Leserbriefe zur Männerforensik:
und hier zur Gemeindepolitik
Dorfener Anzeiger vom 15.12.2007: I) Gemeinde hat erst auf Drängen der .. - Bei Wahl bedenken, wer war Volksvertreter!
Dorfener Anzeiger vom 15.12.2007: II)Gemeinde hat erst auf Drängen der .. - ..könnten es doppelt soviel Männer werden?
Dorfener
Anzeiger vom 10.12.2007: Erfolg der BI, nicht der
Gemeinde - ..
Dorfener Anzeiger vom 20.05.2006: Mehr Therapieplätze im Interesse der..
Dorfener Anzeiger vom 04.07.2005: Taufkirchener schon mehr als belastet - bitte verschont uns
Dorfener Anzeiger vom 04.07.2005: Bleibt nur zu hoffen - gravierende Fehleinschätzungen
Dorfener Anzeiger vom 29.07.2004: Der Mantel des Schweigens über dem... - persönliches Versagen von Prof. Dr. Dose
Dorfener Anzeiger vom 27.07.2004: Forensik-Gegner sehen sich bestätigt - und fordern baldige Verbesserungen
Dorfener Anzeiger vom 27.07.2004: Sicherheitskonzept wird weiterentwickelt - und Prof. entschuldigt die "Ruhestörung"
Dorfener Anzeiger vom 06.02.2004: Befürworter beileibe nicht unsachlich
Dorfener Anzeiger vom 03.02.2004: Bitte keine Polemik
Dorfener Anzeiger vom 29.01.2004: Noch nie etwas "Unsinnigeres" ....
Dorfener Anzeiger vom 27.01.2004: Das Vertrauen in den Bezirk fehlt
Intelligenzblatt vom 21.01.2004: Zu "Forensikbefürworter wollen ...." - dazu ein Mitglied der BI
Intelligenzblatt vom 21.01.2004: Zu "Forensikbefürworter wollen ...." - der Personalrat des BKH und ...
Erdinger SZ vom 12.01.2004: Forensik sichert keine Arbeitsplätze
Dorfener Anzeiger vom 09.01.2004: Männerforensik: Was die Mehrheit will
Dorfener Anzeiger vom 09.01.2004: Arbeitsplatzverlust "ist die Realität"
Dorfener Anzeiger vom 08.01.2004: Arbeitsplatz verlieren: Das ......
Dorfener Anzeiger vom 10.11.2003: Kontrolle nicht nötig
Dorfener Anzeiger vom 10.10.2003: Nur "ein bisschen" Männerforensik
Dorfener Anzeiger vom 07.10.2003: Warum verzögert?
Dorfener Anzeiger vom 23.09.2003: Kein Rückzieher
Dorfener Anzeiger vom 08.09.2003: Männerforensik auch ein Wahlkampfthema
Dorfener Anzeiger vom 21.08.2003: Hofstetter ein Opfer der Parteiführung? - Rep Kandidat gegen die Männerforensik
Dorfener Anzeiger vom 30.07.2003: Aus Angst dagegen
Dorfener Anzeiger vom 26.07.2003: Kochende Seelen
Dorfener Anzeiger vom 26.07.2003: Verständliche Ängste
Dorfener Anzeiger vom 24.07.2003: Wie ein Schlag ins Gesicht
Dorfener Anzeiger vom 24.07.2003: Forensik-Diskussion ist "nicht fair"
Erdinger SZ vom 24.07.2003: Unwahrheiten in der Forensik-Debatte
Erdinger SZ vom 24.07.2003: Ein Schlag ins Gesicht
Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003: Schalten und walten wie im Mittelalter
Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003: Ablehnung der Forensik das größere Risiko?
Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003: Räte sind "Untertanen ihrer Fraktion"
Erdinger SZ vom 23.07.2003: Den Willen der Bürger ignoriert
Erdinger SZ vom 22.07.2003: CSU sollte Stellung beziehen
Dorfener Anzeiger vom 21.07.2003: Bezirk ließ Maske fallen
Erdinger SZ vom 19.07.2003: Nicht fair den Kritikern gegenüber
Erdinger SZ vom 19.07.2003: Beitrag bereits geleistet
Erdinger SZ vom 19.07.2003: Abstimmung über eine bereits beschlossene Sache
Erdinger SZ vom 19.07.2003: Einschränkungen werden nicht geprüft
Dorfener Anzeiger vom 18.07.2003: Und die CSU schweigt
Dorfener Anzeiger vom 17.07.2003: Wer hat Vertrauen?
Dorfener Anzeiger vom 17.07.2003: SPD-Wahlkampftour
Erdinger SZ vom 15.07.2003: Befragung nicht repräsentativ
Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003: Von Franz Haberl: ... nicht entmutigen lassen!
Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003: Die Taufkirchener absichtlich belogen?
Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003: Vertrauen in die Bezirksgremien verloren
Erdinger SZ vom 04.07.2003: Betroffene sind alle auch Wähler
Dorfener Anzeiger vom 04.07.2003: ..Zusage, in Taufkirchen keine Männerforensik...
Dorfener Anzeiger vom 04.07.2003: Als Referentin .....
Erdinger SZ vom 03.07.2003: Forensik-Gegner starten Befragung
Dorfener
Anzeiger vom 12.06.2003: Manipulative
Politik
Dorfener
Anzeiger vom 23.04.2003:
Unabhängiges
Urteil
Dorfener
Anzeiger vom 23.04.2003: Wehret
den Anfängen!
Dorfener Anzeiger vom 22.04.2003: Forensik: frühzeitige Information
Dorfener Anzeiger vom 11.04.2003: Schlechtes Gefühl
Zum Artikel „Neue Forensik ein Hochsicherheitstrakt" vom 6. Dezember und „110 statt der Ursprünglichen 80 Betten" vom 10. Dezember:
„Dass
In unserer Erinnerung stellt sich die Sachlage jedoch ein wenig differenzierter dar. So war es keineswegs ursächlich die Gemeinde, der dieser Erfolg zu verdanken ist. Nur dem Einsatz einer Menge engagierter Bürger Taufkirchens, die sich mit dem ursprünglichen Vorgehen der Gemeinde und der anfänglichen Zustimmung zu allen Ansinnen des Bezirks nicht einfach abfinden wollten, ist es zu verdanken, dass wenigstens ein Kompromiss erreicht wurde. Diese Bürger verbrachten viele Stunden damit, sich in die Thematik einzuarbeiten, legten viele Kilometer Wege zur Sammlung von Meinungen und Unterschriften zurück, organisierten Infostände und hakten beharrlich bei der Gemeinde nach. Diese massive Aufmunterung und nicht zuletzt die Initiierung eines Bürgerbegehrens führten schließlich dazu, dass der tatsächliche Wille einer Großzahl der Gemeindebürger wahrgenommen wurde und die Gemeinde sich schließlich zum Handeln gezwungen sah.
In
Anbetracht der anstehenden Kommunalwahlen wäre es vielleicht keine schlechte
Idee, den noch gar nicht so lange zurückliegenden Verlauf in Sachen
Astrid und Richard Berger
Taufkirchen
Zum Artikel „Neue Forensik ein Hochsicherheitstrakt" vom 6. Dezember und „110 statt der Ursprünglichen 80 Betten" vom 10. Dezember:
„Es mag sein, dass ein Bürger schnell die negativen Dinge vergisst, doch die Tatsachen so schön zu reden oder zu verdrehen, ist gegenüber engagierten Bürgern nicht fair.
Die Gemeindevertreter hatten sich damals für eine Erweiterung der Frauenforensik und ebenfalls um eine Erweiterung für eine Männeraufnahme entschieden, obwohl ihnen bereits der Rat des Columbus-Achters auf den Weg gegeben wurde, die Bürger zu diesem Thema zu fragen. Erst auf Druck der Bürger in Form einer gegründeten Bürgerinitiative haben die Gemeindevertreter über das Thema intensiver nachgedacht und versucht, den Bürgern entgegen zu kommen. Nachdem doch viele nachträgliche Schritte der Gemeinde, u.a. auch ein Gerichtstermin vor dem VGH in München keinen Erfolg gebracht hatten, hatte die Gemeinde sich dazu durchringen können, einen Grundbucheintrag auf Beschränkung der Unterbringung von Männern zuzustimmen und durchzusetzen.
Doch auch dieser Hoffnungsschimmer wurde den Gemeindevertretern genommen durch eine Sachbearbeiterin am Grundbuchamt. Auch hier mussten die Vertreter der Bürgerinitiative immer wieder hartnäckig auf eine rechtliche Möglichkeit drängen.
Wenn die Bürgerinitiative nicht gewesen wäre, hätte die Gemeinde heute eine Frauenforensik, die eine unendliche Entwicklungsmöglichkeit hätte und ebenfalls eine uneingeschränkte Männerforensik. Und eines sollte auch noch erwähnt werden: Die Beschränkung auf maximal 30 Planbetten bedeutet nicht, dass es maximal 30 Personen sind, sondern es können bei einer engen Belegung sogar doppelt so viele Männer werden."
Margarete Euwens-Albrecht
BI „Keine Männerforensik" und Forensikbeirat
Erfolg der BI, nicht der Gemeinde
„Es darf wohl angezweifelt werden, wie groß das Bestreben der Gemeinde, männliche Straftäter von der Klinik Taufkirchen fernzuhalten, tatsächlich war/ist.
Der Taufkirchener Gemeinderat hat in der Sitzung vom 5. Juni 2003 die Errichtung einer Männerforensik in Taufkirchen grundsätzlich (mit knapper Mehrheit von 11:9 Stimmen) befürwortet, obwohl die Taufkirchener Bevölkerung eine solche Einrichtung mehrheitlich ablehnt(e).
Wäre die Männerforensik damals vom Gemeinderat kategorisch abgelehnt worden, bestünde heute gar keine Notwendigkeit, Anzahl oder Delinquenz der männlichen Patienten per Grundbuch zu begrenzen. Das Thema Männerforensik wäre für Taufkirchen schon lange und endgültig vom Tisch.
Glücklicherweise gelang es, kritische und engagierte Taufkirchener Bürger für die Gründung der Bürgerinitiative "Keine Männerforensik in Taufkirchen" zu gewinnen. Nur deren unermüdlichem Einsatz bei Unterschriftenaktionen, Infoständen, Demonstrationen und der Durchführung eines Bürgerbegehrens ist zu verdanken, dass sich die Gemeinde unter dem Druck der Bevölkerung gezwungen sah, ihre Einstellung -spät, aber doch- zu ändern.
Die nun doch noch erfolgende Grundbucheintragung als großen Erfolg der Gemeinde im Bestreben männliche Straftäter von der Klinik fernzuhalten darzustellen, halte ich in Kenntnis der Sachlage nicht nur für faktisch falsch, sondern für bewusste Täuschung des Wählers."
Barbara Leiner
BI „Keine Männerforensik" und Forensikbeirat
Dorfener Anzeiger vom 20.05.2006:
Mehr Therapieplätze im Interesse der Gesellschaft
Zum Thema „Überbelegung im Maßregelvollzug im BKH Taufkirchen ":
„Wir unterstützen nachdrücklich die Forderungen der Patientinnen der Frauenforensik des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen nach einem ausreichenden Platz- und Behandlungsangebot. Wie berichtet hatten sich die Patientinnen mit einer Petition an den Bayerischen Landtag gewandt, um auf die prekäre Raumsituation im Maßregelvollzug aufmerksam zu machen. Die forensischen Stationen, ausgelegt auf 36 Therapieplätze, sind mit 104 Patientinnen mehrfach überbelegt.
Dies führt zwangsläufig zu Spannungs- und Konfliktsituationen auf den Stationen und zu einer extremen Arbeitsbelastung für die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal. Ungeachtet dessen widerspricht es klar dem Behandlungsgrundsatz des Maßregelvollzugs. Im Interesse der behandlungsbedürftigen Patientinnen, des Personals und nicht zuletzt im Interesse der Gesellschaft sollte daher endlich dem deutlich gestiegenen Unterbringungsbedarf mit einem angemessenen Therapieplatzangebot begegnet werden."
Die Mitarbeiter der Bürogemeinschaft gesetzliche Betreuung,
Angela Kratzer, Günter Schmelz, Andreas Maier und Nina Mohr
Dorfener Anzeiger vom 04.07.2005:
Taufkirchener schon mehr als genug belastet
Zu den jüngsten Entweichungen von Patienten aus dem Bezirkskrankenhaus
„Verschreckte Kinder, ängstliche Eltern, warnende Lehrer, zwei verletzte Polizeibeamte - das ist das Ergebnis der Ausbrüche dreier Patienten aus dem Taufkirchener Bezirkskrankenhaus in den letzten Tagen. Und trotzdem gab und gibt es immer noch Personen, die behaupten, vom Bezirkskrankenhaus gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus.
Ein Patient, der von der Polizei als gemeingefährlich eingestuft wird, bekommt bereits drei Tage nach seiner Einweisung Freigang. Er wurde von den Ärzten als ruhig und kooperativ bewertet. Dass über ihn eine umfangreiche Polizeiakte existiert, war dem Bezirkskrankenhaus nicht bekannt. Folge einer Panne bei der Einweisung?
Hoffentlich fällt nicht einmal eins unserer Kinder einer vergleichbaren Panne zum Opfer. Aber da sieht man seit Tagen vermehrt die oft als „übervorsichtig“ bezeichneten Eltern (zu denen auch ich gehöre), die ihre Kinder jetzt wieder jeden Meter begleiten müssen, weil die Kinder jeden Mann mit Glatze für „den Bösen Mann“ halten und völlig verängstigt sind.
Wir werden wir wohl in Zukunft in Taufkirchen in Zukunft leben, wenn zusätzlich zu den derzeitigen, scheinbar harmlosen Patienten straffällige Männer in der Forensik im BKH behandelt werden?
Freigänge gehören auch zur Therapie forensischer Patienten. Pannen bei Einweisungen und falsche Beurteilungen der Patienten durch die Ärzte sind dann genauso (un-)wahrscheinlich wie heute. Warum ist das Wohl der Patienten wichtiger als die durchaus berechtigten Ängste in der Bevölkerung?
Der Bezirk Oberbayern sollte jetzt endlich einsehen, dass die Taufkirchener Bürger mit dem BKH in der derzeit existierenden Form schon mehr als genug belastet sind und eine Männerforensik nicht akzeptieren können. Bitte verschont uns!“
Birgit Westphal
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 04.07.2005:
Bleibt nur zu hoffen
Zu den jüngsten Entweichungen von Patienten aus dem Bezirkskrankenhaus
„Ein gewalttätiger Patient flüchtet aus dem BKH, kann Gott sei Dank nach kurzer Zeit trotz heftigen Widerstands gegen die Polizei wieder eingeliefert werden. Ein weiterer Patient nutzt seinen Freigang und kehrt nicht zurück - die Polizei stuft den Patienten als gemeingefährlich ein. Leider habe man nicht gewusst, dass eine umfangreiche Polizeiakte über den Patienten existiere, und daher, so der stellvertretende Ärztliche Direktor, Dr. Dirk Bremer, habe es keinen Anlass zur Sorge gegeben.
Nur einen Tag später der nächste Ausbruch, ebenfalls im Rahmen eines als therapeutische Maßnahme genehmigten Freigangs. Auch hier schließt die Polizei eine Gemeingefährlichkeit nicht aus. Dieses Mal meint Herr Dr. Bremer, Freigänge seien ein Teil der Therapie und eine solche sei nie ohne Risiko.
All diese Vorfälle ereignen sich innerhalb einer einzigen Woche! Für den Fall, dass gegen den Widerstand des Großteils der Taufkirchener Bevölkerung die Männerforensik in Taufkirchen dennoch eingerichtet wird, bleibt nur zu hoffen, dass die Krankenhausleitung dann besser über ihre zukünftigen Patienten informiert sein wird und dass dem Therapeuten keine so gravierenden Fehler bei der Einschätzung der Therapiefortschritte und der Allgemeinverträglichkeit unterlaufen werden.“
Astrid Berger
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 29.07.2004:
Der Mantel des Schweigens über dem „persönlichen Versagen“
Über die Flucht von drei Frauen aus dem BKH Taufkirchen:
„Mit dem Ausbruch der drei Patientinnen aus der Forensikabteilung wurde das von den Gegnern der Forensik aufgezeigte Gefahrenszenario auf erschreckende Weise Realität. Selbst der eifrigste Verfechter dürfte anhand des Geschehens nicht mehr versuchen, diesen Tatbestand in Abrede zu stellen.
Doch wer glaubt, der Vorfall hätte bei Herrn Dose zu einem Umdenken geführt, der sieht sich bezüglich seiner Aussage über die Störung der Nachtruhe nur ein weiteres Mal mit seinem unterschwelligen Zynismus konfrontiert. Mit seinem Versuch, den Vorfall mit der räumlichen Situation zu begründen, möchte er den Gegnern seiner Erweiterungspläne eine gewisse Mitschuld unterstellen und von seinem persönlichen Versagen in der Angelegenheit ablenken.
Wenn, wie Herr Dose ausgeführt hat, dem BKH die notwendigen Räumlichkeiten für einen derartig gewaltbereiten Personenkreis fehlen, dann war die Einweisung von vornherein unzulässig und in höchstem Maße auch unverantwortlich. Somit stellt sich dann aber die Frage, wer für eine unrechtmäßige Einweisung verantwortlich zeichnet und warum das BKH die Bevölkerung und seine Mitarbeiter überhaupt einer derartigen Gefahr ausgesetzt hat, wenn man nicht in der Lage ist, eine vorschriftsmäßige Unterbringung zu gewährleisten.
Obwohl hier eindeutig mit der Fesselung der Krankenschwester ein strafrechtlich relevanter Tatbestand vorzuliegen scheint, hat sich noch kein Staatsanwalt bereit gefunden, dieses gesetzeswidrige Vorgehen von der einweisenden Behörde, wie auch die lasche Handhabung der Sicherheitskriterien durch das BKH zu untersuchen.
Derartige Handlungsweisen sind bezeichnend für unsere Staatsorgane: Beim einfachen Bürger werden sämtliche Persönlichkeitsrechte nach und nach ausgehebelt und über die eigenen Verfehlungen wird der Mantel des Schweigens gehüllt. Fazit dieses Vorfalls muss aber sein, dass auf jeden Fall eine Männerforensik in Taufkirchen mit allen Mitteln zu verhindern ist, da nicht einmal Schutz vor den Insassinnen der Frauenforensik gewährt werden kann und das Gefahrenpotential bei einer Männerforensik unbestreitbar höher einzuschätzen ist.“
Richard Barth
Anzengruberstraße 25
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 27.07.2004:
Forensik- Gegner sehen
sich bestätigt
„Krankenschwester gefesselt:
Drei Frauen flüchten aus BKH“ und „Bei Gefahr für Leib oder Leben steht eigene
Sicherheit oben an“ vom 20. Juli:
„Der gewaltsame Ausbruch
dreier Patientinnen aus der Forensik des BKH Taufkirchen bestätigt die Befürchtungen
der Bürgerinitiative ‚Keine Männerforensik in Taufkirchen‘. Die Frauen
waren nach § 64 wegen Drogenabhängigkeit im BKH untergebracht, eine von
ihnen war bereits wegen Gewaltdelikten vorbestraft und zwei von ihnen nicht
‚therapiemotiviert‘.
Offensichtlich kann derzeit
aus finanziellen Gründen vom Bezirk nicht genügend Personal zur ordnungsgemäßen
Beaufsichtigung aller Patienten bereitgestellt werden. Eine vom Bezirk
Oberbayern in Taufkirchen geplante Männerforensik sollte auch nach § 64
verurteilte Männer aufnehmen.
Ein organisierter, gewaltsamer
Ausbruch von Männern könnte wohl weit schlimmere Folgen für Personal bzw.
Bevölkerung nach sich ziehen.
Gut, dass die Gemeinde
Taufkirchen durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 70 für das Gelände
des BKH Taufkirchen eine Männerforensik ausgeschlossen hat.
Hoffentlich wird die Situation
am hiesigen Krankenhaus bald durch einen ausreichend großen und allen
Sicherheitskriterien entsprechenden Neubau der Frauenforensik entschärft.“
Hubert Hilger
Margarete Euwens-Albrecht
Barbara Leiner
Dorfener Anzeiger vom 27.07.2004:
Sicherheitskonzept wird
weiterentwickelt
„Wenn der Hubschrauber über
Taufkirchen fliegt, ist nicht jedes Mal eine Forensikpatientin auf der Flucht.
Am Abend des 18. Juli war dies aber anders: Gegen 21.40 Uhr hatten drei wegen
ihrer Suchtkrankheit und Straftaten in der forensischen Frauenabteilung des
BKH untergebrachte Frauen eine Krankenschwester überwältigt, gefesselt, ihr
die Schlüssel abgenommen und waren geflohen. Die Krankenschwester hatte
noch versucht, die bedrohliche Situation durch Zureden zu entschärfen, aber
einsehen müssen, dass in der gegebenen Situation weiterer Widerstand zwecklos
gewesen wäre.
Dank des sehr überlegten
Handelns des diensthabenden Pförtners des BKH waren innerhalb von fünf bis
zehn Minuten Helfer aus dem Krankenhaus und die Polizei zur Stelle, um die
notwendigen Sicherungs- und Fahndungsmaßnahmen einzuleiten. Erstmals
wurde dabei auch ein Polizeihubschrauber für eine Fahndungsmaßnahme im
Bereich der Forensik eingesetzt, der das Gelände des BKH und das Gemeindegebiet
absuchte.
Wir werden aus der Analyse
dieses Fluchtversuches Konsequenzen für die Weiterentwicklung unseres Sicherheitskonzeptes
ziehen und möchten gegenüber der Bevölkerung unser Bedauern aussprechen, wenn
es zu einer vorübergehenden Ruhestörung
kam.“
Prof. Dr.
med. M. Dose
Ärztlicher Direktor
Dorfener Anzeiger vom 06.02.2004:
Zum Artikel "Männerforensik-Befürworter machen mobil" vom 05.02.2004:
Befürworter beileibe nicht unsachlich
„Vor Monaten haben sich bereits mehr als 2800 Bürger gegen die Einrichtung einer Männerforensik ausgesprochen. Das waren beileibe nicht alles uninformierte und unsachliche Bürger, wie die Befürworterfraktion glauben machen möchte. Die meisten haben sich sehr intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt. Es ist daher schlichtweg unverschämt, dass den Gegnern ständig Dummheit und Nicht-Informiertheit vorgeworfen wird, die Befürworter hingegen die Sachlichkeit für sich pachten mögen (bisherige Diskussionen lassen daran erheblichen Zweifel aufkommen!).
Demgegenüber stehen nun 325 Stimmen von Angestellten des BKH und weitere 400 Stimmen von in erster Linie deren Angehörigen. Ich finde es unverantwortlich, wie hier mit der verständlichen Angst der Mitarbeiter vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes umgegangen wird. Wiederholt konstatiert die Leitung des BKH, dass durch die Ablehnung einer Männerforensik Arbeitsplätze gefährdet seien. Wieso soll eine Erhöhung der Anzahl der Plätze in der Frauenforensik nicht ebenso zum Erhalt der Arbeitsplätze geeignet sein? Diese wird von den meisten Gegnern der Männerforensik befürwortet (das wird von den Befürwortern nur verschwiegen!).
Prof. Dose gestand in der Infoveranstaltung des BKH zu, dass es nicht mal um die Schaffung neuer Arbeitsplätze ginge. Würde eine Männerforensik eingerichtet, würden gleichzeitig Plätze in Haar abgebaut und damit die Arbeitsplätze dort reduziert. Es handelt sich demnach nur um eine Umschichtung der Männerforensik und damit der Arbeitsplätze.“
Astrid Berger
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 03.02.2004:
Bitte keine Polemik
Zum Leserbrief »Noch nie etwas ‚Unsinnigeres‘ gehört
„,Noch nie etwas ‚Unsinnigeres gelesen‘: So müsste ebenfalls eine polemische Überschrift zu Ihrem Leserbrief über die Ausführungen von Frau Euwens-Albrecht lauten. Soviel Kritik hat Euwens-Albrecht nicht verdient. Ich kenne sie seit Jahren als engagierte, vielleicht auch manchmal nicht angepasste, aber immer beherzt zupackende, uneigennützige und für das Gemeinwohl kämpfende Mitbürgerin, die sehr viel ihrer eigenen Freizeit für gemeinnützige Aufgaben zur Verfügung stellt. Ob internationaler Begegnungstag, Faschingsumzug, der TSV, oder der Kolumbus Achter: überall war bzw. ist sie dabei und leistet im erheblichen Maße etwas für das Ansehen unserer Gemeinde.
Die Polemik in Ihrem Brief ist nicht zu akzeptieren. Ich kann verstehen, dass Sie sich provoziert fühlen, wenn Sie von Bürgern unflätig angesprochen werden, aber genauso ist es nicht in Ordnung, wenn Mitglieder der Bürgerinitiative an ihren Infoständen bedroht werden. Das zeigt leider nur, wie aufgehetzt die Stimmung ist.
Tatsache ist: Ein Großteil der Bürger hat Angst vor der Männerforensik, vor gewalttätigen Mitmenschen, deren Umfeld, sowie nicht gehaltenen Zusagen. Gerade Sie als Psychologe sollten wissen, wie man mit Angst umzugehen hat.
Falsch ist sicherlich, mit Diffamierungen oder überheblicher Sachkompetenz andere lächerlich zu machen. So gewinnt man weder Sympathie noch Vertrauen. Im Gegenteil: Es verfestigt sich die eigene Meinung, denn man versucht gar nicht mehr, den anderen zu verstehen.
Bitte bleiben Sie als Fachmann verständnisvoll und sachlich. Gute Argumente sind gefragt, keine Polemik, die nur verbittert.“
Albrecht Wetzel, Moosen
Dorfener Anzeiger vom 29.01.2004:
„Noch nie etwas Unsinnigeres“ gehört
Zum Leserbrief von Margarete Euwens-Albrecht vom 27. Januar:
„Etwas Unsinnigeres, als die Vorwürfe von Frau Euwens-Albrecht, der Bezirk habe über die Paragraphen 63, 64 StGB nicht ehrlich aufgeklärt, habe ich - außer Beschimpfungen einer ‚Mitbürgerin‘ an unserem Info-Stand, wir würden das ‚Gschwerl‘ und die ‚Zigeuner‘ nach Taufkirchen bringen - in der Forensik-,Debatte‘ noch nicht gehört.
Die von Frau Euwens-Albrecht zitierten Paragraphen sind seit der ersten Bürgerversammlung zur Frauenforensik (Herbst 1997), beim ‚Informationstag Forensik‘, im Gemeinderat und jüngst bei unserer Informationsveranstaltung stets ausführlich dargestellt und kommentiert worden. Bei jedem dieser Anlässe lag entsprechendes schriftliches Material aus.
Leider hat Frau Euwens Albrecht (wie zuletzt bei der Infoveranstaltung am 22. Januar) die Angewohnheit, zu jeder angebotenen Informationsveranstaltung zu spät oder gar nicht zu kommen. Umso intensiver setzt sie sich hinterher mit angeblich nicht erhaltenen Informationen auseinander.
Im Unterschied zu Forensikgegnern, deren einziges ‚Sachargument‘ die Ablehnung von Sexualstraftätern ist, an deren Unterbringung überhaupt nicht gedacht ist, haben Bezirk und BKH-Leitung stets ehrlich aufgeklärt. Versprechen wie ‚Es kommt keine Männerforensik‘ und ‚Es wird bei den Frauenforensikplätzen bleiben‘ sind von der Leitung des BKH nie abgegeben worden. Für ihr ‚fehlendes Vertrauen in den Bezirk‘ fehlen Frau Euwens-Albrecht die Argumente - sie diskreditiert sich selbst.“
Prof. Matthias Dose Ärztlicher
Direktor des BKH Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 27.01.2004:
Zur Infoveranstaltung des BKH am 22. Januar: (siehe Artikel "Tiefer Graben spaltet ....." vom 24.01.2004):
Das Vertrauen in den Bezirk fehlt
„Was ich nach wie vor vermisse, ist das Verständnis dafür, dass das Vertrauen der Taufkirchener in den Bezirk leider gestört ist: Durch die Nichteinhaltung von Versprechungen wie ‚Es kommt keine Männerforensik‘ oder ‚Es wird nur bei diesen Frauenforensikplätzen bleiben‘.
Die Aufklärung, wie man den Paragraphen 63 und 64 des Strafgesetzbuches zu verstehen hat, ist vom Bezirk nie richtig ehrlich geschehen: ‚§ 63Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus: Hat jemand eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder der verminderten Schuldfähigkeit begangen, ordnet das Gericht die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wenn die Gesamtwürdigung des Täters und seiner Tat ergibt, dass von ihm infolge seines Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind und er für die Allgemeinheit gefährlich ist.‘ ‚§ 64 Unterbringung in einer Entziehungsanstalt: Hat jemand den Hang, alkoholische Getränke oder andere berauschende Mittel im Übermaß zu sich zu nehmen, und wird er wegen einer rechtswidrigen Tat, die er im Rausch begangen hat oder die auf seinen Hang zurückgeht, verurteilt oder nur deshalb nicht verurteilt, weil seine Schuldunfähigkeit erwiesen oder nicht auszuschließen ist, so ordnet das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an, wenn die Gefahr besteht, dass er infolge seines Hanges erhebliche rechtswidrige Taten begehen wird. Die Anordnung unterbleibt, wenn eine Entziehungskur von vornherein aussichtslos erscheint.‘ Die Ärztin des BKH erklärte, dass zu leichten Straftaten auch Verkehrsdelikte unter Drogen oder Rauschmitteln zählen. Dann verstehe ich die Paragraphen eventuell falsch. Denn eine normale Alkoholfahrt gehört sicher nicht dazu.
Somit kann ich nur feststellen, dass wir weiterhin nicht ehrlich aufgeklärt werden. Es wäre Zeit, dass der Bezirk dieses Vertrauen wieder aufbaut. Doch trotz der Aussage des Bezirks ‚Der Burgerwille trägt die Entscheidung‘, wird der Bezirk, laut Aussage von Prof. Dose am Informationsabend am 22. Januar, den Willen des Bürgers auch gerichtlich beugen lassen.
Auch die ‚prophezeiten‘ Arbeitsplatzumstrukturierungen von der Psychiatrie in die geplante Männerforensik sind für mich kein Grund, leichtsinnig mit Versprechungen umzugehen. Lieber Bezirk, lassen Sie uns und dem Gemeinderat die Chance, das Vertrauen wieder aufzubauen. Mit einer Nötigung ist das nicht möglich.“
M. Euwens-Albrecht Taufkirchen
Intelligenzblatt vom 21.01.2004:
Leserbrief zum Artikel vom 14. Januar 2004 „Forensikbefürworter wollen aktiv und sachlich aufklären“
„Grundsätzlich kann ich akzeptieren, dass es auch Befürworter der Männerforensik gibt, aber dass diese Leute uns, die wir im Übrigen nicht gegen Forensik im Allgemeinen, sondern nur gegen eine Männerforensik in Taufkirchen sind, unfaire, polemische Stimmungsmache unterstellen und behaupten, wir hätten die Bevölkerung unsachlich aufgeklärt, finde ich charakterlos.
Wir wissen, dass viele, viele Taufkirchener Bürger froh sind, dass es zur Aufstellung des Bebauungsplanes gekommen ist und hoffen, dass dadurch die Einrichtung einer Männerforensik endgültig verhindert wird.
Die Befürworter versuchen die allgemeine Stimmung, die zum Thema Arbeitsplätze in der Bevölkerung herrscht, für ihre Zwecke zu nutzen. Auch wenn nur die Frauenforensik erweitert wird, entstehen Arbeitsplätze.
Der Satz, dass sich die Forensik-Gegner ein paar Meter weiter postiert haben, ist ja schon fast eine Frechheit. Unser Stand war, wie bereits einige Male in der Vergangenheit rechtzeitig angemeldet und in der Presse angekündigt. Erst nach der öffentlichen Ankündigung unseres Standes haben sich die Befürworter zur Gegenoffensive aufgerafft. Für den 24. Januar haben wir wieder einen Stand geplant. Falls die Männerforensik-Befürworter dann wieder ‘zufällig‘ einige Meter weiter stehen, könnten wir ihnen noch einige grundsätzliche Dinge erklären, die sie offenbar falsch verstanden haben."
Birgit Westphal
Taufkirchen - Mitglied der Bürgerinitiative
Intelligenzblatt vom 21.01.2004:
Leserbrief zum Artikel vom 14. Januar 2004 „Forensikbefürworter wollen aktiv und sachlich aufklären“
„Wie Sie sicherlich der Presse entnehmen konnten, waren wir, die Befürworter der Männerforensik, am 10. Januar mit einem Informationsstand vor der Pfarrkirche vertreten. Leider war an diesem Tag das Wetter sehr schlecht und deshalb die Resonanz der Bevölkerung nicht sehr groß. Diese Situation gab uns jedoch die Möglichkeit, mit den Gegnern, die ebenfalls einen Informationsstand aufgebaut hatten, in Diskussion zu treten.
Die Gespräche verliefen auf beiden Seiten ruhig und sachlich. Es konnten wichtige Argumente angebracht werden, jedoch mussten wir feststellen, dass auf der Gegenseite durchaus die einen oder anderen Informationsdefizite bestehen.
Um allen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, sich objektiv und fachlich kompetent zu informieren, möchten wir auf folgende Veranstaltungen hinweisen.“
Der Personalrat und die Mitarbeiter des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen
Erdinger SZ vom 12.01.2004:
Zum Artikel "Forensik-Befürworter ....." ED SZ vom 08.01.2004:
Forensik sichert keine
Arbeitplätze
Herr Wimmer befürchtet, dass wegen der anhaltend schlechten Belegung im BKH Taufkirchen Planbetten und Arbeitsplätze gestrichen werden. Mit einer Erweiterung anderer (nicht forensischer) Behandlungskapazitäten im Haus sei laut Herrn Dose nicht zu rechnen.
Der Verlust des
Arbeitsplatzes ist für den Betroffenen sicher dramatisch, doch dreißig
Planbetten in der Männerforensik würden die heute vorhandenen Arbeitsplätze
auch nicht langfristig sichern: Lässt man sich heute vom „Argument
Arbeitsplätze“ überzeugen, ist man bei anhaltend schlechter Finanzsituation
im Gesundheitswesen und gleichbleibender Gesundheitspolitik, die auf
Dezentralisierung und Ausbau der ambulanten Versorgung setzt, in Zukunft
erpressbar. Zur vermeintlichen Sicherung der Arbeitsplätze wird man im
gleichen Maße, wie die Patientenzahlen in der Allgemeinpsychiatrie weiter
zurückgehen werden, eine erneute Erhöhung der „lukrativeren“
Planbetten in der Forensik akzeptieren müssen, wie auch die Erfahrung mit der
bestehenden und ständig vergrößerten Frauenforensik gezeigt hat. Sollte es
wider Erwarten bei dem begrenzten Ausbau der Forensik auf eine endgültig
festgelegte maximale Planbettenzahl bleiben, ist das „Problem
Arbeitsplätze“ zwar aufgeschoben, keinesfalls aber gelöst.
Für die Gesamtheit der Taufkirchener Bürger ist der Verlust einzelner Arbeitsplätze bzw. der Verzicht auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze leichter zu ertragen, als die Tatsache, eine (eventuell ständig wachsende) Männerforensik im Ortszentrum dulden zu müssen!
Barbara Leiner - Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 09.01.2004:
Zum Artikel "Mehr Toleranz ....." vom 07.01.2004:
Männerforensik: Was die Mehrheit will
„Das von der BI „Keine Männerforensik in Taufkirchen“ initiierte Bürgerbegehren haben in weniger als zehn Tagen weit über 1200 Personen und damit mehr als 17 Prozent der wahlberechtigten Bürger Taufkirchens unterschrieben. Das Begehren wurde nach zehn Tagen eingereicht, da das erforderliche Quorum von zehn Prozent oder 680 gültigen Unterschriften bereits nach wenigen Tagen weit überschritten war.
In einer dem Begehren vorangegangenen Befragung von über 2300 in Taufkirchen wahlberechtigten Bürgern sprachen sich 95 Prozent der befragten Personen ausdrücklich gegen die geplante Errichtung einer Männerforensik in Taufkirchen aus. Herrn Thalhammers Behauptung, das Bürgerbegehren spiegele nicht die Bürgermehrheit wieder, ist vor diesem Hintergrund nicht nur unbegründet, sondern geradezu absurd!“
Hubert Hilger
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 09.01.2004:
Zum Leserbrief "Arbeitsplatz verlieren.... " vom 08.01.2004:
Arbeitsplatzverlust „ist die Realität“
„Es zeugt schon von großer sozialer Kälte, im Hinblick ständig steigender Arbeitslosigkeit einen drohenden Arbeitsplatzverlust als das kleinere Übel zu bezeichnen. Vielleicht sollte Frau Leiner mal bei den 30 Mitarbeitern der Firma Himolla, denen vor Weihnachten gekündigt wurde, nachfragen, wie diese sich jetzt fühlen.
Professor Dose drohte keinesfalls mit dem Verlust von sechs Vollzeitarbeitsplätzen, es ist dies einfach die Realität. Sollte die Situation am BKH sich nicht bessern, werden es sicher ‚nicht nur‘ sechs Arbeitsplätze sein, die verloren gehen.
Auf alle Fälle muss man vor den Menschen, die in der Forensik untergebracht sind und therapiert werden, weniger Angst haben, als vor den Personen, die psychisch oder suchterkrankt unbehandelt als ‚wandelnde Zeitbomben‘ mitten unter uns leben.“
G. Bart
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 08.01.2004:
Zum Artikel "Mehr Toleranz ....." vom 07.01.2004:
Arbeitsplatz verlieren: „Das geringere Übel“
„Einen Anstecker „Forensik Ja! Notwendig - Menschlich – Sicher“ würde auch die Mehrheit der Anhänger der Bürgerinitiative gegen die Männerforensik (BI) tragen: Die BI ist nicht allgemein gegen Forensik, sondern lediglich gegen den in Taufkirchen geplanten Standort einer Männerforensik!
Herr Wimmer befürchtet, dass wegen der anhaltend schlechten Belegung bei den nächsten Budget-Verhandlungen Betten gestrichen werden. Es könnten langfristig Arbeitsplätze verloren gehen. Herr Dose bestätigt, es habe über die Jahre einen Abbau der Belegung gegeben. Er ‚droht‘ mit dem Verlust von sechs Vollkräften.
Der Verlust des Arbeitsplatzes ist für den Betroffenen sicher dramatisch, doch dreißig Planbetten in der Männerforensik würden die heute vorhandenen Arbeitsplätze nicht langfristig sichern: Lässt man sich heute vom ‚Argument Arbeitsplätze‘ überzeugen, ist man bei anhaltend schlechter Finanzsituation im Gesundheitswesen und gleichbleibender Gesundheitspolitik, die auf Dezentralisierung und Ausbau der ambulanten Versorgung setzt, in Zukunft erpressbar. Zur vermeintlichen Sicherung der Arbeitsplätze wird man im gleichen Maße, wie die Patientenzahlen in der Allgemeinpsychiatrie zurückgehen werden, eine weitere Erhöhung der ‚lukrativeren‘ Planbetten in der Forensik akzeptieren müssen, wie die Erfahrung mit der Frauenforensik gezeigt hat.
Sollte es wider Erwarten bei dem begrenzten Ausbau der Forensik auf eine festgelegte Planbettenzahl bleiben, ist das ‚Problem Arbeitsplätze‘ aufgeschoben, keinesfalls aber aufgehoben. Für die Mehrheit der Taufkirchener Bürger ist der Verlust einzelner Arbeitsplätze verglichen mit der Situation, eine (evtl. ständig wachsende) Männerforensik im Ortszentrum dulden zu müssen, wohl das geringere Übel!“
Barbara Leiner - Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 10.11.2003:
Zum Artikel "Männerforensik: Jetzt darf nichts dahinplätschern" vom 06.11.2003:
Kontrolle nicht nötig
Zum Artikel: „Männerforensik: Jetzt darf nichts ‚dahinplätschern“‘ vom Donnerstag, 6. November:
„Die Bürgerinitiative ‚Keine Männerforensik in Taufkirchen‘ will die Gemeinde Taufkirchen keinesfalls ‚kontrollieren‘ oder ihr ‚regelmäßig auf die Finger schauen‘. Kontrolle ist weder nötig, noch Aufgabe der BI. Ich begrüße es, dass der Gemeinderat beschlossen hat, die von uns im Bürgerbegehren geforderten Maßnahmen zu ergreifen und somit ein teurer und aufwändiger Bürgerentscheid unnötig wird.
Die BI ist gerne bereit, im Hinblick auf die Verwirklichung ihrer Ziele mit der Gemeinde zusammenzuarbeiten. Wir werden mit den Fachleuten, die uns beraten, weiterhin nach Möglichkeiten suchen, eine Männerforensik verhindern zu können und Anregungen an die Gemeinde geben. Unser gemeinsames Ziel steht seit dem Gemeinderatsbeschluss vom 4. November fest. Wir erwarten, dass wir von der Gemeinde jeweils aktuelle Informationen über geplante bzw. eingeleitete Schritte und deren Verlauf erhalten, um mit ihr am gleichen Strang ziehen zu können.“
Barbara Leiner
BI-Sprecherin, Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 10.10.2003:
Zum Artikel "Wir lassen uns nicht länger vertrösten" vom Donnerstag, 02.Okt:
Nur „ein bisschen“ Männerforensik
„Aus gegebenen Anlass (Sitzungseinladung
für eine nichtöffentliche Gemeinderatssitzung am 14. Oktober) nehme ich wie
folgt Stellung: Es ist schon sehr sonderbar, dass
zweimal für die Männerforensik gestimmt worden ist und kurz vor der
Landtagswahl war man nach dem Motto „ein bisschen Männerforensik schon, aber
nicht ganz“ dagegen. Der Beschluss vom Bezirk Oberbayern steht seit März fest
und alle zuständigen Personen wussten Bescheid. Margarete Euwens-Albrecht (BI)
stellte die berechtigte Frage: Ziehen wir alle an einem Strang? Oder ist da
kein Rückgrat? Nur Gottfried Traber reagierte verärgert darauf und zog die
Notbremse, indem er den Antrag, die Diskussion um zwei Wochen zu verschieben,
stellte, der wie erwartet angenommen wurde. Durch die Abstimmung am 6. Mai und
20. Juni hat der Rat mit elf zu neu bzw. elf zu zehn Stimmen eindeutig dem
Beschluss des Bezirks zugestimmt. Gesagtes und Geschriebenes ist zum großen
Bedauern somit für alle Bürger Taufkirchens, vor allem der BI, vergebens.
Durch das Verhalten der notorischen Ja-Sager im Gemeinderat ist deren Bürgernähe
deutlich zu erkennen. Frage: Wie lange dauert eine Zwei-Wochen-Frist?“
Simon
Well - Gemeinderat (Rep) Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 07.10.2003:
Warum verzögert?
„In der Gemeinderatssitzung am 30.
September plädierte Herr Karbaumer für uns völlig unerwartet dafür das
Thema (Beschluss zur Bauleitplanung am BKH, Anm. d. Red.) um zwei Wochen zu
verschieben, weil er erst rechtliche Detailfragen abklären wollte. Auch Traber
befürwortete eine Verzögerung, betonte aber, dass er seine Gründe in einer
öffentlichen Sitzung nicht nennen könne. Was wird hier gespielt? Ist eine
Entscheidung bereits vor der öffentlichen Behandlung in der Sitzung gefallen?
Dies würde auch erklären, warum trotz Ankündigung der Tagesordnungspunkte
in der Presse kein Vertreter von Bezirk bzw. BKH bei der Sitzung anwesend war.
Mit der BI hat seit der Sitzung trotz angeblicher Kooperationsbereitschaft kein
Vertreter der Gemeinde für ein klärendes Gespräch Kontakt aufgenommen. Bürgernähe
ist wohl nur unmittelbar vor Wahlen wichtig!“
Barbara
Leiner - Mitglied der BI
Dorfener Anzeiger vom 23.09.2003:
Kein Rückzieher
„Wie
im Artikel ‚Bürgerbegehren soll am Wahlsonntag starten‘ im Dorfener
Anzeiger vom 15. September richtig veröffentlicht, forderte Josef Nöscher
zum damaligen Zeitpunkt von der Bürgerinitiative ‚Keine Männerforensik
in Taufkirchen‘ (BI), ein Bürgerbegehren am Wahlsonntag zu starten, wies aber
ausdrücklich darauf hin, dass dieser Termin in der BI in kleiner Runde noch besprochen
werden müsse. Bei besagtem Treffen der BI hat sich die Mehrheit der Anwesenden
unter Einbeziehung der aktuellsten Gegebenheiten dafür ausgesprochen, soweit
möglich mit der Gemeinde zu kooperieren und auf ein Bürgerbegehren vorerst
noch zu verzichten. Das kann und darf nicht als Rückzieher bezeichnet werden.
Die BI hat sich lediglich für einen anderen Weg entschieden, als von einem Mitglied vorgeschlagen.
Zudem
ist es falsch, die Bürgerinitiative ‚Keine Männerforensik in Taufkirchen“
kurz als „Forensikgegner“ zu bezeichnen, denn Forensikgegner sind deren
Mitglieder nicht. Sie lehnen die Errichtung einer Männerforensik in Taufkirchen
ab, weil ihnen Taufkirchen als Standort ungeeignet erscheint.“
Barbara
Leiner - Mitglied der BI
Dorfener Anzeiger vom 08.09.2003:
Männerforensik auch ein Wahlkampfthema
„Jeden Tag sehe ich die Wahlplakate der sympathisch wirkenden Frau Strasser und des Herrn Schwimmer. Als Familienvater habe ich aber Zweifel daran, dass die Ängste der Bürger vor der Männerforensik von diesen Kandidaten ausreichend vertreten werden.
Die Risiken, die sich aus der geplanten Erweiterung der Forensik ergeben, sind möglicherweise noch nicht allen bewusst. Ist nur uns bekannt, dass sich das Bezirkskrankenhaus sehr nahe an den Schulen und dem Ortszentrum befindet? In Zukunft werden auch die Schüler neben den Patienten der Psychiatrie (mit Freigang) auf mehr Straftäter in Resozialisierung im Ort treffen. Auch das Ausbruchrisiko darf nicht vergessen werden. In den letzten Wochen sind bei drei Ausbrüchen aus Mainkofen und Haar insgesamt fünf gefährliche Verbrecher entkommen.
Und warum wird der Standort Taufkirchen, der ja nur 5300 Einwohner hat (inkl. Zeitwohnsitzen), nicht genauer mit Haar verglichen? Ein von uns angestellter Vergleich zeigt klar, dass Taufkirchen nach Verwirklichung der Pläne deutlich stärker als Haar belastet sein wird. Und wenn sich die Patienten hier niederlassen, um nach der Entlassung weiter therapiert werden zu können, müssen das die Landkreisbürger möglicherweise über die Sozialhilfe mitbezahlen, da es in Taufkirchen sicher nicht ausreichend viele Jobs gibt.
Entgegen den Behauptungen der Krankenhausleitung hat ein Protest gegen die Märmerforensik durchaus Sinn und ist nicht undemokratisch. Die Pläne sollen nach aktuellen Informationen am 17. oder 18. September im Bezirkstag behandelt werden. Und erst danach wird das Einvernehmen der Gemeinde Taufkirchen gefragt sein.
Auf alle Fälle werden die Freien Wähler die Sache so nicht akzeptieren und den Bürgern am 9. September eine Informationsveranstaltung anbieten. Vielleicht könnten sich auch die Kandidaten der anderen Parteien engagieren und endlich die Probleme aufgreifen. Die Favoriten haben den direkten Draht zur Spitze in Bayern. Bis zum Wahltag sollten uns die Kandidaten mit ihrem Einsatz überzeugen. Ich möchte mich für jegliche Bemühungen vorab bedanken.“
Josef Nöscher Taufkirchen
Anmerkung: Zwischenzeitlich fand ein persönlicher Kontakt statt, bitte hier klicken
Dorfener Anzeiger vom 21.08.2003:
Hofstetter
ein Opfer der Parteiführung?
„Verdächtig
ruhig wird es kurz vor den Wahlen um die geplante Männerforensik in Taufkirchen.
Aus sicherer Quelle weiß ich, dass das Bezirkskrankenhaus Taufkirchen nur eine
Erweiterung der Frauenforensik angestrebt hatte. Das Sozialministerium hat
aber seine Zuschüsse davon abhängig gemacht, dass die Forensik künftig
gemischt ist und erzwang somit mehr oder weniger die Zustimmung des Bezirkstages.
Warum eigentlich, wenn
die Männerforensik in Gabersee längst nicht immer ausgelastet ist? Sollte
dies der Fall sein, halte ich eine Erweiterung in Gabersee für vernünftiger
und günstiger als einen Neubau in Taufkirchen. Aus diesen und verschiedenen
anderen Gründen (Schul- und Kindergartennähe, Sicherheit unserer Bürger
etc.) lehne ich den Bau in Taufkirchen ab.
Undemokratisch aber
nicht überraschend habe ich das Ignorieren von 2500 Stimmen aus der Bevölkerung
empfunden. Man muss sich nur daran erinnern, wie sich die CSU gegen die Mehrheitsmeinung
der Bürger/innen bei der Abschaffung des Bayerischen Senats gewehrt hat. Auch
bei der Verfassungsreform für mehr Bürgerrechte hat die CSU-Regierung
schnell einen eigenen Gesetzesvorschlag eingebracht. Da hilft nur noch eines:
Beim nächsten Mal 100 Prozent schwarz wählen, dann können sie 100 Prozent
ignorieren.
Stellt sich nur noch die
Frage: Was sollten die ganzen Beratungen und Beschlüsse des Gemeinderates
Taufkirchen, wenn alles längst beschlossene Sache ist? Hat Bürgermeister
Hofstetter seine Räte an der Nase herumgeführt? Nein, soviel
Schlechtigkeit traue ich diesem Mann nicht zu. Ich denke, dass er selbst ein
Opfer seiner Parteiführung wurde. Wie es halt typisch ist bei Themen, die
Widerstand aus der Bevölkerung erwarten lassen.“
Alfons
Wimmer
Direktkandidat
für die Republikaner zum Bezirkstag
Dorfener Anzeiger vom 30.07.2003:
Offener
Brief an Franz Wimmer, Personalratsvorsitzender des BKH Taufkirchen‘
zum Leserbrief „Forensik-Diskussion ist nicht fair“ vom 24. Juli:
„Bezüglich Ihrer Behauptung, dass die Protestaktion gegen die Männerforensik nicht fair abläuft, fühle ich mich gezwungen, Stellung zu beziehen. Erstens bezeichnen sie die Beteiligten als Forensikgegner, das ist absolut falsch. Wir sind zwar gegen die Männerforensik, aus vielen Gründen, aber wir sind nicht gegen die Frauenforensik, deren Erweiterung wir von Anfang an für notwendig gehalten und auch in keinster Weise abgelehnt haben.
Weiterhin bezeichnen Sie unsere Vorgehensweise als emotional und unfair. Die Emotionen kann ich durchaus bestätigen, aber unfair ist komplett falsch. Da verwechseln Sie wohl etwas. Wer hier in der Sache wem gegenüber unfair war, ist ja wohl sonnenklar. Es ist eine Tatsache, dass viele BKH-Mitarbeiter aus Angst um ihren Arbeitsplatz nicht unterschrieben haben. Dass sie von der Krankenhausleitung oder ihrem Personalrat unter Druck gesetzt wurden, haben wir nie behauptet.
Ich habe auch viele Unterschriften gesammelt, und kann nochmals versichern, die meisten Leute haben wirklich Angst vor der Männerforensik, egal ob Mitarbeiter des BKH oder nicht.
Ihre Mitarbeiter hätten ja auch „Dafür“ unterschreiben können, aber das haben viele nicht getan. Warum wohl? Weil sie Gefühle, Emotionen und Vorurteile haben?“
Birgit Westphal - Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 26.07.2003:
Kochende Seelen
Zum
Artikel „Wir Bürger sind nur Wahlvieh“ vom 23.Juli:
„Bürgermeister
Hofstetter hat in beiden Gemeinderatssitzungen dafür plädiert, der Männerforensik
positiv gegenüber zu stehen, um die bisher sehr gute Zusammenarbeit mit dem
Bezirk nicht zu gefährden und von diesem ein gewisses Mitspracherecht zu
erhalten.
Wie
gut diese Kooperation mit dem Bezirk gegen die Taufkirchener Bevölkerung
funktioniert, wurde uns endgültig klar, als Herr ‘Jungwirth in der
Werkausschuss-Sitzung gesagt hat, er habe bereits am Samstag vor der
Sondersitzung des Gemeinderates mit Herrn Hofstetter über die im Beschlussvorschlag
gewünschte Einrichtung eines gemeindlichen Kontrollgremiums gesprochen.
Daraus müssen wir wohl schließen, daß Herr Jungwirth und Herr Hofstetter
den Beschlussvorschlag gemeinsam erarbeitet haben und Herr Hofstetter sich nicht
für uns kritische Bürger, sondern lediglich für eine Abschwächung der
offensichtlichen Misere der Gemeinde eingesetzt hat.
Auch habe Herr Hofstetter seit März die Bedeutung des Beschlusses des Bezirks vom 17. März gekannt.
Herr Hofstetter will sich nun kundig machen, ob der Beschluß
tatsächlich endgültig sei. Wäre es nicht im Vorfeld eines
Gemeinderatsbeschlusses seine Pflicht gewesen, sich zu erkundigen über
Einhaltungen von Versprechen seitens des Bezirks? Jetzt will man uns vormachen,
die Gemeinde wolle nun, da es eh zu spät ist, den ‚Karren noch aus dem Dreck
ziehen‘. Ein geschickter Schachzug, um die kochende Seele des Volkes zu
beruhigen? Für wie blöd hält man denn die Bürger?
Hat
man den Karren nicht absichtlich in den Dreck gefahren und selbst die zweite
Chance (Gemeinderatssitzung) zum Gegensteuern nicht genutzt? Die Politiker
werden die Verantwortung für ihr politisches Handeln auch künftig tragen müssen.
Wer im Gemeinderat offensichtlich gegen den Bürgerwillen für die Männerforensik
gestimmt hat und jetzt Ruhe haben will, der sollte ernsthaft überlegen, ob er
noch im Sinne seines Amtes als gewählter Vertreter des Bürgers tätig ist.“
Barbara
Leiner Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 26.07.2003:
Zum
Leserbrief „Und die CSU schweigt“
„Der Bezirkstagspräsident leitet in
seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bezirkstages und seiner Ausschüsse die
Sitzungen (hier Bezirksausschusssitzung). Er hat dort den Vorschlag des Sozialministeriums
bezüglich der Angliederung einer Männerforensik am Bezirkskrankenhaus
Taufklrchen behandelt, den auch die SPD mitgetragen hat.
Auch
ich war bei der Bürgerversammlung und der Gemeinderatssitzung am 20. Juli
anwesend und kann die Sorgen und Ängste von den teilweise verunsicherten Bürgern
Taufkirchens verstehen. Der Bezirk ist jedoch gesetzlich dazu verpflichtet,
psychisch kranke Straftäter in geeigneter Weise unterzubringen und zu
therapieren.
Die
Frauenforensik in Taufkirchen bedarf dringend einer Erweiterung. Diese ist
jedoch nur in Verbindung mit einer Männerforensik möglich, da auch die am
BKH Haar für Männer angesiedelte Forensikabteilung zu klein wurde. Durch
eine Grundbucheintragung, in der
sowohl ausschließlich suchtkranke männliche Straftäter (keine wegen Gewalt-
und Sexualverbrechen verurteilte Männer)
untergebracht werden als auch die Anzahl der Aufnahme beschränkt ist, wird eine
weitere Ausweitung verhindert.
Man
sollte bedenken, dass auch Personen aus unserem Landkreis zu dem betroffenen
Klientenkreis gehören können, die in einer Männerforensik untergebracht und
therapiert werden müssen! Zur Klarstellung möchte ich ebenfalls erwähnen,
dass es sich bei dem im Leserbrief
bezeichneten Pressegespräch im Juni um einen Einrichtungsbesuch mit
Pressebegleitung handelte. Es wurde hier über die Sorgen und Nöte von Fendsbach und dem Einrichtungsverbund Steinhöring
gesprochen.“
Petra
Strasser Lengdorf
Dorfener Anzeiger vom 24.07.2003:
Wie ein Schlag ins Gesicht
Zur
öffentlichen Gemeinderatssitzung am 20. Juli in Taufkirchen
„Die Beschlüsse des
Gemeinderates sind zur Kenntnis zu nehmen und sollten nicht in Frage
gestellt werden. Nicht nachvollziehbar erscheint mir aber das
Abstimmungsverhalten einiger Räte. Noch während der Diskussion über den
Beschlussvorschlag bekennt man sich zur Bürgerinitiative und unterstreicht
sogar dessen Unterstützung - wenn auch im Hintergrund, um dann bei der
Abstimmung gegen den Beschlussvorschlag zu stimmen! Dies muss den engagierten
Bürgern, die viel Zeit und Kraft in die Befragung ihrer Mitbürger investiert
haben, wie ein Schlag ins Gesicht vorgekommen sein, wenn im entscheidenden Moment
einer aus ihren Reihen gegen die Interessen der Bürgerinitiative stimmt.
Der Beschluss sieht vor, dass der Bezirk die Bedenken der Bürger bei der entgültigen Entscheidung berücksichtigt. Und wenn die Männerforensik trotzdem errichtet werden soll, dann nur unter Auflagen. Dies dürfte auch im Sinn der Bürgerinitiative sein. Die Möglichkeiten, den bestehenden Beschluss zu modifizieren, zu ergänzen oder einen neuen Beschlussvorschlag zu formulieren, wurden nicht genutzt! Der Beschluss vom 20. Juli ist unter Berücksichtigung der gegebenen Sachlage und der Rahmenbedingungen sicherlich als Beschluss im Sinne der Bürger von Taufkirchen zu werten.“
Klaus
Ulrich Wolter Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 24.07.2003:
Forensik-Diskussion
ist „nicht fair“
Zum
Artikel „Empörung über Prof. Dose“ vom 22. Juli:
„Dass die Diskussion
zum Thema Männerforensik seit der Gründung der ‚Bürgerinitiative‘ durch
die ‚Forensikgegner‘ emotional und nicht mehr sachlich und fair verläuft,
was aber gerade für ein derart sensibles Thema erforderlich wäre, finde ich
sehr schade. In dem Artikel heißt es u.a., BKH-Mitarbeiter hätten eine
Beteiligung an der Bürgeraktion verweigert, aus Angst, den Arbeitsplatz zu
verlieren.
Gerade eine derartige Behauptung
erfordert in meiner Funktion als Personalratsvorsitzender des BKH von mir eine
persönliche Stellungnahme. Aufgrund meiner fünfjährigen Tätigkeit als
solcher kann ich es beurteilen und versichern, dass eine derartige Behauptung in
keiner Weise mit dem in unserem Hause üblichen Geschäftsgebaren
vereinbar ist.
Man sieht an diesem Beispiel,
wie manche sogenannte Forensikgegner mit Unwahrheiten an die Öffentlichkeit
gehen. Ich könnte jetzt noch zu anderen falschen Behauptungen Stellung
nehmen, aber meiner Meinung nach ist darüber oft genug in den Medien
berichtet worden.
Sollten aber dennoch Verantwortliche
der Forensikgegner (Herr Hilger, Herr Weiher, Frau Leiner oder Frau
Euwens-Albrecht) an einer Klärung meiner Behauptungen Interesse haben, bin
ich gerne bereit, dies in einem persönlichen, fairen, sachlichen Gespräch zu
tun.“
Franz Wimmer Personalratsvorsitzender BKH Taufkirchen
Erdinger SZ vom 24.07.2003:
Unwahrheiten in der Forensik-Debatte
Zum Thema Männerforensik
in Taufkirchen
Dass die Diskussion zu diesem Thema seit der Gründung der Bürgerinitiative durch die Forensikgegner sehr emotional und nicht mehr sachlich und fair verläuft, was aber gerade für ein derart sensibles Thema erforderlich wäre, finde ich sehr schade. Unter anderem war zu lesen, BKH-Mitarbeiter hätten eine Beteiligung an der Bürgeraktion verweigert aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren. Aufgrund meiner fünfjährigen Tätigkeit als Personalratsvorsitzender in unserem Haus kann ich es beurteilen und versichern, dass eine derartige Behauptung „Beschäftigte müssen um Ihren Arbeitsplatz fürchten“ in keinster Weise mit dem in unserem Hause üblichen Geschäftsgebaren vereinbar ist. Man sieht an diesem Beispiel, wie manche so genannte Forensikgegner mit Unwahrheiten an die Öffentlichkeit gehen. Sollten Verantwortliche der Forensikgegner an einer Klärung meiner Behauptungen Interesse haben, bin ich gerne bereit, dies in einem persönlich fairen und sächlichen Gespräch zu tun.
Franz Wimmer
Erdinger SZ vom 24.07.2003:
Ein Schlag ins Gesicht
Zu „Knappes Votum
gegen die Männerforensik“‚ Erdinger
SZ vom 21. Juli
Nicht nachvollziehbar erscheint mir das Abstimmungsverhalten einiger Gemeinderäte. Noch während der Diskussion über den Beschlussvorschlag bekennt man sich zur Bürgerinitiative und unterstreicht sogar dessen Unterstützung - wenn auch im Hintergrund -‚ um dann bei der Abstimmung gegen den Beschlussvorschlag zu stimmen! Dies muss den engagierten Bürgern, die viel Zeit und Kraft in die Befragung ihrer Mitbürger investiert haben, wie ein Schlag ins Gesicht vorgekommen sein, wenn im entscheidenden Moment einer aus ihren Reihen gegen die Interessen der Bürgerinitiative stimmt.
Der Beschluss sieht vor, dass der Bezirk die Bedenken deriBürger bei der endgültigen Entscheidung berücksichtigt. Und wenn die Männerforensik trotzdem errichtet werden soll, dann nur unter den bekannten Auflagen. Dies dürfte auch im Sinne der Bürgerinitiative sein. Auch die Möglichkeiten, den bestehenden Beschluss zu modifizieren, zu ergänzen oder einen neuen Beschlussvorschlag zu formulieren, wurden nicht genutzt. Der Beschluss, wie er am 20. Juli vom Gemeinderat beschlossen wurde, ist unter Berücksichtigung der gegebenen Sachlage und der Rahmenbedingungen sicherlich als Beschluss im Sinne der Bürger von Taufkirchen/Vils zu werten.
Klaus Ulrich Wolter Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003:
Schalten
und walten wie im Mittelalter
Zur Berichterstattung um die Männerforensik:
„Gar
nichts ist überflüssig! Das die Bürger ihr Vertrauen in die Politik
verloren haben ist kein Geheimnis. Was derzeit hier in Taufkirchen in Sachen
Vertretung des Bürgerwillens abläuft, schreit zum Himmel!
Auf
der Gemeinderatssitzung am Sonntag erfolgte eine 11:10 Abstimmung zu Gunsten der
Männerforensik. Wobei mehrere der dafür stimmenden Geinderatsmitglieder
kundtaten, ihre Zustimmung ihre Zustimmung nur erfolge, um zu versuchen, den
Schaden für Taufkirchen größtmöglich dahingehend zu reduzieren, dass man
dem Bezirk Einaschränkungen auferlegen wolle. Man solle seine schriftliche
Zusage festhalten, dass per Grundbucheintrag zugesichert werde, dass keine
wegen Gewalt- und Sexualdelikten verurteilten Männer nach Taufkirchen kämen
(laut Joachim Gillissen könne eine solche Garantie aus rechtlichen Gründen
nicht gegeben werden - ja was denn nun, Herr Bezirktagspräsident?)
Die
Befürchtung sei, dass im Falle eines negativen Beschlusses durch den
Gemeinderat der Bezirk - entgegen seiner schriftlichen Zusage! - auch gegen den
Willen der Bevölkerung, die Männerforensik einrichte. Und dann grad so, wie er
mag und ohne jegliche Kontrollmöglichkeit für die Gemeinde.
Also
hätte man ja - nachdem man vom Bezirk den schwarzen Peter zugeschoben
bekommen hätte und egal, wie man sich entscheide, in jedem Fall Prügel beziehe
- keine andere Wahl, als den
positiven Beschluss vom Mai zu bestätigen, um größeren Schaden von
Taufkirchen abzuwenden.
Da
dürfen wir schon mal fragen: Wo leben wir eigentlich, wo der Wille einer so
beeindruckenden Mehrheit von Bürgern aus Gründen des politischen
Taktierens derart ignoriert und mit Füßen getreten wird? Wo Politiker aller
Ebenen machen, was sie wollen? Wozu gehen wir zur Wahl, um unsere Volksvertreter
(!) zu bestimmen?
Sind
wir wieder soweit, dass der Taufkirchener Schlossherr und sein Vogt aufgrund
seiner Machtvollkommenheit schalten und walten dürfen wie im Mittelalter? Die Bürger
von Taufkirchen haben sich mit überwältigenden Mehrheit gegen die Männerforensik
ausgesprochen – und eigentlich auch der Gemeinderat, berücksichtigt man die
oben erläuterte Argumentation nur einiger Gemeinderäte.
Wir
fordern daher, dass der Bezirk dem Rechnung trägt und fast 2300 Stimmen mündiger
Bürger (95% der Befragten!) nicht einfach ignoriert, auch wenn der rechtlich
dazu die Möglichkeit haben mag. Wir erwarten, dass der Bezirk zu seiner Zusage,
nichts gegen den Willen der Taufkirchener zu unternehmen, steht!“
Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003:
Ablehnung
der Forensik das größere Risiko?
Zum
Artikel „Appell an das Wahlergewissen “vom 12. Juli:
„Die
in Taufkirchen durchgeführte Befragung der Bevölkerung ist nicht geeignet,
ein „repräsentatives Stimmungsbild“ zu erhalten! Um ein objektives Stirnmungsbild
der Taufkirchener Bevölkerung zu erhalten, bedarf es schon einer detaillierteren
Umfrage! Diese muss professionell geplant und ausgewertet werden!
Die
Beantwortung einer einzigen Frage lässt viele Fragen offen. Es ist z.B. nicht möglich,
das Abstimrnungsverhalten getrennt nach Altersgruppen, Familienstand,
auszuwerten. Die erzielten Aussagen und Ergebnisse sind wenig belastbar - zumal
die Befragung offensichtlich nicht von neutralen Personen durchgeführt wird.
Vielfach
wird in der öffentlichen Diskussion auf die „Angste in der Bevölkerung“
verwiesen, ohne diese Ängste genauer zu spezifizieren. Welche Befürchtungen
sind denn vorhanden und sind diese berechtigt? Hier erscheint nur eine
objektive Risikobewertung sinnvoll. Denn auch hier gilt: Die Kenntnis der Fakten
erleichtert die Diskussion! Das gebetsmühlenartige Wiederholen gleicher,
nicht quantifizierbarer Argumente erscheint hier nicht zielführend!
Sicherheitsgarantien zu fordern, ist ebenso unseriös, wie diese zu
versprechen. Es ist allerdings sicher zu stellen, dass Risiken so gering wie möglich
gehalten werden und Gefahren abgewendet werden. Dies ist die Verantwortung der
politischen Entscheidungsträger für das öffentliche Leben, aber in gleicher
Weise ist jeder einzelne für sein privates Umfeld verantwortlich.
In
Bezug auf die Errichtung und Erweiterung psychiatrischer Einrichtungen gehen
die Meinungen weit auseinander. Oft wird über die Risiken gesprochen, die von
psychiatrischen Einrichtungen für die Bevölkerung ausgehen. Die Frage nach
den Risiken kann allerdings auch anders herum gestellt werden. Welches Risiko
entsteht, wenn derartige Einrichtungen nicht in ausreichender Zahl vorhanden
sind und psychisch erkrankten Mitmenschen nicht im erforderlichen Maße
geholfen werden kann? Unter Berücksichtigung des angeführten Aspektes ist zu
prüfen, ob die Ablehnung einer forensischen Abteilung in Taufkirchen nicht
zu einem möglicherweise größeren Risiko führt, und ob die Ablehnung der
Erweiterung des Bezirkskrankenhauses zu verantworten ist.“
Klaus
Ulrich Wolter Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 23.07.2003:
Zum Artikel „Gemeinderat bleibt bei Ja zur Männerforensik“ vom 21. Juli:
Räte
sind „Untertanen ihrer Fraktion“
Die Gemeinderatssitzung wurde von mir und vielen anderen Gegnern der Männerforensik mit großem Interesse verfolgt. Ich bin entsetzt, wie einige Gemeinderäte samt Bürgermeister mit ihren Bürgern umgehen. Bei diesem eindeutigen Ergebnis der Unterschriftenaktion, bei der sich 2289 Bürger (Wähler) eindeutig gegen die Männerforensik ausgesprochen haben, hätte ich erwartet, dass der Beschluss vom 6. Mai aufgehoben wird. Dann hätte ein Gemeindevertreter zusammen mit den Initiatoren der Unterschriftenaktion und einem neuen Beschluss in der Tasche bei der bevorstehenden Bezirkstagssitzung mit Entschlossenheit klarmachen müssen, dass Taufkirchen als Standort für die Errichtung einer Männerforensik nicht in Frage kommt. Aber so wie es abgelaufen ist, kann der Bezirk ungestört seinen Weg weitergehen und bald mit den Baumaßnahmen beginnen.
Für mich war in keiner
Weise erkennbar, ob der Bezirk den Beschränkungen bezüglich Patientenzahl
und Paragraphen überhaupt zugestimmt hat. Die Angst, diese Beschränkungen
durch eine Aufhebung des ersten Gemeinderatsbeschlusses zu verlieren, hat
der Bürgermeister als Rechtfertigung benutzt, und die Hälfte seiner
Gemeinderäte hat wieder mal mit dem Kopf genickt. Hoffentlich haben wir
irgendwann mal mehr wirkliche Volksvertreter im Gemeinderat, die auch die
Interessen der Bürger vertreten und nicht nur Untertanen ihrer Fraktion sind.
Wir als Bürger wissen
wahrscheinlich gar nicht annähernd, was auf politischer Ebene wirklich
gespielt wird. Aber man braucht sich nicht wundern, wenn immer mehr Leute das
Vertrauen und Interesse an der Politik verlieren.
Birgit
Westphal Taufkirchen
Erdinger SZ vom 23.07.2003:
Den Willen der Bürger
ignoriert
Was derzeit hier in
Taufkirchen in Sachen „Vertretung des Burgerwillens“ abläuft, schreit zum
Himmel! Auf der Gemeinderatssitzung vom 20. Juli erfolgte eine
11:10-Abstimmung zu Gunsten der Männerforensik, wobei mehrere der dafür
stimmenden Gemeinderatsmitglieder kundtaten, dass ihre Zustimmung eigentlich
nur erfolge, um den Schaden für Taufkirchen größtmöglich zu reduzieren:
dass man dem Bezirk eine Reihe von Einschränkungen auferlegen wolle sowie
seine schriftliche Zusage festhalte, dass keine wegen Gewalt- und Sexualdelikten
verurteilte Männer nach Taufkirchen kämen. Die Befürchtung sei ansonsten,
dass im Falle eines negativen Beschlusses durch den Gemeinderat der Bezirk auch
gegen den Willen der Bevölkerung die Männerforensik einrichte und dann grad
so, wie er mag und ohne jegliche Beschränkung und Kontrollmöglichkeit für
die Gemeinde. Also habe man ja praktisch keine andere Wahl, als den
positiven Beschluss vom Mai zu bestätigen, um größeren Schaden von
Taufkirchen abzuwenden.
Da dürfen wir jetzt
schon mal fragen:
Wo bitte schön
leben wir denn eigentlich, wo der Wille einer so beeindruckenden Mehrheit von
Bürgern aus Gründen des politischen Taktierens derart ignoriert und mit Füßen
getreten wird? Wo Politiker aller Ebenen einfach machen, was sie wollen?
Wozu gehen wir denn eigentlich überhaupt zur Wahl, um unsere Volksvertreter zu
bestimmen?
Die Bürger Taufkirchens
haben sich mit überwältigender Mehrheit gegen eine Männerforensik
ausgesprochen und genau genommen, berücksichtigt man die oben erläuterte
Argumentation einiger Gemeinderäte, eigentlich auch der Gemeinderat. Wir
fordern und erwarten daher, dass die Politik, sprich der Bezirk, dem Rechnung trägt.
Wir erwarten, dass der Bezirk zu seiner Zusage, nichts gegen den Willen der
Taufkirchener Bevölkerung zu unternehmen, steht.
Astrid und Richard Berger Taufkirchen
Erdinger SZ vom 22.07.2003:
CSU sollte Stellung beziehen
von Peter Falk Gröbenzell
Dieser Leserbrief wurde vom Dorfener Anzeiger bereits am 18.07.2003 abgedruckt: hier klicken
Dorfener Anzeiger vom 21.07.2003:
Bezirk ließ Maske fallen
Die im Dorfener Anzeiger abgedruckte Version entspricht weitgehend dem Beitrag unter Meinung hier klicken
Nach
den bekannt gewordenen Vorkommnissen hat der Bezirk Oberbayern und ein Teil der
Krankenhausleitung des BKH Taufkirchen endgültig seine Glaubwürdigkeit in
Frage gestellt. Jetzt sind die Masken gefallen. Der Bürgermeister und die Bürger
sind vor den Kopf gestoßen! Und
das Ansehen des Ortes hat dadurch nicht gewonnen, das ist sicher! Finden die
Taufkirchener Bürger jetzt noch immer kein Verständnis für ihre Sorgen?
Da
sind: Extreme Verkehrsbelastung im Ort durch die 2 Bundesstraßen B15 und B388,
Fluglärm durch die Einflugschneise zum Flughafen, Probleme
durch das BKH (Psychiatrie, Frauenforensik, Resozialisierung und teilweise
Eingliederung erfolgt im Ort Taufkirchen). Zudem besteht für die Gemeinde durch
getätigte Grundstückskäufe eine starke finanzielle Belastung. Sollte
jetzt tatsächlich noch versucht werden, gegen den Willen der Gemeinde und der
Mehrheit der Bürger eine Männerforensik zu errichten? Dafür fehlt mir das
Verständnis ! Deshalb bitte kein Aufzwingen einer Männerforensik!
Sehr
geehrte Sozialministerin Stewens und Ihr Politiker aller Parteien, löst endlich
den Knoten, der die Erweiterung der Frauenforensik an den Neubau einer Männerforenik
knüpft. Versperrt uns nicht den Weg für Ruhe und Frieden im Ort!
Josef Nöscher Taufkirchen
*) Selbst die Krankenhausleitung des BKH Taufkirchen (Vils) scheibt noch am 15. Juli in ihrer Hauspost:
Niemand „will“ unbedingt eine Männerforensik in Taufkirchen (Vils)
Erdinger SZ vom 19.07.2003:
Nicht fair den
Kritikern gegenüber
Leserbrief
zum Kommentar „Eine Diskussion bar jeder Vernunft“ in der Erdinger SZ vorn
16. Juli
Es wirft sich bei mir
die Frage auf, ob wirklich jeder Bürger in der Lage ist, die so genannten „Ängste
vieler Taufkirchener“ bezüglich der Männerforensik beurteilen zu können.
Sie, Herr Zeller, behaupten, dass keiner abstreitet, dass Sexualstraftäter und
andere Gewaltverbrecher aus dem Krankenhaus ausbrechen und über ein neues
Opfer herfallen könnten. Die Massenmedien würden sich in ihrer Jagd nach
Einschaltquoten dieser Fälle bedienen. Dazu kann ich nur sagen, warum spielen
Sie diese Ängste so runter? Wir Bürger von Taufkirchen haben auch das Recht,
unsere Ängste mitzuteilen und zu zeigen. Wer hat bisher unsere Ängste mit
Belegen abbauen können? Sogar der Bürgermeister von Haar, Herr Helmut
Dworzak, sagt: „Das Problem ist der eigentliche Freigang in der letzten
Therapiestufe.“ Zum Thema Massenmedien möchte ich nur herausstreichen, das
sich die SZ auch nicht ganz unbeteiligt zeigt, auf der Jagd nach potenziellen
Käufern, sonst würden Sie die Leserbriefe aller Leute abdrucken und nicht nur
aussortiert und an den brisantesten Stellen gekürzt. Sie beziehen sich in Ihrem
Kommentar auch wiederholt auf Sexualstraftäter beziehungsweise deren
Sexualverbrechen. Wenn ich dem Bezirk glauben soll, kommen doch keine
Sexualstraftäter nach Taufkirchen, also können sich unsere Ängste auch nicht
darauf beziehen, oder sollten Sie eine andere Information haben, welche
Straftäter nach Taufkirchen kommen sollen? Zudem finde ich Ihren Satz: „Die
Zusicherung des Bezirks, dass keine Gewalttäter sondern Suchtkranke nach
Taufkirchen verlegt werden, wischt man kurzerhand als ‚Lüge‘ vom Tisch“
nicht ganz fair uns Kritikern gegenüber, denn wir haben niemals behauptet,
der Bezirk würde lügen, sondern wir haben lediglich festgestellt, dass
unsere bisherigen Erfahrungen mit den „Einhaltungen von Versprechen“
leider negativ ausgefallen sind und wir es wirklich wünschen würden, dass es
nicht so gelaufen wäre.
Außerdem möchte ich
gerne wissen, ab wann betiteln Sie oder der Bezirk suchtkranke Straftäter als
ungefährlich beziehungsweise nicht gewalttätig? Sind Suchtkranke, die für die
Beschaffung einer Droge eine Person ausrauben, nicht gewalttätig? Diese
Begriffe sind für uns Laien nicht verständlich genug. Doch bisher wollte
sich keiner in einem Gespräch, ohne Zeitdruck und mit neutralen Fachpersonen,
solchen Fragen stellen.
Zudem wird immer wieder
von den Zeitungen behauptet, auch von Ihnen Herr Zeller, dass eines unserer
Hauptmotive die „Standortqualität und die Immobilienpreise“ sind. Das
kann ich als Bürger Taufkirchens nicht nachvollziehen, denn ich habe weder
Immobilien, noch werde ich jemals in der Lage sein, eine Immobilie in Bayern
zu erwerben; das heißt: Ich müsste sogar froh sein, wenn die Immobilienpreise
sinken würden.
Nun zu Ihrer Bemerkung:
„Die Forensik-Gegner sollten einmal über den heuchlerischen Charakter ihres
Protestes nachdenken. Ihre starre Haltung entlarvt sie. Bürgerengagement ist
wichtig - aber der Gemeinderat muss nicht jedem Druck von der Straße weichen.“
Das ist schon harter Tobak und entspricht eigentlich nicht der sonstigen Qualität
Ihrer Zeitung, mehr schon dem oben genannten Thema „Jagd der Massenmedien“.
Bitte erläutern Sie uns, was ein heuchlerischer Charakter ist? Etwa: „Wir
haben bereits beschlossen, dass die Männerforensik nach Taufkirchen kommt,
doch wir fragen die Bevölkerung mal ‚Pro Forma‘?“ Und wenn wir eine
starre Haltung hätten, wären wir auch gegen die Erweiterung der Frauenforensik,
doch gegen diese Erweiterung haben wir nichts. Diese würde doch ebenfalls
Arbeitsplätze bringen und ebenfalls kranke Straftäter heilen. Sollten die
Gemeinderäte irgendwann mal einem Druck von der Straße gewichen sein, so ist
mir nichts davon bekannt geworden. Wir gehen wirklich nur dann auf die
Barrikaden, wenn wir meinen, es könnte für unsere Zukunft kalkulierbarer
Schaden abgewendet werden. Viele Bürger haben Kinder und tragen dafür auch
die politische Verantwortung. Mich persönlich würde natürlich auch
interessieren, ob Sie, Herr Zeller, in einem Dorf wohnen, wo eine Männerforensik
existiert, in der in nächster Nähe Kinderspielplätze und Schulen sind? Wenn
ja, könnten Sie unsere Fragen alle kompetent beantworten.
Margarete Euwens-Albrecht Taufkirchen
Erdinger SZ vom 19.07.2003:
Beitrag bereits
geleistet
Zum
Leserbrief „Befragung nicht repräsentativ“ von Klaus Ulrich Wolter vom 15.
Juli
Sowohl Bezirkstagspräsident
Jungwirth als auch Bürgermeister Hofstetter haben versprochen, dass es eine Männerforensik
nur im Einvernehmen mit der Taufkirchener Bevölkerung geben wird. Als vernünftige
Entscheidungsgrundlage für eine Abstimmung im Gemeinderat und im zuständigen
Bezirksgrernium dürfte unsere Befragung ausreichend sein. (...) Wir berücksichtigen,
wie auch bei Wahlen üblich, alle volljährigen Taufkirchener Bürger gleich.
(...)Das Ergebnis ist auf jeden Fall repräsentativer als die Abstimmung im Bürgersaal
per Handzeichen, bei der die gesamte BKH-Belegschaft - ob in Taufkirchen
wohnhaft oder nicht - stimmberechtigt war. Zudem hat man sich dort nicht
einmal die Mühe gemacht, die Meldungen zu zählen, sondern locker „über
den Daumen gepeilt“ eine leichte Mehrheit der Befürworter festgestellt, die
es ganz offensichtlich nicht gab!
Ich möchte betonen,
dass wir uns bei der Befragung möglichst neutral verhalten und ausdrücklich
Befürworter und Gegner um eine Beteiligung bitten. (...)
Das Befragungsergebnis
wird zeigen, dass es selbst den Fachleuten des hiesigen Bezirkskrankenhauses
bisher nicht gelungen ist, den Menschen ihre Ängste zu nehmen. Vorhandene Ängste,
ob in deren Augen begründet oder nicht, vermindern entscheidend die Lebensqualität!
Die Erweiterung der Frauenforensik wird von uns nicht abgelehnt. Psychisch
kranke Menschen müssen vernünftig behandelt werden. Es müssen dafür auch
genügend Therapieplätze geschaffen werden, aber nicht alle im Zentrum von
Taufkirchen! Taufkirchen hat circa 8500 Einwohner und das Bezirkskrankenhaus
mehr als 240 Betten für psychisch kranke Mitmenschen. Das entspricht einem
Anteil von mehr als 2,8 Prozent stationär und noch viel mehr ambulant
therapierter psychisch kranker Menschen in unserer Mitte. Wäre jeder Ort tolerant
genug, in seinem Zentrum stationäre psychiatrische Therapieplätze
entsprechend 2,8 Prozent seiner Einwohner zu akzeptieren, dann gäbe es keinen
Mangel! Wir haben unseren Beitrag geleistet!
Barbara
Leiner Taufkirchen
Erdinger SZ vom 19.07.2003:
Abstimmung
über eine bereits beschlossene Sache
Leserbrief
zum Artikel „Bezirk akzeptiert keinen Widerruf“, Erdinger SZ vom 17.
Juli
Wie
ich dem Artikel entnehmen konnte, wird Herr Ernst Brinkmann zitiert: „Die
Entscheidung ist bereits im März gefallen.“ Für mich stellt sich nun die
Frage: Warum hat die Gemeinde Taufkirchen überhaupt zu einer Bürgerversammlung
am 15 April eingeladen, in der die unstrittige Rechtslage von Herrn
Brinkmann erläutert wurde, in der aber mehrfach von Herrn Verwaltungsdirektor
Wolf-Dieter Neupert und von Herrn Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth
versichert wurde, dass ohne die Zustimmung Taufkirchens das geplante Vorhaben
nicht realisiert werde? Warum wurde diese Aussage vonseiten des Bezirks gemacht?
War man sich so sicher, bereits im Voraus zu wissen, wie sich der Gemeinderat
Taufkirchens hierzu verhält? Warum bringt man die Gemeinderäte überhaupt in
die unangenehme Situation, über eine Sache abzustimmen, die bereits beschlossen
ist und ohnehin keinen Widerspruch mehr duldet?
Wenn
man den Kommentar in der Erdinger SZ vom 16. Juli zu der geplanten Männerforensik
gelesen hat, in welchem den Forensik-Gegnern vorgeworfen wird, sie würden
die Zusicherungen des Bezirks nur als „Lüge“ abtun, dann muss ich für mich
feststellen, dass ich auf Grund des oben genannten Artikels meinen Glauben
an die Einrichtung „Bezirk“ und deren Vertreter, die Herrn Jungwirth und
Neupert, verloren habe.
Bärbel
Fleck Taufkirchen
Erdinger SZ vom 19.07.2003:
Einschränkungen
werden nicht geprüft
Zum
Leserbrief von Klaus Ulrich Wolter vom 15. Juli
Sicher
geht von nicht behandelten psychisch Kranken eine höhere Gefahr aus als von
therapierten. Und klar sollten genügend Therapieplätze zur Verfügung stehen.
Nur: Muss das wirklich unbedingt hier bei uns sein? Reicht es noch nicht, was
in Taufkirchen bereits angesiedelt wurde und anderswo unerwünscht ist?
In diversen
Zeitungsartikeln wird immer wieder darauf angespielt, dass es unsere
(Christen-) Pflicht sei, Einrichtungen wie Forensik-Stationen und AsylantenWohnheime
zu befürworten. Nur: Was kann und
muss Taufkirchen noch alles verkraften? Bei mir um die Ecke wohnen seit etwa
zehn Jahren Asylanten. Von deren Kindern können die wenigsten zwischen
„mein“ und „dein“ unterscheiden. Und wenn man sie drauf anspricht,
dass man nicht uneingeladen in anderer Leute Gärten geht und dort die
Beerensträucher leer füttert, bekommt man den Stinkefinger gezeigt. Letztes
Jahr sprengten sie den Briefkasten meiner Eltern. (...) Wir haben bereits
das Bezirkskrankenhaus mit der allgemeinen Psychiatrie und der Frauen-Forensik.
Auch gut. Hat auch keiner was dagegen. Wenn dann hier erweitert wird um die Männerforensik
mit der Einschränkung auf Sucht-Kranke ist das auch ok. Nur: Wer überprüft
denn bitteschön, ob die Einschränkung im Grundbuch eingehalten wird? Am
besten sollte das doch ein Anwalt oder Notar regelmäßig machen. Wer kann
denn von uns „Normal-Sterblichen“ dagegen vorgehen, wenn vom Bezirk mit
der Männer-Forensik genauso verfahren wird wie mit der Frauen-Forensik
(schleichend steigende Bettenzahlen, bis die Station aus allen Nähten platzt)
und dann anschließend eventuell auch noch keine Weiterleitung mehr von „nicht
genehmigten“ Fällen erfolgt, weil anderswo auch alle Therapieplätze belegt
sind - wegen Rückbau, siehe Haar? Es wird dann wieder vom Bezirkskrankenhaus
heißen: „Wir können keine Auskunft zu unseren Patienten geben, wegen
Datenschutz.“ Sollen wir uns das alles kommentarlos gefallen lassen? Dann wären
wir ja genau die dummen Schafe, für die uns unsere Politiker auf allen Ebenen
halten!
Heidi
Böhm
Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 18.07.2003:
Zur Diskussion um die Angliederung einer
Mannerforensik am Bezirkskrankenhaus Taufkirchen:
„St.
Florian ist sicher kein guter politischer Ratgeber. Einer Debatte auszuweichen,
ist sogar in der Regel die Folge schlechter Ratschläge. Den Vorschlag des ausschließlich
CSU-besetzten Bezirkstagspräsidiums, in Taufkirchen eine Männerforensik
einzurichten, hat die SPD im Bezirkstag mitgetragen. Warum? Zum einen sollten
in einer Demokratie schwierige politische Fragen in größtmöglichem Konsens
gelöst werden. Außerdem: Hier geht es um die Heilung von Suchtabhängigen.Es
geht um keine große Einrichtung, sondern um lediglich 30 Betten. Erstmals in
Bayern wird dies zugunsten der Gemeinde grundbuchmäßig abgesichert. Einer
derartigen Lösung werden wir nicht im Weg stehen, zumal die Bayerische
Staatsregierung (Sozialministerium)bereits eine Förderung in Aussicht
gestellt hat. Allerdings ist von Politikern zu verlangen, ihre Meinung öffentlich
zu bekunden. Dies hat die SPD-Bezirkstagsfraktion getan, ebenso die
Klinikreferentin Birgit Großkopf. Gewundert habe ich mich indes über ein CSUPressegespräch
vom Juni im Landkreis Erding. Dort haben offenkundig weder der
CSU-Bezirkstagspräsident noch die örtlichen CSU-Bewerberinnen und Bewerber
diese vor Ort wichtige Frage nötig befunden anzusprechen. Durch Ausklammern
gewinnt man leider aber kein Vertrauen“.
Peter Falk - Vorsitzender der SPD-Fraktion im Bezirkstag von Oberbayern
Dorfener Anzeiger vom 17.07.2003:
Wer
hat Vertrauen?
„Herr
Falk, Bezirkstagsvertreter, behauptet, es gehe in der Männerforensik lediglich
um die Heilung von Suchtkranken. Das ist nicht wahr! Suchtkranke Patienten
kommen im Regelfall auf eine normale Suchtstation, wie wir sie im Taufkirchener
BKH schon lange haben. Sie kommen nur dann in die Forensik, wenn sie
erhebliche Straftaten begangen haben, und bei ihrer Nicht- oder Minderbestrafung
weitere erhebliche Straftaten von ihnen zu erwarten sind!
Die
Zweifel bezüglich der Glaubwürdigkeit der Bezirksaussagen können keinesfalls,
wie von Herrn Michael Gruber vermutet, auf mangelnde, sondern vielmehr auf
gute Aufklärung zurückgeführt werden: Bei der Planung der Frauenforensik in
Taufkirchen betonte der Bezirk, dass es sich lediglich um eine kleine Station
mit ca. 35 Planbetten handelt, eine Männerforensik komme für diesen Ort
nicht in Frage. Heute, wenige Jahre später, haben wir etwa die doppelte Anzahl
an forensischen Frauen im BKH und diskutieren über den Plan, zusätzlich eine
Mäunerforensik zu errichten!
In
Haar gibt es einen Beschluss, der die Zahl der Forensikbetten auf 300 beschränkt.
Trotzdem sind derzeit dort bereits über 320 Patientinnen untergebracht. Wer könnte
da wohl noch darauf vertrauen, dass das Versprechen, in Taufkirchen nur 30
minderschwere Fälle in der Männerforensik unterzubringen, auch gehalten
wird?
Laut
Verband der Bayerischen Bezirke wird entgegen den Aussagen von Frau Isolde
Zins sehr wohl eine stärkere Dezentralisierung des Maßregelvollzugs
angestrebt, um Haar, als größte forensische Abteilung, zu entlasten. Die
Ausweisung neuer Standorte für den Maßregelvollzug sei aber der Bevölkerung
nahezu nicht vermittelbar. Warum wohl?
Natürlich
sind sich alle Parteien auf Bezirksebene einig, dass Taufkirchen ein
geeigneter Standort sei. Den jeder Ort, der sich nicht großartig gegen solche
Pläne zur Wehr setzt, muss genutzt werden! Würden die Bezirksräte selbst hier
wohnen, wären sie anderer Meinung!
Barbara
Leiner - Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 17.07.2003:
SPD-Wahlkampftour
„Bezirks-SPD steht zur Einrichtung einer Männerforensik in
Taufkirchen“ vom 14. Juli:
„Als
Bezirksrätin aus dem Landkreis Erding verstehe ich die Ängste von Teilen der
Taufkirchener Bevölkerung. Dass immer mehr psychischkranke Straftäter in die
Forensik eingewiesen werden, ist allerdings nicht die Schuld des Bezirks, das
liegt an der Gesetzeslage. Der Bezirk ist nur verpflichtet, diesen
Personenkreis geeignet unterzubringen und für die Therapie zu sorgen.
Da die Männerforensik in Haar aus allen Nähten platzt, wird natürlich nach Möglichkeiten
zu einer Entlastung gesucht. Diese wurde
in Taufkirchen gefunden, da dort die Frauenforensik einer Erweiterung bedarf.
Eine Genehmigung zur Vergrößerung gab es nur in Verbindung mit der Eröffnung
einer kleineren Männerforensik. Mit
einer räumlichen Begrenzung, durch eine Nutzungseinschränkung im Grundbuch,
die ausdrücklich nur eine begrenzte Aufnahme von suchtkranken männlichen
Straftätern enthält, ist einer weiteren Ausweitung ein Riegel
vorgeschoben. Um die Bevölkerung zu informieren, veranstaltete das BKH
Taufkirchen einen Tag der offenen Tür, der nur spärlich besucht wurde. Bei
einer Bürgerversammlung stellte sich der Bezirkstagspräsident der Bevölkerung.
Dort war ich selber anwesend. Wenn
nun die SPD-Politiker auf ihrer Wahlkampftour verkünden, dass nicht genug
Aufklärung stattgefunden habe, kann ich das nur ins Reich der Fabeln verweisen.
Einzig die Referentin des BKH, Frau Großkopf, möchte ich von dieser Kritik
ausnehmen. Denn sie äußerte sich nicht in diese Richtung, weil sie die
Wahrheit kennt und sich immer vehement für die Belange der Klinik einsetzt.
Cornelia Vogelfänger
Bezirksrätin
Erdinger SZ vom 15.07.2003:
Befragung nicht repräsentativ
Zu
„Männerforensik bleibt umstritten“, Erdinger SZ vom 12. Juli
Die derzeit in Taufkirchen durchgeführte Befragung der Bevölkerung ist nicht geeignet ein „repräsentatives Stimmungsbild“ zu erhalten, dafür bedarf es schon einer detaillierteren Umfrage! Die Beantwortung einer einzigen Frage lässt viele Fragen offen. Es ist zum Beispiel nicht möglich, das Abstimmungsverhalten getrennt nach Altersgruppen, Geschlecht, Familienstand und Wohnort auszuwerten und zu bewerten. Die Aussagen und Ergebnisse sind wenig belastbar, zumal die Befragung offensichtlich nicht von neutralen Personen durchgeführt wird. Vielfach wird in der öffentlichen Diskussion auf die „Ängste in der Bevölkerung“ verwiesen, ohne sie genauer zu spezifizieren. Welche Befürchtungen sind denn vorhanden und sind diese berechtigt? Hier erscheint nur eine objektive Risikobewertung sinnvoll. Das gebetsmühlenartige Wiederholen gleicher nicht quantifizierbarer Argumente erscheint hier nicht zielführend! Sicherheitsgarantien zu fordern ist ebenso unseriös wie diese zu versprechen. Es ist allerdings sicher zu stellen, dass Risiken so gering wie möglich gehalten werden. Dies ist die Verantwortung der politischen Entscheidungsträger, aber in gleicher Weise ist jeder einzelne für sein privates Umfeld verantwortlich. Oft wird über die Risiken gesprochen, die von psychiatrischen Einrichtungen für die Bevölkerung ausgehen. Die Frage kann allerdings auch anders herum gestellt werden. Welches Risiko entsteht, wenn derartige Einrichtungen nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind und psychisch erkrankten Mitmenschen nicht im erforderlichen Masse geholfen werden kann? Unter Berücksichtigung des angeführten Aspektes ist zu prüfen, ob die Ablehnung einer forensischen Abteilung in Taufkirchen nicht zu einen möglicherweise größeren Risiko führt und ob die Ablehnung der Erweiterung des Bezirkskrankenhauses zu verantworten ist.
Klaus Ulrich Wolter Taufkirchen
Herr Wolter hat seine Meinung auch ans Forum gesandt. Antworten zu seinen Beiträgen können Sie hier lesen
Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003:
Von Franz Haberl
Zum Artikel »Protest gegen Männerforensik: Vergebene Mühe“ vom 03.07.03
Die
Bürgerversammlung war für mich die erste Information in Sachen Männerforensik.
Danach hat sich der Columbus Achter (CA), dessen Mitglied ich war, mit dem
Thema befasst. Die Mehrheit des CA hat sich eindeutig gegen die Männerforensik,
aber für die Erweiterung der Frauenforensik ausgesprochen. Die Meinung des
Beratergremiums CA wurde in der entscheidenden Sitzung dem Gemeinderat
vorenthalten, weil es nicht ins Konzept passte. Diese Vorgehensweise ist nicht
demokratisch. Ich sehe hier eine diktatorische Maßnahme. Es kann nicht sein,
das der CA einen schriftlichen Antrag stellen muss, um im Gemeinderat gehört zu
werden. Die Geschäftsordnung des CA sagt etwas anderes aus.
Wir
wollen in Taufkirchen keine Männerforensik. Wir lassen uns nicht entmutigen.
Franz
Haberl Taufkirchen
Das Originalschreiben können Sie hier lesen
Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003:
Die Taufkirchener absichtlich belogen?
Zum
Artikel
»Protest gegen Männerforensik: Vergebene Mühe“ vom 03.07.03
„Herr
Neupert behauptet, die Gegner hätten sich bereits im Februar organisieren müssen.
Damals hat Herr Hofstetter gesagt, die Ablehnung durch den Gemeinderat beende
jegliche Diskussion. Bei einer Befürwortung
wolle er die Angelegenheit in der Öffentlichkeit diskutieren.
Auf
der Bürgerversammlung im April hat selbst Dr. Dose gesagt: ‚Es ist noch
nichts beschlossene Sache‘. Laut Herrn Jungwirth wollte der Bezirk die Sorgen
der Bevölkerung hören und in die Beratung mit einbeziehen. Hofstetter sagte,
dass es für private Initiativen wie Bürgerbegehren zu früh sei, da der Rat
auch ohne Begehren einen Bürgerentscheid durchführen könne.
Überraschenderweise erinnerte Hofstetter
die Gemeinderäte bei der Sitzung am 6.Mai daran, dass sie vom Volk gewählt
wurden, um Entscheidungen zu treffen. Vom Bürgerentscheid war keine Rede mehr.
Wie hätten die Bürger bereits im Februar oder März wissen können, dass keine
Chance mehr besteht? Wurde die Bevölkerung absichtlich belogen, um gegen
deren Willen eine Männerforensik errichten zu können? Herr Neupert hat
wohl ein verschobenes Demokratieverständnis. Wir sind die einzigen, die den
Volkswillen in einer Bürgerbefragung erfassen, von Gemeinde und Bezirk wurde
er ignoriert.
Neupert
meint, dass es für den Bezirk nicht von Belang sei, wie viele Leute unterschreiben.
Schließlich suche der händeringend nach. Forensikstandorten. Dann haben
der Bezirkstagspräsident und alle Anwesenden auf dem Podium bei der Bürgerversammlung
die Unwahrheit gesagt. Warum findet der Bezirk trotz hoher Therapiezahlungen
keine neuen Forsikstandorte?
Wie
sinnvoll ist eine Beschränkung auf 30 Planbetten und minderschwere Fälle,
wenn in anderen Kliniken auch weit mehr forensische Patienten untergebracht
werden, als es Planbetten gibt? Wird es zu eng, muß man durch kürzere Verweildauern
Platz schaffen. Auf Kosten unserer Sicherheit!
Wie
kann Neuperth behaupten, dass ein Großteil der Patienten nicht in
Taufkirchen resozialisiert werde, wenn sogar Dr. Dose gesagt hat, dass die
Patienten unter abgestuften Betreungsmaßnahmen hier am Ort resozialisiert
werden?
Huberbert
Hilger Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 08.07.2003:
Vertrauen in die Bezirksgremien verloren
Offener
Brief an Birgit Großkopf zum Leserbrief „Pro und Contra Männerforensik am
BKH“ vom 04.07.2003
„Wenn
Sie auf der Bürgerversammlung waren, haben Sie sicher auch, das Versprechen von Herrn Jungwirth und Hofstetter gehört,
dass es in Taufkirchen keine forensische Männerstation gegen den Willen der
Bevölkerung geben wird. Diese Aussage macht wohl nur Sinn, wenn der Wille der
Bevölkerung repräsentativ erfragt wird!
Finden
Sie als Rechtsanwältin es gerecht, nur die wenigen Gegner (Laien!), die den
Mut haben, vor einer großen Menschenmenge ihre Argumente gegenüber
(professionellen) Befürwortern zu verteidigen, als Gegner zu registrieren
und stillschweigend die Menge derer, die sich - vielleicht nur wegen Lampenfieber
- nicht meldeten, als Befürworter zu sehen?
Hätte man versucht, die Bevölkerung mit objektiver Information zu versorgen, hätte man nicht Befürworter, die zudem befangen sind, sondern auch unparteiische Sprecher, sogar Forensik-Gegner in die Versammlung geladen. Die Gegner haben bereits Argumente hervorgebracht. Sie bezweifeln zwar deren Wahrheitsgehalt, dennoch gelingt es Ihnen nicht, auch nur eines als falsch nachzuweisen.
Es
wurde nie bezweifelt, dass es möglich ist, eine Nutzungsbeschränkung zu vereinbaren
und ins Grundbuch einzutragen. Doch beruhigt dies nur wenige, da deren
Einhaltung aus Datenschutzgründen nicht prüfbar ist. Das Vertrauen in die
Bezirksgremien haben viele verloren, da es noch vor wenigen Jahren hieß,
dass es keine Männerforensik geben wird. Man muss ja befürchten, dass dem
Bezirk der Wille der Taufkirchener egal ist. Nur hatte er mit dem scheinbaren
Mitbestimmungsrecht der Bürger eine 50%-ige Chance darauf, dass das Projekt
ohne großen Protest abläuft. Begleiten Sie mich doch bitte einen Tag lang beim
Befragen derTaufkirchener Bevölkerung, denn wenn Sie unsere Aktion als
Stimmungsmache einiger weniger abtun, könnte Ihnen etwas mehr Bürgernähe sicherlich
nicht schaden!
Birgit
Westphal Taufkirchen
SZ vom 04.07.03:
Leserbrief zum Artikel : 'Forensik- Gegner starten Befragung' von Simone Jell in der SZ vom 29.06.03
Hätte
sich Herr Neupert, Krankenhausdirektor des BKH, die Mühe gemacht, die Liste zur
Bürgerbefragung anzusehen, dann wüsste er, dass die Befragung sehr wohl repräsentativ
ist, da auf dieser Liste die ehrliche Antwort auf die Frage ‚Sind Sie für
die Einrichtung einer Männerforensik im Bezirkskrankenhaus in Taufkirchen/Vils?’
einzutragen ist. Jeder Bürger kann diese Frage nach
bestem Wissen und Gewissen mit Ja oder Nein beantworten.
Die Aktion soll bewirken, dass sowohl der Bezirk von Oberbayern als auch die Gemeinde Taufkirchen das von beiden mehrmals durch Herrn Jungwirth bzw. Herrn Hofstetter gegebene Versprechen halten, dass es in Taufkirchen eine Männerforensik nur im Einvernehmen mit der Bevölkerung geben wird. Die Spekulationen darüber, ob es wohl mehr Befürworter als Gegner in der Gemeinde Taufkirchen gibt, sind beendet, sobald die Befragung ausgewertet ist. Ich erwarte, dass der Wille des Volkes, unabhängig vom Umfrageergebnis, entscheidend für weiteren Planungen ist!
Aufmerksame Bürger
Nicht
zuletzt aber sollen den verantwortlichen Kommunalpolitikern deutlich gezeigt
werden, dass es im Ort auch aufmerksame und kritische Leute gibt, die nicht
kommentarlos akzeptieren, wenn leichtfertig über ihre Köpfe hinweg entschieden
wird, obwohl frühzeitig der Wunsch nach einer Bürgerbefragung laut geworden
ist.
Es wäre sehr unvernünftig, wenn Gemeinde und Bezirk das Ergebnis nur zur Kenntnis nehmen würden, ohne darauf zu reagieren, denn die von derartiger Ignoranz enttäuschten Bürger sind allesamt künftige Wähler!
Hubert Hilger
Taufkirchen
Dieser offene Brief wurde natürlich an die Verwaltung (und Gemeinderat) gefaxt.
Männerforensik
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Gemeinderäte!
Ich bin wahlberechtigter Bürger von Taufkirchen(Vils). Mit Ihrer Entscheidung, ohne Bürgerbefragung eine Männerforensik in Taufkirchen zu befürworten, bin ich nicht einverstanden. Ich verstehe nicht, warum der Wunsch vieler Bürger und des Columbusachters nach einer Bürgerbefragung unberücksichtigt blieb. Bitte unterstützen Sie die laufende Bürgerbefragung, es ist sicher der demokratischere Weg.
Sollten die Bürger die Männerforensik ablehnen, bitte ich beim Bezirk Oberbayern auf die Zusage zu bestehen, in Taufkirchen keine Männerforensik gegen den Willen der Bürger zu errichten.
von Josef Nöscher per Email (30.06.)
Das Originalschreiben können Sie hier lesen und ausdrucken
Zum Artikel: „Bürger protestieren gegen Männerforensik“ vom 23.06.
„Als Referentin des Bezirks Oberbayern für das ‘Krankenhaus Taufkirchen habe ich das Vorgehen gegen die männerforensische Station mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. Es werden von den Initiatoren der Unterschriftensammlung Argumente ohne jede Prüfung behauptet und als Wahrheiten verkauft. Es ist festzustellen, dass sich die Gremien das Bezirks umfassend informiert und unter Abwägung aller Vor- und Nachteile für die Männerforensik entschieden haben. Eine Einrichtung in dieser Größe ist keine Belastung für Taufkirchen. Ich war in der Bürgerversammlung und es ist falsch, dass die Bürger nicht ausreichend zu Wort gekommen sind. Nach einer objektiven Information durch Verwaltungsdirektor des BKH Neupert und Prof. Dr. Dose gab es eine sachliche Diskussion. Leider scheint diese Ebene verlassen worden zu sein: Nicht nur, dass man bemängeln mag, dass Dr. Dose, ärztlicher Direktor, keine Sicherheitsgarantie ‘abgeben wollte, angeblich weist jedes fünfte in Deutschland erstellte Gutachten für Sexualstraftäter Mängel auf. Hierzu ist festzustellen, dass Dr. Dose vernünftigerweise keine Garantie abgeben kann – es gibt in diesem Bereich, wie in allen Bereichen der medizinischen Tätigkeit, keine Garantien. Zum anderen. ist es hanebüchen, eine Bürgerinitiative (!) in Herne als Maßstab für die Qualität forensischer Gutachten in Taufkirchen heranzuziehen. Es ist rechtlich einwandfrei, eine Nutzungsbeschränkung (für die Männerforensik) zu vereinbaren und als beschränkt-persönliche Dienstbarkeit in das Grundbuch einzutragen. Als Rechtsanwältin darf ich versichern, dass dies gängige juristische Praxis ist. Es wäre bedauerlich, wenn durch Stimmungsmache einiger weniger das positive Verhältnis zwischen Krankenhaus und Taufkirchen Schaden nehmen würde, entlarven sich doch die um die öffentliche Sicherheit Besorgten, indem sie zugeben, Angst um die Immobilienpreise zu haben.
Birgit Großkopf, Bezirksrätin München
Meinung dazu bitte hier lesen
zum
Artikel : 'Forensik- Gegner starten Befragung' von Simone Jell in der SZ vom
29.06.03
Ich
als absolute Forensikgegnerin finde die momentan in Taufkirchen durchgeführte Bürgerbefragung
super und habe durchaus Hoffnung, dass wir noch etwas bewirken können. Umso
mehr verstehe ich nicht, wie der Krankenhausdirektor, Herr Neupert, bereits
vorher weiß, dass der Protest keine Aussicht auf Erfolg hat. Wenn dem wirklich
so wäre, müsste man die Glaubwürdigkeit des Bezirks bzw. des Bezirktagspräsidenten
in Frage stellen, da dieser in der Bürgerversammlung mehrmals betont hat, dass
die Männerforensik nicht nach Taufkirchen kommt, wenn es die Bürger nicht
wollen. (Die Bürger sind wir alle, nicht nur 20 Gemeinderäte!) Wie glaubwürdig
ist dann wohl die Zusage des Bezirks, daß nur minderschwere Fälle in
Taufkirchen untergebracht werden? Wird man eine Beschränkung auf 30 Plätze -
sollte sie denn akzeptiert werden - in Zukunft auch einhalten?
Der
Gemeinderat hat meiner Meinung nach nicht im Interesse der Bürger entschieden
und sollte eigentlich dankbar dafür sein, daß sich nun Privatpersonen
organisieren, viel Zeit investieren, um ein repräsentatives Stimmungsbild der
Bevölkerung aufzuzeichnen, was eigentlich die Aufgabe der Gemeinde gewesen wäre.
Wie
Herr Traber bereits ankündigte, wird sich der Gemeinderat mit dem
Umfrageergebnis befassen. Ich erwarte von gewählten Volksvertretern, daß sie
den Willen des Volkes dem Bezirk gegenüber vertreten!
Ich
glaube, weder der Bezirk, noch der Gemeinderat kann es sich leisten, die
Unterschriftenaktion nur zur Kenntnis zu nehmen ohne deren Ergebnis bei der
weiteren Planung zu berücksichtigen. Die Taufkirchener, die sich heute übergangen
fühlen, sind die Wähler von morgen!
01.07.03
Birgit Westphal Taufkirchen
Zu
„Ich fühle mich einfach verarscht“ vom 27. Mai:
Beim Thema Planung einer Männerforensik im BKH Taufkirchen fühlt sich inzwischen wohl ein erheblicher Teil der Taufkirchener Bevölkerung „verarscht“, da der Bau scheinbar schon lange vor der öffentlichen Diskussion beschlossene Sache war. Die Nichtbeachtung des Columbus-Achters, der in seiner Sitzung offensichtlich zum falschen Ergebnis (nämlich gegen die Männerforensik) kam, ist für mich nur die konsequente Fortsetzung einer manipulativen Informationspolitik. Hätte sich der Columbus-Achter mehrheitlich für die Errichtung einer Männerforensik ausgesprochen, dann hätte man diesem Beschluss in der Gemeinderatssitzung sicherlich mehr Beachtung geschenkt.
Bereits am Anfang der öffentlichen
Diskussionen stand eine Podiumsdiskussion, bei der drei Befürworter, aber
leider kein einziger Gegner auf dem Podium waren. Kritische Stimmen aus der Bevölkerung
wurden durch rhetorisch und psychologisch bestens geschulte Redner zum Schweigen
gebracht. Auf einen Bürgerentscheid angesprochen, berichtete Hofstetter, dass
es folgende Möglichkeiten gibt:
1.
Gemeindebürger könnten ein Bürgerbegehren organisieren, das bei
ausreichender Beteiligung und nach Prüfung zu einem Bürgerentscheid führt.
2.
Der Gemeinderat könnte nach ausführlicher Beratung und Diskussion in
der Gemeinderatssitzung direkt beschließen, dass ein Bürgerentscheid
durchgeführt wird.
Ich hätte mir erhofft, dass die Diskussion
in der entscheidenden Gemeinderatssitzung fair abläuft. Zu dieser Sitzung
wurden drei Vertreter des Bezirkskrankenhauses geladen, aber weder ein
unparteiischer Sachverständiger noch ein Gegner. Die Äußerungen der Befürworter
wurden jeweils unkommentiert belassen, aber Äußerungen gegen die geplante Männerforensik
folgte immer eine Gegendarstellung des Herrn Dr. Dose.
Das „gemeindliche Beratungsorgan“
Columbus-Achter wurde komplett ignoriert. Besonders dramatisch finde ich diese
Tatsache wegen des dennoch knappen Beschlusses von elf zu neun Stimmen. Ich
hoffe nur, dass die Vorgehensweise der verantwortlichen Kommunalpolitiker beim
Thema „Männerforensik“, das uns noch viele Jahre beschäftigen wird, den
Weg ins Langzeitgedächtnis des Wählers findet!
Barbara Leiner per Email
Dorfener Anzeiger vom 23.04.2003:
Unabhängiges
Urteil
Zu "Schlechtes Gefühl" vom 11. April und "Forensik: frühzeitige Information" vom 22. April:
Frau Sewald spricht ein in Taufkirchen bisher wenig diskutiertes oder auch gemiedenes Thema an: die Einrichtung einer Männer-Forensik. Ähnlich der Errichtung eines Atomkraftwerkes in unmittelbarer Nähe des eigenen Wohnhauses stößt dieses Ansinnen auf Widerstand. Die genannten Einrichtungen werden benötigt, jedoch keiner will sie zunächst haben.
Die Notwendigkeit der Erweiterung des Bezirkskrankenhauses (BKH) in Taufkirchen obliegt der Urteilskraft der Fachleute. Eine solche Bewertung kann nicht allein aus medizinischer Sicht erfolgen. Da mir die Bildung einer eigenen Meinung wichtig ist, habe ich im Internet recherchiert. Tatsächlich findet sich in den Artikeln der letzten fünf Jahre wenig Positives aus dem Umfeld von bestehenden Männer-Forensiken. Neben einem erhöhten Aufkommen an kriminellen Taten ist den Beiträgen ein erheblicher Verlust des Sicherheitsgefühls der Anwohner zu entnehmen. Gefühle sind zwar keine Tatsachen, aber wichtiger Gradmesser und politischer Taktgeber.
Gemäß der mir vorliegenden Informationen sind seitens der Gemeinde noch keine Entscheidungen getroffen worden, und die Bürgerversammlung diente der Sondierung der Bürgermeinung. Unglücklich scheint der gewählte Zeitpunkt zu sein, an dem sich viele im Urlaub befanden und somit die Resonanz nicht auf das Interesse oder Desinteresse der Taufkirchener rückführbar sein dürfte.
Auch ist mir unverständlich, dass neben dem ärztlichen Direktor, Herrn Professor Dr. med. M. Dose, keine zweite fachkundige Meinung gehört wird. Denn als Nutznießer einer Erweiterung des BKH ist eine differenzierte Meinung des Krankenhauses zunächst in Frage zu ziehen. Gemäß den Aussagen der Gemeinde ist das Anliegen des BKH von keiner unabhängigen Stelle geprüft worden. Und hier unterscheidet sich tatsächlich der Bau eines Atomkraftwerkes von dem obigen Vorgehen. Neben einem reinen Planfeststellungsverfahren werden unabhängige Fachleute gehört.
Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es im vorliegenden Fall nur die Expertise des Antragstellers ohne die unabhängige Prüfung der Sachlage sowie der Sicherheitslage. In einer solchen Sicherheitsüberprüfung genügt es, lediglich die Ausbruchmöglichkeiten zu untersuchen. Die überwiegende Anzahl der Straftaten erfolgt erst im Rahmen der Resozialisierung, die im Umfeld der Bevölkerung stattfindet. Professor Dose weist darauf hin, dass ausschließlich nach Paragraph 64 StGB verurteilte Patienten in die Forensik aufgenommen werden. Der Paragraph 64 sieht entgegen der Meinung von Professor Dose auch die Einweisung von Suchtkranken vor, die unter Suchtmitteleinfluss ausgeführte Sexualdelikte und Mord begangen haben!
Es ist zu schlussfolgern, dass weder die reine Ablehnung als auch die unreflektierte Annahme der BKH-Erweiterung zielführend ist. Die sachliche Auseinandersetzung unter Beachtung der Bürgersorgen ist dringend erforderlich. Die gewählten Vertreter des Volkes sind aufgerufen, sich der Situation objektiv anzunehmen.
Ingo Ehrlich 84416 Taufkirchen
Dorfener Anzeiger vom 23.04.2003:
Wehret
den Anfängen!
Zu "Angst vor Sexualstraftätern in Taufkirchen" vom 17./18. April:
Es ist schade, dass den Taufkirchener Bürgern im Zusammenhang mit der Planung einer Männerforensik im BKH keine objektive Information geboten wird. Enttäuscht von der Forensik-Werbeveranstaltung, sprich Tag der offenen Tür im BKH, erhoffte ich mir von der Bürgerversammlung ein objektiveres Bild. Leider war neben vier Verfechtern der Erweiterungspläne kein einziger Gegner auf dem Podium.
Dr. Dose betonte in der Bürgerversammlung mehrmals, dass die Gefahr durch nicht behandelte psychisch Kranke in der Bevölkerung größer sei, als die durch behandelte Forensikpatienten. Das mag ja sein, doch bitte ich zu bedenken, dass das zusätzliche Risiko durch die Männerforensik vermeidbar wäre, das andere nicht.
Laut Statistik gelingt durch den Maßregelvollzug die Reintegration bei (nur!) 80 Prozent der Forensikpatienten, aber immerhin 20 Prozent werden rückfällig. Laut Aussage einer Ärztin der Forensikstation F 3 des BKH Taufkirchen ist eine Ansiedelung der entlassenen Patienten in oder um Taufkirchen erwünscht, weil so eine ambulante Nachsorge stattfinden könne.
Darin sehe ich zwei Probleme: Erstens stehen ehemalige Forensikpatienten nach der Entlassung nur eine begrenzte Zeit unter Führungsaufsicht und können anschließend - vermeintlich geheilt - eigenmächtig eine Therapie beenden. Zweitens werden diejenigen, die sich in Taufkirchen wieder soziale Kontakte aufgebaut haben, den Ort auch nach abgeschlossener Führungsaufsicht nicht mehr verlassen, was zwangsläufig zu einer Anhäufung ehemaliger Forensikpatienten in Taufkirchen führen wird. Das finde ich höchst beängstigend, da man davon ausgehen muss, dass 20 Prozent wieder Straftaten begehen werden.
Der Vollstreckungsplan, der uns angeblich vor schweren Gewalt- und Sexualdelinquenten schützen soll, enthält auch eine Klausel, die besagt, dass in begründeten Fällen vom Vollstreckungsplan abgewichen werden kann. Wo bleibt unsere Sicherheit? Warum reduziert sich die Diskussion auf Sexualstraftäter? Sind denn Delikte wie schwere Körperverletzung mit Todesfolge harmlos?
Die geplante Männerforensik soll nur 30 Planbetten für minderschwere Fälle haben, doch eine schleichende Erweiterung auf eine größere Anzahl, wie bei der Frauenforensik (von 36 Plätzen 1998 auf 62 2002), oder auf andere Delikte wird die Bevölkerung nicht verhindern können.
Deshalb: Wehret den Anfängen! Ich bin grundsätzlich für eine Forensik, denn die Rückfallquote im Maßregelvollzug (20 Prozent) ist deutlich niedriger als im Strafvollzug (bis 60 Prozent). Dennoch ist der kleine Ort Taufkirchen durch das Allgemeinpsychiatrische Krankenhaus und die bestehende Frauenforensik genug belastet. Nur ein Bürgerentscheid könnte eine faire Entscheidung über die in Taufkirchen geplante Männerforensik herbeiführen.
Barbara Leiner per email
Dorfener Anzeiger vom 22.04.2003:
Forensik: frühzeitige Information
Zu
„Schlechtes Gefühl“ vom 11. April
In ihrem Leserbrief beklagt Frau Seewald, über Planungen und mögliche
Risiken einer Männerforensik in Taufkirchen ungenügend informiert worden zu
sein, bzw. auf ihre Fragen keine Antworten bekommen zu haben. Für das BKH
Taufkircben möchte ich feststellen:
Noch bevor die politischen Gremien in die Beschlussfassung
eingetreten sind, hat die Krankenhausleitung den Gemeinderat und die Öffentlichkeit
(Pressegespräch im Januar) darüber informiert, dass überlegt wird, im Zusammenhang
mit einem Neubau für die Frauen-Forensik auch Behandlungsplätze für
forensisch untergebrachte Männer zu schaffen.
Ebenfalls gegenüber dem Gemeinderat und in Presseinterviews hat die
Krankenhausleitung verdeutlicht, welcher Personenkreis überhaupt für eine
Unterbringung in Taufkirehen in
Frage käme: nach Paragraph 64 StBG untergebrachte (suchtkranke) Männer ohne Gewalt-
und Sexualdelinquenz.
Nachdem erst kürzlich das Sozialministerium und der Bezirk Oberbayern
„grünes Licht“ für weitere Planungen gegeben haben, haben sich
zwischenzeitlich keine Gesichtspunkte ergeben, über die wir hätten
informieren können.
Mit dem Bürgermeister war abgesprochen, dass zur Bürgerversammlung vom
15. April weitere, konkrete Informationen vorgetragen werden. Zuvor bestand am
12. April die Möglichkeit, sich im
BKH lebensnah über die Forensik zu informieren.
Dem Vorwurf, auf unserer Internet-Seite nichts entsprechendes gefunden
zu haben, bin ich nachgegangen: Unter „Forensik“ finden sich ausführliche
Informationen. Dass zum Thema „Männerforensik“ noch nichts Konkretes zu
Lesen steht, liegt (siehe oben) am Gang der Dinge. Die Seite enthält aber
explizit (unter Nennung von Telefon- Fax- und e-mail- Nummer) die
Aufforderung, sich mit weiteren Fragen an den Unterzeichner zu wenden. Bislang
sind keine Anfragen eingegangen.
Die Verantwortlichen im Bezirk Oberbayern und in der Krankenhausleitung
nehmen die Sicherheitsbedenken der Taufkirchener ernst. Auch ich bin Vater
zweier Schulkinder, deren körperliche und seelische Unversehrtheit mir, wie die
aller Kinder, am Herzen liegt. Gemessen an den Risiken, denen wir leider täglich
ausgesetzt sind, bedingt die geplante Behandlung straffällig gewordener
Suchtkranker am BKH jedoch keine unvertretbaren Risiken.
Prof. Dr. med.
Matthias Dose - Ärztlicher BKH-Direktor
Dorfener Anzeiger vom 11.04.2003:
Schlechtes
Gefühl
Offener
Brief zur geplanten Männerforensik in Taufkirchen:
Als Mutter von zwei kleinen Kindern macht man sich so seine Gedanken über die Zukunft und natürlich über die Sicherheit seiner Familie. Nicht genug, dass wir Krankheften, weltpolitischen Konflikten, Drogen oder sonstigen Problemen ausgesetzt sind. Nein, da heißt es auch noch: Das Taufkirchner Bezirkskrankenhaus denkt über eine Männerforensik nach. Das nimmt man dann erst einmal so hin. Aber beim weiteren Nachdenken kommt schleichend so ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
Was
bedeutet eigentlich eine Männerforensik so nahe bei uns? Was birgt sie für
Risiken? War da nicht schon einmal etwas? Also ab in das Internet
Informationen besorgen! Erste Anlaufstelle: die Gemeinde Homepage - keine
Infos. Zweite Anlaufstelle: die Homepage des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen -
auch keine Infos im Netz. Dann, nach ein bisschen surfen endlich Informationen
- Ausbrüche, Vergewaltigungen, Bürgerinitiativen...
Da
wird man dann schon etwas hellhöriger und das ungute Gefühl im Bauch wird
erneut stärker. Wieder neue Fragen: Warum braucht Taufkirchen überhaupt eine Männerforensik,
wo wir doch schon eine Frauenforensjk haben? Warum werden die vorhandenen Männerforensiken
in Bayern nicht ausgebaut und modernisiert? Diese haben schließlich schon Erfahrungen
auf diesem Gebiet gesammelt und könnten diese auch effizient umsetzen. Fragen
über Fragen!
Am
15. April soll es angeblich Antworten geben und die Meinungen der Bürger
eingeholt werden. Falls die Bürger in den Osterferien überhaupt greifbar
sind! Aber... es gibt ja noch die Bürgersprechstunde beim Bürgermeister.
Also hin - und enttäuscht wieder heim - ohne Antworten und mit dem Eindruck,
kein offenes Ohr für seine Ängste gefunden zu haben.
Ich
habe da noch ein paar Fragen an Taufkirchen: Wissen wir eigentlich, was da auf
uns zu kommt? Warum nehmen wir es einfach hin, dass über unsere Köpfe hinweg
entschieden wird? Habe denn nur ich dieses schlechte Gefühl im Bauch? Wann
wacht Taufkirchen endlich auf?
Sabine Sewald per E-Mail