eine Männerforensik in Taufkirchen zu befürworten, bin ich nicht einverstanden. Ich verstehe nicht, warum der Wunsch vieler Bürger und des Columbusachters nach einer Bürgerbefragung unberücksichtigt blieb. Bitte unterstützen Sie die laufende Bürgerbefragung, es ist sicher der demokratischere Weg.

Sollten die Bürger die Männerforensik ablehnen, bitte ich beim Bezirk Oberbayern auf die Zusage zu bestehen, in Taufkirchen keine Männerforensik gegen den Willen der Bürger zu errichten.

von Josef Nöscher per Email (30.06.)

Das Originalschreiben können Sie hier lesen und ausdrucken

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 04.07.2003:   

Zum Artikel: „Bürger protestieren gegen Männerforensik“ vom 23.06.

„Als Referentin des Bezirks Oberbayern für das ‘Krankenhaus Taufkirchen habe ich das Vorgehen gegen die männerforensische Station mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. Es werden von den Initia­toren der Unterschriften­sammlung Argumente ohne jede Prüfung behauptet und als Wahrheiten verkauft. Es ist festzustellen, dass sich die Gremien das Bezirks­ umfassend informiert und unter Abwägung aller Vor- und Nachteile für die Männerforensik entschieden haben. Eine Einrichtung in die­ser Größe ist keine Belastung für Taufkirchen. Ich war in der Bürgerver­sammlung und es ist falsch, dass die Bürger nicht ausreichend zu Wort gekommen sind. Nach einer objektiven Information durch Verwal­tungsdirektor des BKH Neu­pert und Prof. Dr. Dose gab es eine sachliche Diskussion. Leider scheint diese Ebene verlassen worden zu sein: Nicht nur, dass man bemän­geln mag, dass Dr. Dose, ärzt­licher Direktor, keine Sicher­heitsgarantie ‘abgeben woll­te, angeblich weist jedes fünfte in Deutschland er­stellte Gutachten für Sexual­straftäter Mängel auf. Hierzu ist festzustellen, dass Dr. Dose vernünftiger­weise keine Garantie abgeben kann – es gibt in diesem Bereich, wie in allen Bereichen der medizinischen Tä­tigkeit, keine Garantien. Zum anderen. ist es hane­büchen, eine Bürgerinitiative (!) in Herne als Maßstab für die Qualität forensischer Gutachten in Taufkirchen heranzuziehen. Es ist rechtlich einwand­frei, eine Nutzungsbeschränkung (für die Männerforen­sik) zu vereinbaren und als beschränkt-persönliche Dienstbarkeit in das Grund­buch einzutragen. Als Rechtsanwältin darf ich ver­sichern, dass dies gängige ju­ristische Praxis ist. Es wäre bedauerlich, wenn durch Stimmungsmache einiger weniger das positive Verhältnis zwischen Kran­kenhaus und Taufkirchen Schaden nehmen würde, entlarven sich doch die um die öffentliche Sicherheit Besorgten, indem sie zugeben, Angst um die Immobilienpreise zu haben.

Birgit Großkopf, Bezirksrätin München

 

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Meinung dazu bitte hier lesen


  Erdinger SZ       vom 03.07.2003:

Forensik-Gegner starten Befragung  

zum Artikel : 'Forensik- Gegner starten Befragung' von Simone Jell in der SZ vom 29.06.03


Ich als absolute Forensikgegnerin finde die momentan in Taufkirchen durchgeführte Bürgerbefragung super und habe durchaus Hoffnung, dass wir noch etwas bewirken können. Umso mehr verstehe ich nicht, wie der Krankenhausdirektor, Herr Neupert, bereits vorher weiß, dass der Protest keine Aussicht auf Erfolg hat. Wenn dem wirklich so wäre, müsste man die Glaubwürdigkeit des Bezirks bzw. des Bezirktagspräsidenten in Frage stellen, da dieser in der Bürgerversammlung mehrmals betont hat, dass die Männerforensik nicht nach Taufkirchen kommt, wenn es die Bürger nicht wollen. (Die Bürger sind wir alle, nicht nur 20 Gemeinderäte!) Wie glaubwürdig ist dann wohl die Zusage des Bezirks, daß nur minderschwere Fälle in Taufkirchen untergebracht werden? Wird man eine Beschränkung auf 30 Plätze - sollte sie denn akzeptiert werden - in Zukunft auch einhalten?

Der Gemeinderat hat meiner Meinung nach nicht im Interesse der Bürger entschieden und sollte eigentlich dankbar dafür sein, daß sich nun Privatpersonen organisieren, viel Zeit investieren, um ein repräsentatives Stimmungsbild der Bevölkerung aufzuzeichnen, was eigentlich die Aufgabe der Gemeinde gewesen wäre.

Wie Herr Traber bereits ankündigte, wird sich der Gemeinderat mit dem Umfrageergebnis befassen. Ich erwarte von gewählten Volksvertretern, daß sie den Willen des Volkes dem Bezirk gegenüber vertreten!

Ich glaube, weder der Bezirk, noch der Gemeinderat kann es sich leisten, die Unterschriftenaktion nur zur Kenntnis zu nehmen ohne deren Ergebnis bei der weiteren Planung zu berücksichtigen. Die Taufkirchener, die sich heute übergangen fühlen, sind die Wähler von morgen!

 

01.07.03
Birgit Westphal Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 12.06.2003: 

Manipulative Politik  

Zu „Ich fühle mich einfach verarscht“ vom 27. Mai:

Beim Thema Planung einer Männerforensik im BKH Taufkirchen fühlt sich inzwischen wohl ein erheblicher Teil der Taufkirchener Bevölkerung „verarscht“, da der Bau scheinbar schon lange vor der öffentlichen Diskussion beschlossene Sache war. Die Nichtbeachtung des Columbus-Achters, der in seiner Sitzung offensichtlich zum falschen Ergebnis (nämlich gegen die Männerforensik) kam, ist für mich nur die konsequente Fortsetzung einer manipulativen Informationspolitik. Hätte sich der Columbus-Achter mehrheitlich für die Errichtung einer Männerforensik ausgesprochen, dann hätte man diesem Beschluss in der Gemeinde­ratssitzung sicherlich mehr Beachtung geschenkt.

Bereits am Anfang der öffentlichen Diskussionen stand eine Podiumsdiskussion, bei der drei Befürworter, aber leider kein einziger Gegner auf dem Podium waren. Kritische Stimmen aus der Bevölkerung wurden durch rhetorisch und psychologisch bestens geschulte Redner zum Schweigen gebracht. Auf einen Bürgerentscheid angesprochen, berichtete Hofstetter, dass es folgende Möglichkeiten gibt:

1. Gemeindebürger könnten ein Bürgerbegehren organisieren, das bei ausreichender Beteiligung und nach Prüfung zu einem Bürgerentscheid führt.

2. Der Gemeinderat könnte nach ausführlicher Beratung und Diskussion in der Gemeinderatssitzung direkt be­schließen, dass ein Bürgerentscheid durchgeführt wird.

Ich hätte mir erhofft, dass die Diskussion in der entscheidenden Gemeinderatssitzung fair abläuft. Zu dieser Sitzung wurden drei Vertreter des Bezirkskrankenhauses geladen, aber weder ein unparteiischer Sachverständiger noch ein Gegner. Die Äußerungen der Befürworter wurden jeweils unkommentiert belassen, aber Äußerungen gegen die geplante Männerforensik folgte immer eine Gegendarstellung des Herrn Dr. Dose.

Das „gemeindliche Beratungsorgan“ Columbus-Achter wurde komplett ignoriert. Besonders dramatisch finde ich diese Tatsache wegen des dennoch knappen Beschlusses von elf zu neun Stimmen. Ich hoffe nur, dass die Vorgehensweise der verantwortlichen Kommunalpolitiker beim Thema „Männerforensik“, das uns noch viele Jahre beschäftigen wird, den Weg ins Langzeitgedächtnis des Wählers findet!

Barbara Leiner per Email  (das Originalschreiben können Sie hier lesen)

 

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Dorfener Anzeiger vom 23.04.2003:

Unabhängiges Urteil  

Zu "Schlechtes Gefühl" vom 11. April und "Forensik: frühzeitige Information" vom 22. April:

Frau Sewald spricht ein in Taufkirchen bisher wenig diskutiertes oder auch gemiedenes Thema an: die Einrichtung einer Männer-Forensik. Ähnlich der Errichtung eines Atomkraftwerkes in unmittelbarer Nähe des eigenen Wohnhauses stößt dieses Ansinnen auf Widerstand. Die genannten Einrichtungen werden benötigt, jedoch keiner will sie zunächst haben.

Die Notwendigkeit der Erweiterung des Bezirkskrankenhauses (BKH) in Taufkirchen obliegt der Urteilskraft der Fachleute. Eine solche Bewertung kann nicht allein aus medizinischer Sicht erfolgen. Da mir die Bildung einer eigenen Meinung wichtig ist, habe ich im Internet recherchiert. Tatsächlich findet sich in den Artikeln der letzten fünf Jahre wenig Positives aus dem Umfeld von bestehenden Männer-Forensiken. Neben einem erhöhten Aufkommen an kriminellen Taten ist den Beiträgen ein erheblicher Verlust des Sicherheitsgefühls der Anwohner zu entnehmen. Gefühle sind zwar keine Tatsachen, aber wichtiger Gradmesser und politischer Taktgeber.

Gemäß der mir vorliegenden Informationen sind seitens der Gemeinde noch keine Entscheidungen getroffen worden, und die Bürgerversammlung diente der Sondierung der Bürgermeinung. Unglücklich scheint der gewählte Zeitpunkt zu sein, an dem sich viele im Urlaub befanden und somit die Resonanz nicht auf das Interesse oder Desinteresse der Taufkirchener rückführbar sein dürfte.

Auch ist mir unverständlich, dass neben dem ärztlichen Direktor, Herrn Professor Dr. med. M. Dose, keine zweite fachkundige Meinung gehört wird. Denn als Nutznießer einer Erweiterung des BKH ist eine differenzierte Meinung des Krankenhauses zunächst in Frage zu ziehen. Gemäß den Aussagen der Gemeinde ist das Anliegen des BKH von keiner unabhängigen Stelle geprüft worden. Und hier unterscheidet sich tatsächlich der Bau eines Atomkraftwerkes von dem obigen Vorgehen. Neben einem reinen Planfeststellungsverfahren werden unabhängige Fachleute gehört.

Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es im vorliegenden Fall nur die Expertise des Antragstellers ohne die unabhängige Prüfung der Sachlage sowie der Sicherheitslage. In einer solchen Sicherheitsüberprüfung genügt es, lediglich die Ausbruchmöglichkeiten zu untersuchen. Die überwiegende Anzahl der Straftaten erfolgt erst im Rahmen der Resozialisierung, die im Umfeld der Bevölkerung stattfindet. Professor Dose weist darauf hin, dass ausschließlich nach Paragraph 64 StGB verurteilte Patienten in die Forensik aufgenommen werden. Der Paragraph 64 sieht entgegen der Meinung von Professor Dose auch die Einweisung von Suchtkranken vor, die unter Suchtmitteleinfluss ausgeführte Sexualdelikte und Mord begangen haben!

Es ist zu schlussfolgern, dass weder die reine Ablehnung als auch die unreflektierte Annahme der BKH-Erweiterung zielführend ist. Die sachliche Auseinandersetzung unter Beachtung der Bürgersorgen ist dringend erforderlich. Die gewählten Vertreter des Volkes sind aufgerufen, sich der Situation objektiv anzunehmen.

Ingo Ehrlich      84416 Taufkirchen

 

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Dorfener Anzeiger vom 23.04.2003:

Wehret den Anfängen!  

Zu "Angst vor Sexualstraftätern in Taufkirchen" vom 17./18. April:

Es ist schade, dass den Taufkirchener Bürgern im Zusammenhang mit der Planung einer Männerforensik im BKH keine objektive Information geboten wird. Enttäuscht von der Forensik-Werbeveranstaltung, sprich Tag der offenen Tür im BKH, erhoffte ich mir von der Bürgerversammlung ein objektiveres Bild. Leider war neben vier Verfechtern der Erweiterungspläne kein einziger Gegner auf dem Podium.

Dr. Dose betonte in der Bürgerversammlung mehrmals, dass die Gefahr durch nicht behandelte psychisch Kranke in der Bevölkerung größer sei, als die durch behandelte Forensikpatienten. Das mag ja sein, doch bitte ich zu bedenken, dass das zusätzliche Risiko durch die Männerforensik vermeidbar wäre, das andere nicht.

Laut Statistik gelingt durch den Maßregelvollzug die Reintegration bei (nur!) 80 Prozent der Forensikpatienten, aber immerhin 20 Prozent werden rückfällig. Laut Aussage einer Ärztin der Forensikstation F 3 des BKH Taufkirchen ist eine Ansiedelung der entlassenen Patienten in oder um Taufkirchen erwünscht, weil so eine ambulante Nachsorge stattfinden könne.

Darin sehe ich zwei Probleme: Erstens stehen ehemalige Forensikpatienten nach der Entlassung nur eine begrenzte Zeit unter Führungsaufsicht und können anschließend - vermeintlich geheilt - eigenmächtig eine Therapie beenden. Zweitens werden diejenigen, die sich in Taufkirchen wieder soziale Kontakte aufgebaut haben, den Ort auch nach abgeschlossener Führungsaufsicht nicht mehr verlassen, was zwangsläufig zu einer Anhäufung ehemaliger Forensikpatienten in Taufkirchen führen wird. Das finde ich höchst beängstigend, da man davon ausgehen muss, dass 20 Prozent wieder Straftaten begehen werden.

Der Vollstreckungsplan, der uns angeblich vor schweren Gewalt- und Sexualdelinquenten schützen soll, enthält auch eine Klausel, die besagt, dass in begründeten Fällen vom Vollstreckungsplan abgewichen werden kann. Wo bleibt unsere Sicherheit? Warum reduziert sich die Diskussion auf Sexualstraftäter? Sind denn Delikte wie schwere Körperverletzung mit Todesfolge harmlos?

Die geplante Männerforensik soll nur 30 Planbetten für minderschwere Fälle haben, doch eine schleichende Erweiterung auf eine größere Anzahl, wie bei der Frauenforensik (von 36 Plätzen 1998 auf 62 2002), oder auf andere Delikte wird die Bevölkerung nicht verhindern können.

Deshalb: Wehret den Anfängen! Ich bin grundsätzlich für eine Forensik, denn die Rückfallquote im Maßregelvollzug (20 Prozent) ist deutlich niedriger als im Strafvollzug (bis 60 Prozent). Dennoch ist der kleine Ort Taufkirchen durch das Allgemeinpsychiatrische Krankenhaus und die bestehende Frauenforensik genug belastet. Nur ein Bürgerentscheid könnte eine faire Entscheidung über die in Taufkirchen geplante Männerforensik herbeiführen.

Barbara Leiner   per email

 

 

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Dorfener Anzeiger vom 22.04.2003:

Forensik: frühzeitige Information

 Zu „Schlechtes Gefühl“ vom 11. April

In ihrem Leserbrief be­klagt Frau Seewald, über Planungen und mögliche Ri­siken einer Männerforensik in Taufkirchen ungenügend informiert worden zu sein, bzw. auf ihre Fragen keine Antworten bekommen zu ha­ben. Für das BKH Taufkir­cben möchte ich feststellen:

Noch bevor die politischen Gremien in die Beschlussfas­sung eingetreten sind, hat die Krankenhausleitung den Gemeinderat und die Öffent­lichkeit (Pressegespräch im Januar) darüber informiert, dass überlegt wird, im Zu­sammenhang mit einem Neubau für die Frauen-Forensik auch Behandlungsplätze für forensisch untergebrachte Männer zu schaffen.

Ebenfalls gegenüber dem Gemeinderat und in Pres­seinterviews hat die Kran­kenhausleitung verdeutlicht, welcher Personenkreis überhaupt für eine Unterbrin­gung in Taufkirehen  in Frage käme: nach Paragraph 64 StBG untergebrachte (suchtkranke) Männer ohne Ge­walt- und Sexualdelinquenz.

Nachdem erst kürzlich das Sozialministerium und der Bezirk Oberbayern „grünes Licht“ für weitere Planungen gegeben haben, haben sich zwischenzeitlich keine Ge­sichtspunkte ergeben, über die wir hätten informieren können.

Mit dem Bürgermeister war abgesprochen, dass zur Bürgerversammlung vom 15. April weitere, konkrete Informationen vorgetragen werden. Zuvor bestand am 12.  April die Möglichkeit, sich im BKH lebensnah über die Forensik zu informieren.

Dem Vorwurf, auf unserer Internet-Seite nichts ent­sprechendes gefunden zu ha­ben, bin ich nachgegangen: Unter „Forensik“ finden sich ausführliche Informationen. Dass zum Thema „Männerforensik“ noch nichts Kon­kretes zu Lesen steht, liegt (siehe oben) am Gang der Dinge. Die Seite enthält aber explizit (unter Nennung von Telefon- Fax- und e-mail- ­Nummer) die Aufforderung, sich mit weiteren Fragen an den Unterzeichner zu wen­den. Bislang sind keine An­fragen eingegangen.

Die Verantwortlichen im Bezirk Oberbayern und in der Krankenhausleitung nehmen die Sicherheitsbe­denken der Taufkirchener ernst. Auch ich bin Vater zweier Schulkinder, deren körperliche und seelische Unversehrtheit mir, wie die aller Kinder, am Herzen liegt. Gemessen an den Risiken, de­nen wir leider täglich ausge­setzt sind, bedingt die ge­plante Behandlung straffäl­lig gewordener Suchtkranker am BKH jedoch keine unver­tretbaren Risiken.

Prof. Dr. med. Matthias Dose - Ärztlicher BKH-Direktor

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Dorfener Anzeiger vom 11.04.2003:

Schlechtes Gefühl

Offener Brief zur geplanten Männerforensik in Taufkirchen:

Als Mutter von zwei klei­nen Kindern macht man sich so seine Gedanken über die Zukunft und natürlich über die Sicherheit seiner Familie. Nicht genug, dass wir Krank­heften, weltpolitischen Kon­flikten, Drogen oder sonsti­gen Problemen ausgesetzt sind. Nein, da heißt es auch noch: Das Taufkirchner Be­zirkskrankenhaus denkt über eine Männerforensik nach. Das nimmt man dann erst einmal so hin. Aber beim weiteren Nachdenken kommt schleichend so ein un­gutes Gefühl in der Magen­gegend.

Was bedeutet eigentlich ei­ne Männerforensik so nahe bei uns? Was birgt sie für Ri­siken? War da nicht schon einmal etwas? Also ab in das Internet Informationen be­sorgen! Erste Anlaufstelle: die Gemeinde Homepage - keine Infos. Zweite Anlaufstelle: die Homepage des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen - auch keine Infos im Netz. Dann, nach ein biss­chen surfen endlich Informa­tionen - Ausbrüche, Verge­waltigungen, Bürgerinitiati­ven...

Da wird man dann schon etwas hellhöriger und das ungute Gefühl im Bauch wird erneut stärker. Wieder neue Fragen: Warum braucht Taufkirchen überhaupt eine Männerforensik, wo wir doch schon eine Frauenforensjk haben? Warum werden die vorhandenen Männerforen­siken in Bayern nicht ausge­baut und modernisiert? Diese haben schließlich schon Er­fahrungen auf diesem Gebiet gesammelt und könnten diese auch effizient umsetzen. Fra­gen über Fragen!

Am 15. April soll es angeb­lich Antworten geben und die Meinungen der Bürger einge­holt werden. Falls die Bürger in den Osterferien überhaupt greifbar sind! Aber... es gibt ja noch die Bürgersprech­stunde beim Bürgermeister. Also hin - und enttäuscht wieder heim - ohne Antwor­ten und mit dem Eindruck, kein offenes Ohr für seine Ängste gefunden zu haben.

Ich habe da noch ein paar Fragen an Taufkirchen: Wis­sen wir eigentlich, was da auf uns zu kommt? Warum neh­men wir es einfach hin, dass über unsere Köpfe hinweg entschieden wird? Habe denn nur ich dieses schlechte Ge­fühl im Bauch? Wann wacht Taufkirchen endlich auf?

Sabine Sewald per E-Mail

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