Zeitungsberichte Sept. - Dez. 2003:
zu den Presseberichten: bis Juni 2003 , Juli/Aug. 2003 , ab Jan 2004 weitere, auch aus Haar
Dorfener Anzeiger vom 30.12.2003: Zündstoff Männerforensik - Jahresrückblick des DA MM
Dorfener Anzeiger vom 27.12.2003: Bezirk will zur Not vor Gericht - so Prof. Matthias Dose
Erdinger SZ vom 27.12.2003: Tauziehen um Forensik - Jahresrückblick der ED SZ
Dorfener Anzeiger vom 24.12.2003: Terminplan für Bebaungsplan am BKH
Erdinger SZ vom 18.12.2003: Räte billigen Entwurf
Dorfener Anzeiger vom 18.12.2003: Gemeinderat zieht Notbremse
Dorfener Anzeiger vom 15.12.2003: Nein zu Männerforensik
Dorfener Anzeiger vom 06.12.2003: *Die Zukunft der Taufkirchner ... - enttäuschende Prognosen im Gutachten
Dorfener Anzeiger vom 05.12.2003: *Wegen zwei Euro aggressiv geworden
Dorfener Anzeiger vom 21.11.2003: Kein Nachfolger für Neupert
Dorfener Anzeiger vom 21.11.2003: Fragen zur Männerforensik
Dorfener Anzeiger vom 08.11.2003: Zumindest eine Absicherung
Dorfener Anzeiger vom 06.11.2003: Jetzt darf nichts "dahinplätschern"
Erdinger SZ vom 06.11.2003: Männerforensik mittels Baurecht gestoppt - Bezirk will gerichtliche Prüfung
Dorfener Anzeiger vom 05.11.2003: Beschlüsse zugunsten der ... Erweiterung von 44 auf 100 Frauenplanbetten möglich
Erdinger SZ vom 04.11.2003: Unveränderte Positionen
Dorfener Anzeiger vom 04.11.2003: Männerforensik: "Psychopille" für ....
Dorfener Anzeiger vom 28.10.2003: Bürgerentscheid
Erdinger SZ (S.1) vom 15.10.2003: Bürgerentscheid gegen Forensik beantragt
Erdinger SZ (S.5) vom 15.10.2003: Forensik-Gegner beantragen Bürgerentscheid
Dorfener Anzeiger vom 15.10.2003: Jetzt kommt ein Bürgerentscheid - in nur 10 Tagen 1323 Unterschriften dafür!
Dorfener Anzeiger vom 10.10.2003: Infostand der Forensikgegner
Erdinger SZ vom 08.10.2003: Bereits 200 Unterschriften
Dorfener Anzeiger vom 06.10.2003: Gute Resonanz für Bürgerbegehren
Dorfener Anzeiger vom 04.10.2003: Bürgerbegehren gegen Forensik
Erdinger SZ vom 04.10.2003: Bürgerbegehren startet heute
Dorfener Anzeiger vom 02.10.2003: "Wir lassen uns nicht länger vertrösten"
Erdinger SZ vom 02.10.2003: Bürgerbegehren gegen Forensik
Erdinger SZ vom 26.09.2003: Debatte zur Forensik
Dorfener Anzeiger vom 25.09.2003: Manager mit viel Herzblut nimmt Abschied
Erdinger SZ vom 24.09.2003: Rechenfehler in Taufkirchen
Erdinger SZ vom 23.09.2003: Taufkirchener erteilen Bezirk eine Lektion - nur 36% Wahlbeteiligung?
Erdinger SZ vom 22.09.2003: Kaum Zuwachs für FW
Erdinger SZ vom 20.09.2003: Einvernehmlicher Weg
Dorfener Anzeiger vom 20.09.2003: Rückzieher der Forensikgegner
Dorfener Anzeiger vom 18.09.2003: Aus Angst vor Diffamierung
Dorfener Anzeiger vom 18.09.2003: Bezirk sitzt am längeren Hebel
Dorfener Anzeiger vom 16.09.2003: Bürgerbehren soll... - Hofstetter jetzt gegen Männerforensik! - Wahlversprechen?
Dorfener Anzeiger vom 15.09.2003: Männerforensik: Diskussion im BR
Dorfener Anzeiger vom 11.09.2003: Noch ist nichts verloren - Vize-Landrat Zachmann macht den Bürgern Mut!
Erdinger SZ vom 11.09.2003: Bürgerbegehren gegen Männerforensik
Dorfener Anzeiger vom 10.09.2003: "Sehr geehrter Herr Ministerpräsident"
Erdinger SZ vom 09.09.2003: Protest gegen Männerforensik
Erdinger SZ vom 08.09.2003: *Schwerpunkte liegen im sozialen Bereich Vorstellung der Bezirkstagskandidaten
Erdinger SZ vom 08.09.2003: Streit über Forensik
Dorfener Anzeiger vom 08.09.2003: Infoabend aus dringlichen Grund
Erdinger SZ vom 06.09.2003: FW informiert über Forensik
Dorfener Anzeiger vom 05.09.2003: Nicht nach dem St.-Florians-Prinzip
* = indirekter Zusammenhang mit der Männerforensik
zu den Presseberichten: bis Juni 2003 , Juli/Aug. 2003 , ab Jan 2004 weitere, auch aus Haar
Dorfener Anzeiger vom 30.12.2003 (Jahresrückblick):
Zündstoff Männerforensik
Taufkirchener Bürger wehren sich vehement gegen die Beschlüsse
Um die permanente Überbelegung der Frauenforensik im Bezirkskrankenhaus Taufkirchen zu lösen und einen Klinikneubau genehmigt zu bekommen, wird von der Klinikleitung im Januar die Unterbringung von männlichen Forensik-Patienten nicht mehr ausgeschlossen.
Bürgermeister Franz Hofstetter beteuert daraufhin, dass eine breite öffentliche Diskussion über die Angliederung einer Männerforensik entscheiden werde. Doch in der Sitzung Anfang Mai spricht sich der Gmeinderat mit 11:9 Stimmen für das Konzept des Sozialministeriums aus, 30 Plätze für eine Männerforensik zu schaffen.
Die Bevölkerung ist entrüstet, dass die vorherrschende Ablehnung und die Ängste der Taufkirchener ignoriert wurden. Eine Interessengruppe formiert sich und sammelt Unterschriften gegen das geplante Projekt. Trotz 2289 Petitionen der Bürger ändert der Gemeinderat seinen ersten Beschluss nicht. Im Juli beschließt der Werkausschuss des Bezirks die Ansiedlung der Station in Taufkirchen.
Die Bürgerinitiative beantragt im Oktober ein Bürgerbegehren und fordert von der Gemeinde einen neuen Bebauungsplan für das BKH-Gelände, der die Nutzung als Männerforensik ausschließen soll. Im Dezember bringt der Gemeinderat schließlich einen solchen Bebauungsplan auf den Weg.
Dorfener Anzeiger vom 27.12.2003:
Bezirk will zur Not vor Gericht
Vorgehen gegen Bebauungsplan
Taufkirchen (mel) - Momentan herrsche zwar weihnachtlicher Frieden. Aber der Bezirk Oberbayern werde in Sachen Männerforensik wenn nötig auch vor Gericht gehen, betonte Professor Matthias Dose in der Weihnachtsfeier des Bezirkskrankenhauses im Taufkirchener Weißbräu. Der Beschluss des Taufkirchener Gemeinderates für einen Bebauungsplan, der die Einrichtung verhindern soll, habe rechtlich „keinen Bestand“.
So lautete die einhellige Meinung der Entscheidungsträger des Bezirkes. Zum weiteren Vorgehen erklärte Dose, dass Anfang nächsten Jahres der Bebauungsplan öffentlich für vier Wochen ausgelegt werde. Die Bürger könnten dann ihre Einwände vorbringen, die der Gemeinderat noch einmal prüfen müsse, bevor ein Beschluss getroffen werde.
„Dann beginnt die Möglichkeit, sich auf Verwaltungsgerichtlicher Ebene auseinanderzusetzen“, so der Krankenhausdirektor. Der Bezirk sei fest entschlossen, dies zu tun.
Zur Kommunikation zwischen Forensikgegnern und -befürwortern in Taufkirchen meinte Dose: „Wir sind in den letzten Monaten mit unserer Argumentation ins Hintertreffen geraten. Wir wollen das Ganze im kommenden Jahr noch einmal angehen.“ So sei der Ausbau der Forensik ein wichtiger Faktor, um die BKH-Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Dose kündigte an: „Wir werden auch die einzigen sein, die 2004 Arbeitsplätze schaffen können.« Dies sei nur möglich, wenn die Männerforensik realisiert wird.
Im restlichen Krankenhaus zeigten sich Belegungsprobleme. Sollte sich dies in Zukunft nicht drastisch ändern, gehe es auch darum, die vorhandenen Arbeitsplätze zu sichern. Dies habe wiederum wirtschaftliche Auswirkungen auf den ganzen Ort.
Um den BKH-Standort Taufkirchen attraktiver zu machen, habe man ein Qualitätsmanagement eingeführt mit dem Endziel der Zertifizierung. Es wurden Qualitätszirkel mit Mitarbeitern aller Ebenen gebildet, die gerade eine Bestandsaufnahme machen. 2005 soll der Qualitätsbericht vorgelegt werden.
Erdinger SZ vom 27.12.2003 (Jahresrückblick):
Tauziehen um Forensik
Gemeinderat geht auf
Kollisionskurs mit Bezirk
Taufkirchen - Die vom Bezirk
Oberbayern geplante Männerforensik am Bezirkskrankenhaus in Taufkirchen könnte
zu einem Fall für das Verwaltungsgericht werden. Obwohl der Gemeinderat Anfang
November beschlossen hat, für das Areal eine Veränderungssperre zu erlassen
und einen Bebauungsplan aufzustellen, will der Bezirk an seinen Plänen festhalten.
„Wir ziehen nicht zurück“, sagte Pressesprecherin Susanne Büllesbach. Der
Bezirk erwäge nun den Gang vors Gericht.
Mit seinen Beschlüssen
beendete der Gemeinderat allerdings einen lange schwelenden Konflikt unter
den Taufkirchenern - der die Gründung einer Bürgerinitiative (BI) und die
Beantragung eines Bürgerentscheids zur Folge hatte. Mit Bebauungsplan und Veränderungssperre
wird der Entscheid hinfällig. „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass
die Gemeinderäte mit uns an einem Strang zieht“, sagt Margarete
Euwens-Albrecht. Von einem Erfolg wolle sie allerdings noch nicht sprechen.
Schließlich sei es nicht sicher, dass das Ziel, die Männerforensik zu
verhindern, erreicht werde. Erleichterung auch auf Seiten des Gremiums: „So
sparen wir uns einen Haufen Arbeit und Kosten, wenn wir die Maßnahmen beschließen“
meint Gemeinderat Karl-Heinz Götzberger (FW).
Die Veränderungssperre bewirkt,
dass im Umgriff des künftigen Bebauungsplanes keine Bauvorhaben möglich
sind. Ausnahmen könnten nur genehmigt werden, wenn ein Vorhaben nicht den
Zielen des Bebauungsplans zuwider laufe, erklärte Verwaltungsleiter Konrad
Karbaumer. Die Gegner der Männerforensik befürchten, dass von den
Patienten eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgehen könnte.
nn
Dorfener Anzeiger vom 24.12.2003:
Terminplan
für Bebauungsplan am BKH
Taufkirchen
(kg) - Den Terminablauf und die Verfahrensschritte für den Bebauungsplan, der
die Angliederung einer Männerforensikstation im Bezirkskrankenhaus
verhindern soll, erläuterte Verwaltungsleiter Konrad Karbaumer in der jüngsten
Sitzung des Taufkirchener Bauausschusses.
Der
Bebauungsplan werde vom 2. Januar bis 3. Februar öffentlich ausgelegt. Auch die
Fachstellen werden verständigt. Mitte Februar könnte dann im Gemeinderat die
Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen und Einwände erfolgen. Sollte dann
an der Planung noch etwas geändert werden müssen, müsste auch die öffentliche
Auslegung wiederholt werden. Wenn keine Änderung erforderlich sei, könnte
die Planung im Februar als Satzung beschlossen werden und nach Bekanntmachung
Rechtskraft erlangen.
Erdinger SZ vom 18.12.2003:
Räte billigen Entwurf
Bebauungsplan soll Männerforensik verhindern
Taufkirchen - Keine Einwände hatten die Taufkirchener Gemeinderäte gegen den Bebauungsplanentwurf für das Gebiet des Bezirkskrankenhauses. Sie waren mit dem Entwurf, den Gerd Raepple vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum am Dienstag vorstellte, einverstanden. Mit drei Gegenstimmen wurde der Bebauungs- und Auslegungsbeschluss gefasst.
Raepple sagte, dass im Rahmen
der öffentlichen Auslegung mit Bedenken zu rechnen sei. Diese müssten
sorgfältig abgewogen werden, damit sie einer gerichtlichen Prüfung
standhielten. Es sei davon auszugehen, dass auch der Bezirk Bedenken erheben
werde. Diesen Bedenken müsse der Gemeinderat in der Abwägung ausreichende Argumente
gegenüberstellen können. Der Planungsverband arbeite daher mit einem
Rechtsanwalt zusammen, der auch den Bebauungsplan geprüft habe. Ob der Bebauungsplan
vor Gericht tatsächlich Bestand habe, wenn der Bezirk dagegen klage, könne
man nicht voraussagen, erklärte Raepple. Dies sei jedoch nicht der erste
Bebauungsplan dieser Art, der genehmigt worden sei. Verwaltungsleiter Konrad
Karbaumer sagte, dass am zweiten Januar die vierwöchige öffentliche
Auslegung des Bebauungsplanes beginne. Mitte Februar werde der Gemeinderat die
eingegangenen Bedenken prüfen. Sollte am Bebauungsplan nichts mehr geändert
werden, könne er theoretisch noch im Februar Rechtskraft erlangen. Die
Sprecherin der Bürgerinitiative, Margarete Euwens-Albrecht, erklärte, dass
die BI dem Entwurf positiv gegenüber stehe. Otmar Zeilbeck (FW) gab zu Bedenken,
dass der Bezirk auch außerhalb des Bebauungsplanes, nördlich der B 388 eine
Männerforensik bauen könnte. Raepple entgegnete, dass dies nicht ausgeschlossen
sei. Auch in diesem Fall könne die Gemeinde jedoch reagieren. Karbaumer
wandte ein, dass dieses Gebiet im Flächennutzungsplan nicht als Sondergebiet
Krankenhaus ausgewiesen wurde. jel
Dorfener Anzeiger vom 18.12.2003:
Gemeinderat zieht Notbremse
Bebauungsplan gegen Einrichtung - VON KARL GRASMANN
Taufkirchen - Der Gemeinderat hat mit großer Mehrheit in der Sitzung am Dienstagabend einen Bebauungsplan gebilligt, mit dem eine Männerforensikstation auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses verhindert werden soll. „Hurra, der Gemeinderat ist toll!“, quittierte Margarete Euwens-Albrecht, Mitglieder der Bürgerinitiative gegen die Männerforensik, die Entscheidung.
Man habe in dem Bebauungsplan alle Einrichtungen der Psychiatrie vorgesehen, erläuterte Gert Raepple vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München den vorliegenden Planentwurf. Auch die mit 60 Planbetten derzeit überbelegte Frauenforensik könne bis zu 100 Plätzen erweitert werden. Ausgeschlossen werde jedoch die Einrichtung einer Männerforensik, wie es dem Bürgerbegehren entspreche. Das Bezirkskrankenbaus müsse sich in Taufkirchen, einem „Ort von begrenzter Größe“, einfügen und könne nicht unbegrenzt Einrichtungen aufnehmen, sagte Raepple. Und seine Prognose zur rechtlichen Haltbarkeit des Bebauungsplanes: „Dies ist nicht der einzige Bebauungsplan, der solche Festsetzungen trifft und auch vor Gericht standgehalten hat.“
Raepple sah eine reelle Chance für die Genehmigung dieser Planung. Zwar werde vor allem der Bezirk Bedenken und Einwände vorbringen. Diese müssten dann sehr sorgfältig abgewogen werden. „Wir helfen der Gemeinde dabei“, sicherte Raepple zu. Der Planungsverband habe dazu auch einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
Von Peter Attenhauser (REP) zu einer Stellungnahme aufgefordert, kündigte Margarete Euwens-Albrecht von den Initiatoren des Bürgerbegehrens an, man werde die Planung noch von einem Fachmann überprüfen lassen. Insgesamt sei man aber angesichts der vorliegenden Planung und der zu erwartenden Entscheidung des Gemeinderates „sehr positiv“ gestimmt. „Hurra, der Gemeinderat ist toll!“, begeisterte sie sich über das Ratsgremium, das mit großer Mehrheit die Planung mit Festsetzungen gegen eine Männerforensik billigte. Drei Räte versagten ihre Zustimmung: Christoph Puschmann und Wolfgang Maier (beide CSU) sowie Alois Maier (Gebensbach/Wambach).
Dorfener Anzeiger vom 15.12.2003:
Nein zu Männerforensik
Gemeinde will Sondergebiet ausweisen
Taufkirchen (ar) - Mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gebiet des Bezirkskrankenhauses und der damit verbundenen Ausweisung eines "Sondergebietes Bezirkskrankenhaus" will der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend (18:45 Uhr, Rathaus-Sitzungssaal) die Angliederung einer Männerforensik an die Klinik verhindern. Im Bebauungsplan wird die Unterbringung von Straftätern ausgeschlossen.
Dorfener Anzeiger vom 06.12.2003:
Die Zukunft der
Taufkirchener Arbeitsplätze
Gemeinderat
diskutiert Prognose
Taufkirchen
(kg) - Für eine herbe Enttäuschung haben in Taufkirchen jüngste Prognosen aus
dem Gutachten zur künftigen Entwicklung des Flughafen-Umlandes gesorgt - und
damit auch des Gemeindegebiets der Vilsgemeinde. Die prognostizierten Szenarien
entsprächen in keiner Weise den Vorstellungen Taufkirchens hinsichtlich der
Einwohner- und Arbeitsplatzentwicklung, hieß es in der Sitzung am
Donnerstagabend.
Ausgangsbasis für die in dem
Gutachten entwickelten Szenarien ist eine von ursprünglich 55,9 Millionen
Passagiere auf nunmehr 45 Millionen Passagiere reduzierte Fluggastprognose bis
zum Jahr 2015. Dementsprechend reduziere sich auch der Zuwachs an Einwohnern und
Arbeitsplätzen am Flughafen und dessen Einzugsgebiet.
Speziell für Taufkirchen
prognostiziert das "Entwicklungsszenario Trend" bis 2015 einen Zuwachs
von etwa 400 Einwohnern, das "Szenario A" einen Zuwachs von 650 bis
700 Einwohnern. Bei den Arbeitsplätzen nennt das "Szenario Trend"
einen enttäuschenden Zuwachs von höchstens zehn, das "Szenario A"
von höchstens 225 bis 250 Arbeitsplätzen.
"Damit werden die
Vorstellungen der Gemeinde in keiner Weise erreicht", kommentierte dies
Verwaltungsleiter Konrad Karbaumer. Bürgermeister Franz Hofstetter sparte nicht
mit Kritik an dem Gutachten des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München,
das zu sehr "Flughafeninteressen berücksichtigt".
Dabei unternehme die Gemeinde
seit Jahren alles Erdenkliche, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. So würdigte
Hofstetter auch die intensiven Bemühungen der Himolla-Geschäftsführung.
"Aber Minister Wiesheu interessiert sich nicht für einen Betrieb mit 1000
Arbeitsplätzen", so der Bürgermeister.
Bei der geforderten
Beurteilung der Entwicklungsszenarien stand für ihn und die Räte fest, dass für
das Unterzentrum Taufkirchen nur die im "Szenario A" dargestellten
Entwicklungszahlen in Frage kommen könnten. Aber selbst diese entsprächen
nicht den Erwartungen der Gemeinde.
Dorfener Anzeiger vom 05.12.2003:
Wegen zwei Euro
aggressiv geworden
Strafe für psychisch Kranken
Erding/Taufkirchen (gse) - "Es muss darauf geachtet werden, dass auch ein Kranker keinen Freibrief für Straftaten hat." So begründete Richter Horst Belling das Urteil des Schöffengericht beim Amtsgericht Erding über zwei Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung gegen einen Patienten des Bezirkskrankenhauses Taufkirchen. Der 47-jährige psychisch Kranke hatte im Juni rabiat versucht, zwei Euro für ein Radler zu erbetteln.
Helga A. hatte von ihrem
Laden in der Erdinger Straße aus beobachtet, dass
Bernd M. Passanten um zwei Euro bat - "nicht bedrohlich, aber störend".
Deshalb bat sie ihn weiterzugehen. Doch der 47-Jährige schubste sie zurück in
den Laden, forderte lautstark die zwei Euro und packte sie fest am Arm.
Er hat sich "furchtbar aggressiv" verhalten, so die 45-Jährige. Sie
erlitt Kratzer und blaue Flecken, konnte ihm aber mit dem Telefonhörer an den
Kopf schlagen und flüchten. In die Kasse griff Bernd M. nicht, warf aber
Zeitungen zu Boden und beschädigte ein Regal.
Der Angeklagte ist seit Mai zur stationären Behandlung im BKH Taufkirchen.
Er leidet an "Corea-Huntington", einer Erbkrankheit. Sie äußert sich
durch Übernervosität, Muskelzuckungen und Sprach- und Gehstörungen. Bei dem
47-Jährigen machte sich zudem noch sein langjährige Alkoholmissbrauch
bemerkbar. Eine Entzugsproblematik äußerte sich laut Gutachten aber nicht.
Das Geld, räumte Bernd M. ein, habe er auch nicht für Alkohol, sondern für
ein viertes Radler haben wollen. Er war Freigänger, und sein Taschengeld wird
wegen der Alkoholproblematik eingeteilt.
Nachdem der Staatsanwalt einen minderschweren Fall zugrunde legte, plädierte
die Verteidigerin auf eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen je zwei Euro, wandelte
den Antrag jedoch auf Wunsch des Richters zu einer
Freiheitsstrafe auf Bewährung um. Denn der Angeklagte erhält eine Arbeitsunfähigkeitsrente,
die für seinen Heimaufenthalt verbraucht wird. Zum anderen, so Belling,
"sind in Taufkirchen eine ganze Reihe
problematischer Leute, so dass ein angemessenes Urteil zur Verteidigung der
Rechtsordnung" gefällt werden müsse.
Das Schöffengericht verurteilte Bernd M. zu zwei Monaten Freiheitsstrafe auf
Bewährung auf die Dauer von zwei Jahren zur Bewährung.
Dorfener Anzeiger vom 21.11.2003:
Kein Nachfolger für Neupert
Taufkirchen (ao) - Aus der
Nachfolge für Wolf-Dieter Neupert, Direktor des BKH, wird nichts. Laut BKHHauspost
hat der vorgesehene Kandidat bei der Bewerbung „Details seines Vorlebens“
verschwiegen. Die Bewerbungen beginnen nun neu, „mindestens bis April
2004“ bleibe die Stelle unbesetzt. Bis dahin arbeite die
„Restkrankenhausleitung“.
Dorfener Anzeiger vom 21.11.2003:
Fragen zur Männerforensik
Taufkirchen (mel) - Zum Thema Männerforensik gab es bei der Bürgerversammlung in Taufkirchen zahlreiche Anfragen. Bürgermeister Franz Hofstetter erklärte, der Entwurf für den BKH-Bebauungsplan, den der Gemeinderat bereits gefasst hat, werde wohl im Dezember fertig und könne ins Verfahren gehen. Dann würde die Öffentlichkeit beteiligt, der Gemeinderat werde die Einwände abwägen und einen Beschluss fassen.
Dorfener Anzeiger vom 08.11.2003:
Zumindest eine Absicherung
Taufkirchen
(ao) - Auf die Frage, warum der Gemeinderat seinen zustimmenden Beschluss zur Männerforensik
immer noch nicht aufgehoben hat, gibt Bürgermeister Franz Hofstetter gegenüber
der Heimatzeitung jetzt eine Antwort. Dies sei "formalrechtlich nicht nötig",
weil es nicht Sache der Gemeinde sei, über den Bau der Männerforensik zu
beschließen. Taufkirchen habe dafür das Instrumentarium der Bauleitplanung.
Martin Huber (REP) hatte
neben anderen bei der vorletzten Gemeinderatssitzung nach einer
Beschlussaufhebung gefragt, dies war jedoch wegen Fragen zu dem Bebauungsplan für
das BKH-Gelände vertagt worden.
Hofstetter argumentiert
jetzt: Hätte die Gemeinde beim ersten Beschluss definitiv gegen die Männerforensik
entschieden, hätte sie nicht die dingliche Sicherung des Bezirks erhalten, dass
keine schweren Gewalt- und Sexualstraftäter, sondern nur maximal 30
Suchtpatienten nach Taufkirchen kommen. So habe die Gemeinde jetzt die Möglichkeit,
per Bebauungsplan die Männerforensik zu verhindern und - falls dies nicht gelänge
- zumindest die dingliche Sicherung der Patientenauswahl.
Im Bebauungsplanverfahren
gebe es laut Hofstetter bereits erste Gespräche. Er hatte eine Unterredung mit
einem Planer des Regionalen Planungsverbandes. "Zügig" will
Hofstetter das Verfahren abwickeln.
Dorfener Anzeiger vom 06.11.2003:
Männerforensik:
Jetzt darf nichts "dahinplätschern"
BI
will Gemeinde kontrollieren - VON ANDREA
OBERMAYER
Taufkirchen
- "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, von Erfolg kann man noch
nicht sprechen." So kommentiert Hubert Hilger von der Bürgerinitiative
"Keine Männerforensik in Taufkirchen" (BI) die Ergebnisse der jüngsten
Gemeinderatssitzung. Dabei hatte das Plenum beschlossen, alle Maßnahmen zur
Verhinderung einer Männerforensik zu ergreifen und deshalb einen Bebauungsplan
für das Gelände des Bezirkskrankenhauses aufzustellen.
Nun
müsse abgewartet werden, ob das Bebauungsplanverfahren am Ende erfolgreich ist.
Positiv sieht dies Ewald Zachmann, der Anwalt, den die BI beratend hinzugezogen
hat: "Wir brauchen uns keine größeren Sorgen zu machen."
Zachmann
kann eine Aussage von Ernst Brinckmann, Abteilungsleiter des Bereichs Krankenhäuser
beim Bezirk Oberbayern, wenig nachvollziehen: Brinckmann hatte die Bemühung der
Gemeinde Taufkirchen, per Bebauungsplan eine Männerforensik zu verhindern, als
wenig erfolgreich eingeschätzt (wir berichteten).
Zachmann,
nicht nur Anwalt, sondern auch Vize-Landrat des Kreises Fürstenfeldbruck, weiß
von einem, im Vergleich zu Taufkirchen zumindest ähnlichen Fall: In Fürstenfeldbruck
gebe es mit dem Bezirk derzeit politisches Gerangel um den Standort einer
Psychiatrischen Klinik. Die Stadt stelle sich mit ihren baurechtlichen Mitteln
bisher erfolgreich quer, um die Errichtung auf dem vom Bezirk gewünschten Gelände
nicht zu ermöglichen.
Allerdings
will Fürstenfeldbruck grundsätzlich den Bau der Psychiatrie, während die
Gemeinde Taufkirchen die Errichtung der Männerforensik ja verhindern will - spätestens
seit den jüngsten Beschlüssen.
So
ist der Ausgang des Bebauungsplanverfahrens in Taufkirchen schwer abzuschätzen.
Einen ähnlichen Fall, bei dem es alleinig um die Verhinderung einer bestimmten
Nutzung gegangen ist, gab es bisher noch nicht, wissen die BI-Mitglieder. Weil
die Formulierung des Bebauungsplanes so extrem wichtig sei, will die Initiative
der Gemeinde bei dem weiteren Verfahren regelmäßig auf die Finger schauen.
BI-Mitglied
Richard Berger lobt momentan vor allem, "dass die Gemeinde jetzt so
mitzieht". Das Landratsamt habe in diesem Fall seine Rechtsberatung
zugesagt. "Das ist schon was wert". Nun hofft Berger nur, dass die
Gemeinde "es nicht nur so dahinplätschern lässt, sondern ernsthaft
dahinter ist".
dazu ein Kommentar von Barbara Leiner
Erdinger SZ vom 06.11.2003:
Bürgerentscheid hinfällig
Männerforensik mittels Baurecht gestoppt
Veränderungssperre beschlossen / Bezirk will Entscheidung vom Verwaltungsgericht prüfen lassen - Von Simone Jell
Taufkirchen - Die Gemeinderäte haben den Bedenken der Bürger gegen die Männerforensik nun doch Rechnung getragen: Am Dienstag Abend beschlossen sie mit 14:7 Stimmen, eine Veränderungssperre für das Areal des Bezirkskrankenhauses zu erlassen und einen Bebauungsplan aufzustellen. Damit ist der Bürgerentscheid, den die Bürgerinitiative beantragt hatte, hinfällig.
Karl-Heinz Götzberger (FW) plädierte dafür, die Beschlüsse zu fassen, da der Bürgerentscheid ansonsten unumgänglich sei: „Wir sparen uns einen Haufen Arbeit und Kosten, wenn wir die Maßnahmen beschließen.“ Gegen die Stimmen von Stephan Treffler (ÖDP), Josef Langmeier, Erich Christofori (SPD), Christoph Puschmann, Wolfgang Maier (CSU), Alois Maier (WGW) und Karl Liebl (EM0) schlossen sich die Räte dieser Auffassung an. Mit 15:6 Stimmen wurden die Aufstellung eines Bebauungsplans und eine Veränderungssperre beschlossen.
Josef Langmeier (SPD) erkundigte sich, ob der Bezirk nicht auch auf seinen Grundstücken nördlich der B 388 eine Männerforensik errichten könnte. Verwaltungsleiter Konrad Karbaumer entgegnete, dass dort kein Baurecht bestehe. Der Flächennutzungsplan könnte nur vom Gemeinderat geändert werden.
Der Bezirk halte daran fest, am Bezirkskrankenhaus eine Männerforensik einzurichten, sagte gestern Pressesprecherin Susanne Büllesbach. „Wir ziehen nicht zurück.“ Der Bezirk erwäge nun, die Schritte, die der Gemeinderat beschlossen hat, vom Verwaltungsgericht prüfen zu lassen.
Die Vertreter der Bürgerinitiative sehen sich durch den Beschluss der Räte bestätigt: „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen, dass die Gemeinde mit uns an einem Strang zieht“, sagte Margarete Euwens-Albrecht. Von einem Erfolg wolle sie noch nicht sprechen. Schließlich sei es nicht sicher, dass das Ziel, die Männerforensik zu verhindern, erreicht werde. Das Engagement der Bürgerinitiative habe jedoch gezeigt, dass man es den Gemeinderäten und den Bürgermeister deutlich machen müsse, wenn die Bürger anderer Meinung seien.
Die Veränderungssperre bewirkt, dass im Umgriff des künftigen Bebauungsplanes keine Bauvorhaben möglich sind. Ausnahmen werden laut Karbaumer nur genehmigt, wenn ein Vorhaben nicht den Zielen des Bebauungsplans zuwider laufe. Die Zulässigkeit der Veränderungssperre sei vom Landratsamt juristisch geprüft worden. Die Verwaltung müsse nun eine stichhaltige städtebauliche Begründung für den Bebauungsplan ausarbeiten. Auch dabei will man sich juristisch beraten lassen.
Dorfener Anzeiger vom 05.11.2003:
Beschlüsse zugunsten der Männerforensik-Gegner
Taufkirchen (ao) — In seiner Sitzung gestern abend hat der Gemeinderat Taufkirchen zugunsten der Bürgerinitiative „Keine Männerforensik in Taulkirchen“ (BI) entschieden: Einstimmig segneten die Räte zunächst die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens ab und beschlossen dann mit 14 zu sieben Stimmen, die mit dem Bürgerbegehren verlangten Maßnahmen durchzuführen, wodurch der Bürgerentscheid entfällt. Daraufhin beschloss das Gremium mit je sechs Gegenstimmen, einen Bebauungsplan für das BKH-Gebiet aufzustellen, dessen Inhalt die Art der baulichen Nutzung festlegt, sowie eine Satzung über den Erlass einer Veränderungssperre.
Erdinger SZ vom 04.11.2003:
Unveränderte Positionen
Gemeinderäte beschäftigen sich mit Bürgerentscheid
Taufkirchen - Mit dem geplanten Bürgerentscheid gegen eine Männerforensik am Bezirkskrankenhaus beschäftigen sich heute Abend die Gemeinderäte. Sie entscheiden, ob der Entscheid zugelassen wird. Möglicherweise beschließen die Gemeinderäte, einen Bebauungsplan für das Areal aufzustellen und eine Veränderungssperre zu erlassen. Damit wäre der Bürgerentscheid hinfällig.
Einen Beschlussvorschlag seitens der Verwaltung wird es heute Abend nicht geben. „Ich will das offen lassen“, sagte Bürgermeister Franz Hofstetter gestern der Erdinger SZ. In nicht öffentlicher Sitzung habe der Gemeinderat bereits in der vorvergangenen Woche darüber diskutiert. Dabei habe sich gezeigt, dass die verschiedenen Positionen der Gemeinderäte nicht schwanken würden. Hofstetter sagte, er sei mittlerweile auch dafür, einen Bebauungsplan aufzustellen. Laut Hofstetter will der Bezirk auch dann im Grundbuch festschreiben lassen, dass keine Sexual- und Gewaltstraftäter nach Taufkirchen verlegt würden, wenn es zu einem Bürgerentscheid komme, oder die Gemeinderäte beschließen würden, einen Bebauungsplan mit Veränderungssperre aufzustellen. Zunächst habe man im Rathaus befürchtet, dass der Bezirk diese Zusage zurückziehen könnte, sagte Hofstetter. Mittlerweile habe er jedoch eine schriftliche Zusicherung des Bezirks erhalten, dass er an der Grundbucheintragung festhalte. Noch in diesem Jahr sei damit zu rechnen.
Rein formal spreche nichts gegen die Zulassung des Bürgerentscheids. Nicht zulässig sei allerdings die Formulierung im Antrag der Bürgerinitiative, wonach der Bezirk mit Hilfe einer „dinglichen Sicherung“ im Grundbuch sicherstellen solle, dass nicht mehr als 100 Patientinnen in der Frauenforensik untergebracht würden. Eine dingliche Sicherung könne nur der Bezirk selbst vornehmen. Dies könne nicht Gegenstand eines Bürgerentscheids sein. So auch eine entsprechende Stellungnahme der Kommunalaufsicht des Landratsamts. Der Satz werde daher gestrichen*). Ansonsten entspreche der Antrag der Bürgerinitiative den Anforderungen. Von 1323 eingereichten Unterschriften seien 1205 Unterschriften gültig gewesen. Für die Zulassung des Antrag waren 680 Unterschriften erforderlich. jel
*) Der Satz wurde umformuliert, bitte klicken . (Bei der Einrichtung der Frauenforensik war von Seite des Bezirkes Oberbayern von 36 Planbetten die Rede, im Sept. 2003 waren aber bereits 80 Patientinnen in der Forensik! Bei dieser Entwicklung kann auf eine Vereinbarung zur Höchstgrenze nicht verzichtet werden, um die gedeihliche Entwicklung unseren Heimatortes nicht zu gefährden.)
Dorfener Anzeiger vom 04.11.2003:
Männerforensik: „Psychopille“ für Bürgerinitiative?
Bauleitplanung:
Juristenentscheid - VON
ANDREA ODERMAYER
Taufkirchen - Der Gemeinderat nähert sich der Bürgerinitiative „Keine Männerforensik in Taufkirchen“ (BI) an: In seiner heutigen Sitzung entscheidet er über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens oder ob - wie dieses verlangt - ein Bebauungsplan für das BKH-Gebiet aufgestellt wird, der eine Nutzung als Männerforensik ausschließt.
Für Ernst Brinckmann, Abteilungsleiter des Bereichs Krankenhäuser beim Bezirk, ist dies jedoch sinnlos: „Wir haben bestehendes Baurecht.“ Architektonisches ließe sich durch eine Bauleitplanung regeln, aber nicht die genaue Nutzung.
Bürgermeister Franz Hofstetter sieht aber durchaus die Möglichkeit, eine Nutzungseinschränkung per Bauleitplanung einzuführen - wie es das Bürgerbegehren als eine der wichtigsten Maßnahmen gegen eine Männerforensik fordert. „Die Gemeinde hat die Planungshoheit“, sagt Hofstetter. Durch die Einleitung des Verfahrens wolle der Gemeinderat - falls er sich heute für die Maßnahme entschließt - den Ängsten der Bürger Rechnung tragen. Dann würde auch das Bürgerbegehren hinfällig. Entscheiden müssten dann letztendlich Juristen.
Sollte die Gemeinde damit die Männerforensik verhindern, könnte laut Hofstetter der Bezirk auch keinen Schadenersatz mehr fordern, wie von der BI befürchtet. Einen solchen gebe es juristisch nur, wenn ein höchstens sieben Jahre bestehendes Baurecht durch eine erneute Bauleitplanung entzogen wird. Das Baurecht in Taufkirchen bestehe aber seit rund 20 Jahren, so Hofstetter.
Selbst wenn sich die Männerforensik nicht abwenden ließe, bleibt Hofstetter ein Trost: Der Bezirk habe zugesichert, dass keine Gewalt- oder Sexualtäter nach Taufkirchen kämen - nur Männer, die wegen einer Sucht eine Straftat begangen hätten.
Dorfener Anzeiger vom 28.10.2003:
Bürgersentscheid
Über die Zulassung des Bürgerentscheides gegen die Männerforensik am Bezirkskrankenhaus Taufkirchen wird der Gemeinderat voraussichtlich am 4. November entscheiden. Dies teilte der Verwaltungsleiter der Gemeinde, Herr Karbaumer, auf Anfrage mit.
Erdinger SZ (Seite 1) vom 15.10.2003:
Bürgerentscheid gegen Forensik beantragt
Taufkirchen - Die erste Hürde hat die Bürgerinitiative (BI) gegen eine Männerforensik am Bezirkskrankenhaus Taufkirchen genommen: Das Ergebnis des Bürgerbegehrens , insgesamt 1323 Unterschriften, wurde gestern von Vertretern der BI im Rathaus eingereicht. Damit wurde ein Bürgerentscheid über die geplante Männerforensik beantragt. Der Antrag wird nun in der Rathausverwaltung geprüft, anschließend muss der Gemeinderat zustimmen. Kommt es zu einem Bürgerentscheid, müssen mindestens 20 Prozent der rund 6700 Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. (siehe Seite 5) jel
Erdinger SZ (Seite 5) vom 15.10.2003:
Initiative sammelt 1323 Unterschriften
Forensik-Gegner beantragen Bürgerentscheid
Gemeinderat muss über Zulässigkeit abstimmen / Bürgermeister sieht keinen Grund für Ablehnung - Von Simone Jell
Taufkirchen - Der Bürgerentscheid gegen die geplante Männerforensik am BKH ist auf den Weg gebracht. Gestern haben Margarete Euwens-Albrecht und Barbara Leiner den Antrag im Rathaus eingereicht. An dem Bürgerbegehren haben sich 1323 Bürger beteiligt. Der Antrag wird nun geprüft, anschließend entscheidet der Gemeinderat, ob der Bürgerentscheid zugelassen wird.
In einer Presserklärung von Barbara Leiner und Margarete Euwens-Albrecht heißt es, dass sich innerhalb von zehn Tagen 1323 Bürger an dem Bürgerbegehren, das die Voraussetzung für den Bürgerentscheid ist, beteiligt haben. Dies sind doppelt so viele Unterschriften, wie erforderlich gewesen wären. Margarete Euwens-Albrecht zeigte sich gestern erfreut über die große Resonanz. Es habe sich bewährt, dass man auch vor den Supermärkten Unterschriften gesammelt habe, und nicht nur am Marktplatz. Sie hoffe nun, dass der Bürgerentscheid „Keine Männerforensik in Taufkirchen“ auch zugelassen werde und Zustimmung im Gemeinderat finde.
Die Bürgerinitiative will vor dem Burgerentscheid die Bevölkerung noch einmal motivieren. Dies soll unter anderem mit Hilfe von Infoständen geschehen. Innerhalb eines Monats muss der Gemeinderat nun über die Zulässigkeit des Antrags entscheiden. Wird er zugelassen, muss der Bürgerentscheid innerhalb von drei Monaten über die Bühne gehen. Die Unterschriften für den Bürgerentscheid können nicht, wie bisher, gesammelt werden. Mindestens 20 Prozent der rund 6700 wahlberechtigten Gemeindebürger müssen dafür zur Wahlurne gehen*).
Bürgermeister Franz Hofstetter sagte, dass die Verwaltung unverzüglich prüfen werde, ob der Bürgerentscheid zugelassen wird. Unter anderem müsse geprüft werden, ob die Unterzeichner des Begehrens wahlberechtigt und die Formulierung korrekt gewesen sei. Davon gehe er jedoch aus. Unter diesen Voraussetzungen gebe es auch keine Veranlassung für den Gemeinderat, einen Bürgerentscheid abzulehnen. „Für mich gibt es keinen Grund, nicht zuzustimmen.“
Es gebe jedoch auch die Möglichkeit, dass der Bürgerentscheid hinfällig werde. Dies sei der Fall, wenn der Gemeinderat in der Zwischenzeit einen Beschluss fasse, der den Forderungen des Bürgerbegehrens entspreche, wie es bereits in der vergangenen Gemeinderatssitzung diskutiert wurde. Laut Hofstetter liegt die zusätzliche juristische Auskunft, die die Verwaltung dazu einholen wollte, noch nicht vor.
*) natürlich ist auch die Briefwahl möglich!
Dorfener Anzeiger vom 15.10.2003:
Jetzt kommt ein Bürgerentscheid
Taufkirchen (red) -
Margarte Euwens-Albrecht und Barbara Leiner von der Bürgerinitiatve(BI)
„Keine Männerforensik in Taufkirchen“ haben gestern Morgen in der
Gemeinde den Antrag auf Durchführung eines Bürgerentscheides eingereicht. Am
vorangegangen Bürgerbegehren gegen eine Männerforensik beteiligten sich laut
Angaben der BI in nur zehn Tagen 1323 Gemeindebürger. Um einen Bürgerentscheid
durchzuführen, hätten die Unterschritten von zehn Prozent der
wahlberechtigten Gemeindebürger (etwa 660 Personen) genügt.
Über die Zulässigkeit
des Begehrens muss nun der Gemeinderat innerhalb eines Monats entscheiden. Ein Bürgerentscheid
ist dann laut Gesetz innerhalb von drei Monaten nach Feststellung der Zulässigkeit
durchzuführen.
Dorfener Anzeiger vom 10.10.2003:
BÜRGERBEGEHREN
Infostand
der Forensikgegner
Die
Bürgerinitiative „Keine Männerforensik in Taufkirchen“ betreibt am
Samstag, 11. Oktober, ab 8 Uhr wieder einen Infostand im Ortszentrum von
Taufkirchen. Alle wahlberechtigten Bürger der Gemeinde können dort am Bürgerbegehren
„Keine Männerforensik in Taufkirchen“ teilnehmen. Auch in den Supermärkten
„Extra“, „MiniMal“, „Norma“ und vor „Aldi“ können sich die Bürger
zur gleichen Zeit am Begehren beteiligen, teilte gestern BI-Mitglied Barbara
Leiner mit. (red)
Erdinger SZ vom 08.10.2003:
Bereits
200 Unterschriften
Viel
Resonanz auf Bürgerbegehren gegen Forensik
Taufkirchen
- Das Bürgerbegehren gegen eine Männerforensik am Bezirkskrankenhaus stößt
auf große Resonanz. Margarete Euwens-Albrecht, eine der Sprecherinnen der Bürgerinitiative,
sagte auf Anfrage der Erdinger SZ,
dass seit vergangenem Samstag etwa 200 Unterschriften gesammelt worden
seien. „Die Leute sind gefrustet von den Politikern“, sagte die
Sprecherin. Sie habe bisher beim Stimmensammeln nur zustimmende Worte gehört.
„Man ist froh, dass wir uns nicht alles gefallen lassen.“ Allerdings müsse
den Bürgern oft erklärt werden, warum schon wieder Unterschriften gegen die Männerforensik
gesammelt würden.
Bis
zum nächsten Dienstag wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative die
erforderlichen Stimmen beisammen haben. Am Samstag sammeln sie erneut
Unterschriften am Marktplatz, vor dem Aldi-Markt sowie im Minimal- und im
Extra-Markt. Damit die Mitglieder der Bürgerinitiative bei der Gemeinde
einen Bürgerentscheid beantragen können, benötigen sie 700 gültige
Unterschriften. Danach entscheidet der Gemeinderat über die Zulassung eines Bürgerentscheids.
Dabei müssen die Bürger wie bei einer Wahl zur Urne gehen*)
und noch einmal ihre Stimme abgeben. Dabei müssen 20 Prozent der
Wahlberechtigten für den Bürgerentscheid votieren. jel
*) natürlich ist auch die Briefwahl möglich!
Dorfener Anzeiger vom 06.10.2003:
Gute
Resonanz für Bürgerbegehren
Viele
Bürger unterstützen Bürgerinitiative gegen Männerforensik
Taufkirchen
(mel) - Das Bürgerbegehren gegen eine Männerforensik am Bezirkskrankenhaus hat
begonnen. Barbara Leiner, Richard Berger und Thomas Doubrawa von der Bürgerinitiative
„Keine Männerforensik in Taufkirchen“ sammelten am Samstag am Marktplatz bereits
über 120 Unterschriften für den geplanten Bürgerentscheid.
Viele
Bürger seien extra zum Unterschreiben gekommen und die Resonanz sei sehr
positiv gewesen, sagte Leiner. 700 gültige Unterschriften werden benötigt,
um ein Bürgerbegehren in die Wege zu leiten. Nicht wenige der Passanten hätten
nicht gewusst, dass die Teilnahme an der Bürgerbefragung, die bis Juli gelaufen
sei, nicht für die Bürgerbefragung zähle, und dass sie erneut unterschreiben
müssten, so Leiner. Viele Bürger hätten betont, dass sie nicht nur die Männerforensik
ablehnten, „sondern vor allem auch die Art und Weise, wie das Thema in der
Kommunalpolitik behandelt wurde“.
Leiner
betonte, das von Rechtanwalt und Landratsamt eindeutige Wege aufgezeigt
wurden, wie eine Männerforensik verhindert werden könne. Sie und ihre
Mitstreiter wollen in den kommenden Tagen von Haus zu Haus gehen und weitere
Unterschriften sammeln. Auch
Dorfener Anzeiger vom 04.10.2003:
Bürgerbegehren
gegen Forensik
Taufkirchen
(ar) – Die Bürgerinitiative „Keine Männerforensik in Taufkirchen“
startet am heutigen Samstag ein Bürgerbegehren gegen die geplante Einrichtung
einer Männerforensik am Bezirkskrankenhaus. Das hat gestern BI-Sprecherin
Barbara Leiner mitgeteilt. „Wir sehen uns gezwungen, ein Bürgerbegehren zu
starten, obwohl es genaugenommen Geld- und Zeitverschwendung ist, da
inzwischen unseren Volksvertretern der Bürgerwille hinreichend bekannt
sein dürfte.“
In
der von der BI durchgeführten Befragung von über 2200 Einwohnern lehnten
95 Prozent der Befragten eine Männerforensik ab. Um so enttäuschter ist die
BI, dass sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nicht dazu durchringen
konnte, die Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur
Verhinderung einer Männerforensik zu beschließen.
Ab
8 Uhr können sich heute die Bürger an einem Infostand im Ortszentrum am Bürgerbegehren
beteiligen.
Erdinger SZ vom 04.10.2003:
Bürgerbegehren
startet heute
Gegner
einer Männerforensik in Taufkirchen vom Gemeinderat enttäuscht
Taufkirchen
- Das Bürgerbegehren gegen die geplante Einrichtung einer Männerforensik
im Bezirkskrankenhaus Taufkirchen startet am heutigen Samstag. Dies teilt
die Bürgerinitiative „Keine Männerforensik in Taufkirchen“ mit. Wie
berichtet, ist die forensische Abteilung, für straffällig gewordene
Suchtkranke seit Monaten heftig umstritten.
Die
Gegner erneuern ihre Vorwürfe gegenüber dem Gemeinderat, der nach ihrer
Ansicht nicht nach Möglichkeiten zur Verhinderung der Männerforensik gesucht
haben soll. Trotz seines „Kooperationsangebotes konnte sich der Gemeinderat
am 30. September nicht dazu durchringen, die beantragte Ausschöpfung aller zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten“ zu beschließen. Weiter heißt es in der
Pressemitteilung, die mehrheitlich beschlossene Vertagung des Themas sei für
die Bürgerinitiative
nicht akzeptabel, da es in der Eingabe lediglich um einen richtungsweisenden
Grundsatzbeschluss und nicht um die sofortige Ausarbeitung von Detailfragen
gehe. „Wir sehen uns nun gezwungen, ein Bürgerbegehren zu starten, obwohl es
genau genommen Geld- und Zeitverschwendung ist, da inzwischen unseren
Volksvertretern der Bürgerwille hinreichend bekannt sein dürfte.“ Die Bürgerinitiative
habe mehr als 2200 Einwohner Taufkirchens, das entspreche ungefähr einem
Drittel aller wahlberechtigten Gemeindebürger, befragt. 95 Prozent hätten
eine Männerforensik in Taufkirchen abgelehnt. Die Gegner befürchten, dass
in Taufkirchen auch Gewaltverbrecher behandelt werden könnten, die sich
schwerer Delikte schuldig gemacht haben. Zum Start des Bürgerbegehrens baut
die Initiative um acht Uhr einen Infostand im Ortszentrum auf.
SZ
Dorfener Anzeiger vom 02.10.2003:
"Wir
lassen uns nicht länger vertrösten"
Begehren gegen Männerforensik
Taufkirchen - Nun ist es fix: Die Bürgerinitiative "Keine
Männerforensik in Taufkirchen" (BI) wird per Bürgerbegehren einen Bürgerentscheid
beantragen. "Wir lassen uns nicht länger vertrösten", meldete sich
Barbara Leiner von der BI bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend zu Wort.
Die BI hatte gefordert, einen Bebauungsplan für das BKH-Gelände aufzustellen,
in dem eine Nutzung als Männerforensik ausgeschlossen wird. Der Rat beschloss
aber, dies um zwei Wochen zu verschieben.
Die Gemeinde wolle einen solchen Bebauungsplan,
müsse sich aber erst kundig machen, sagte Veraltungsleiter Konrad Karbaumer:
"Es ist nicht dienlich, etwas aus dem Ärmel zu schütteln, was gerichtlich
nachteilig wäre."
Er hatte berichtet, ein Gespräch mit Juristen
im Landratsamt habe ergeben, dass ein reiner "Text-Bebauungsplan" möglich
sei, der ausschließlich die Art der Nutzung vorschreibt. Allerdings dürfe dies
kein "Negativbebauungsplan" sein. Man könne nicht bestimmen, was
nicht auf das Gelände darf, also die Männerforensik, sondern müsse es so
formulieren, dass "der Umkehrschluss" möglich sei.
"Ich bin dagegen, noch einmal Zeit zu
schinden", sagte daraufhin Margarete Euwens-Albrecht von der BI. Deren
eigentliches Ansinnen sei, dass der Gemeinderat offiziell beschließt, alle Möglichkeiten
zur Verhinderung einer Männerforensik in Taufkirchen auszuschöpfen.
"Wir wollen sehen, ziehen wir alle an
einem Strang? Oder ist da kein Rückgrat?" richtete sich Euwens-Albrecht an
den Rat. Der wies diesen Vorwurf von sich. "Es kann niemand mehr sagen, wir
sind für die Männerforensik", betonte Bürgermeister Franz Hofstetter
(CSU).
"Ist da kein Rückgrat?" Margarete
Euwens-Albrecht (BI) Deshalb müsste der Rat aber den ersten Beschluss vom Juni,
der pro Männerforensik gewesen war, zurücknehmen, meinte Martin Huber (Rep)
und beantragte, dies zu beschließen. Hofstetter erklärte aber, die Gemeinde
habe doch seinen Standpunkt contra Männerforensik gezeigt, als sie den Bezirk
aufgefordert hatte, deren Errichtung zu überdenken.
Hubers Antrag war dann hinfällig: Der Antrag
von Gottfried Traber (CSU), die Diskussion zu verschieben, wurde mit elf zu neun
Stimmen angenommen.
Euwens-Albrecht erklärte gegenüber der
Heimatzeitung, warum die BI nun mit dem Bürgerbegehren beginnt: Der Bezirk würde
sonst, je länger man warte, weiter planen und könne hohen Schadensersatz von
der Gemeinde geltend machen - "solange die Gemeinde den Bezirk im Glauben lässt,
dass sie nicht ganz gegen die Männerforensik ist."
Erdinger SZ vom 02.10.2003:
Initiative akzeptiert keinen weiteren Aufschub
Bürgerbegehren gegen Forensik - Von Simone Jell
Barbara Leiner: „Wir lassen uns nicht länger vertrösten“
Taufkirchen - Die Bürgerinitiative gegen die Männerforensik wird ein Bürgerbegehren starten. Dies ist die Konsequenz aus dem Beschluss des Gemeinderates am Dienstag Abend, die Entscheidung über den Antrag der BI zu vertagen. Die Initiative hatte beantragt, dass der Gemeinderat einen Bebauungsplan für das Bezirkskrankenhaus-Gelände aufstellt, um den Bau der Männerforensik zu verhindern.
Die Bürgerinitiative „Keine Männerforensik in Taufkirchen“ hatte unter anderem beantragt, dass der Gemeinderat beschließt, einen Bebauungsplan für das gesamte BKH-Gelände aufstellt, der eine Männerforensik ausschließt, und eine Veränderungssperre für diesen Bereich erlässt. Verwaltungsleiter Konrad Karbaumer sagte, dass er im Landratsamt die Auskunft bekomme habe, es sei möglich, einen reinen Textbebauungsplan aufzustellen, der ausschließlich die Art der Nutzung festlege. Man habe ihm jedoch auch gesagt, dass nicht sicher sei, ob dieser Weg zum gewünschten Ziel führe, da es schwierig sei, einen Bebauungsplan städtebaulich zu begründen. Zudem gebe es keinen vergleichbaren Fall. Daher sei es sinnvoll, den Antrag der BI zurückzustellen und sich noch einmal juristisch beraten zu lassen. Bürgermeister Franz Hofstetter schlug vor, bis zur nächsten Sitzung gemeinsam mit der BI alle offenen Fragen zu klären. Auch sein Stellvertreter Gottfried Traber unterstützte ihn. Er habe Argumente, die er aus „taktischen Gründen“ noch nicht nenne wolle.
Die Sprecherin der BI, Margarete Euwens-Albrecht, war damit nicht einverstanden und sprach von „fehlendem Rückgrat“ bei den Gemeinderäten. Barbara Leiner sagte, dass die BI das Begehren fertig in der Schublade habe: „Wir lassen uns nicht länger vertrösten.“ Zum Bürgerentscheid komme es auf jeden Fall, die erforderlichen 700 Unterschriften werde man bekommen.
Stephan Treffler (ÖDP) befürwortete einen Bürgerentscheid. Es sei „sonderbar“, wenn der Gemeinderat plötzlich anfange, jemandem Baurecht zu nehmen. Martin Huber (REP) warf ein, dass der Gemeinderat erst den Beschluss pro Männerforensik aufheben müsse, bevor er zustimmen könne. Hofstetter fühlte sich angegriffen und betonte, dass er „dieser Diffamierungen und Unterstellungen“ leid sei. Traber beantragte schließlich, die Sache bis zur nächsten Sitzung zurückzustellen. Mit 11 zu 9 Stimmen wurde dieser Antrag angenommen. Margarete Euwens-Albrecht sagte daraufhin, dass das Bürgerbegehren jetzt gestartet werde.
Erdinger SZ vom 26.09.2003:
Debatte
zur Forensik
Gemeinderat
behandelt Antrag der Bürgerinitiative
Dorfener Anzeiger vom 25.09.2003:
Manager mit viel Herzblut
nimmt Abschied
Wolf
D. Neupert, Verwaltungsdirektor des Taufkirchener BKH, geht in Pension
Taufkirchen (mel) - Nur für
den Betroffenen sei es ein erfreuliches Ereignis. Die Zurückgebliebenen aber stünden
dem Fortgang von Wolf D. Neupert, dem Verwaltungsdirektor des Taufkirchener
Bezirkskrankenhauses, verhalten gegenüber, sagte Professor Matthias Dose bei
der Abschiedsfeier für seinen Kollegen im Schloss.
Der ärztliche Direktor
erinnerte daran, wie er vor Dienstantritt gründlich vor Neupert gewarnt worden
sei. "Ich habe es in den Wind geschlagen und es nie bereut." Dass er
in Taufkirchen nie mit Grauen in die Arbeit gehen musste, sei wesentlich mit
seiner Person zusammengehangen. "Ich hätte mir nur gewünscht, dass wir
die Kurve in den Ruhestand gemeinsam hätten nehmen können."
Bezirkstagspräsident Franz
Jungwirth betonte, Neupert hinterlasse nach zwölf Jahren ein "tolles
Haus" in Taufkirchen. Mit persönlicher Freude könne er auf 40 Berufsjahre
zurückblicken: Erst in der Poliklinik München, dann im Kinderzentrum und
zuletzt im BKH. Er habe aus einer Verwahranstalt ein modernes Akutkrankenhaus
gemacht. "Sie haben eine hervorragende Klinik gestaltet, die sich einen
weit greifenden Ruf erworben hat."
Der Bezirk habe Neuperts Fähigkeiten
geschätzt, so dass er ein halbes Jahr lang auch noch das BKH in Haar anvertraut
bekam, das er mit großem Einsatz geführt habe, sagte Jungwirth: "Fleiß
und Einsatz, Arbeitsklima und kollegiales Miteinander sind es, was das BKH
Taufkirchen auszeichnet."
Landrat Martin Bayerstorfer würdigte
die vorbildliche Art, mit der Neupert Einrichtungen zu Stätten menschlicher
Begegnung gemacht habe. Bürgermeister Franz Hofstetter dankte ihm, er habe eine
neue Basis zwischen Gemeinden und Bezirk geschaffen. Das Wasserschloss, das den
Bürgern wie eine Festung verschlossen war, habe er wieder zugänglich gemacht.
Mit viel Herzblut habe er sich dafür eingesetzt.
Erdinger SZ vom 24.09.2003:
Rechenfehler in Taufkirchen
Taufkirchen - So tief verwurzelt ist das Misstrauen der Taufkirchner in den Bezirk offenbar doch nicht: Wie das Landratsamt gestern mitteilte, ist in der Gemeinde Taufkirchen bei der Berechnung der Wahlbeteiligung bei den Bezirkswahlen ein Fehler gemacht worden. Statt 35,94 Prozent, wie zunächst gemeldet worden war, haben doch 62,79 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme abgegeben. Das entspricht genau der Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl. Siegerin war auch in Taufkirchen Petra Strasser (CSU) mit 56,51 Prozent der Stimmen vor Republikaner Alfons Wimmer (11,62 Prozent). SZ
Erdinger SZ vom 23.09.2003:
Taufkirchener
erteilen Bezirk eine Lektion
Beteiligung
bei Bezirkstagswahl mit 35,94 Prozent
deutlich niedriger als bei Landtagswahl
Landkreis
- Die Taufkirchener trauen dem Bezirk nicht mehr: Die Wahlbeteiligung in der
Gemeinde war bei den Bezirkstagswahlen mit gerade einmal 35,94 Prozent
sensationell niedrig. Hingegen lag die Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen
bei 62,79 Prozent - was deutlich macht, dass die Taufkirchener nicht zu
faul waren, zur Wahl zu gehen, sondern den Politikern absichtlich einen
Denkzettel verpassen wollten.
Hintergrund
ist offenbar der seit Monaten schwelende Konflikt um die geplante Einrichtung
einer Männerforensik im Taufkirchener Bezirkskrankenhaus. Der Taufkirchener
Gemeinderat hatte sich zunächst für, dann später gegen*)
die Einrichtung ausgesprochen. Auch innerhalb der Parteien herrschte über
die Forensik kein Konsens. Eine Bürgerinitiative hatte sich zudem beim Bezirk
in München eine deutliche Abfuhr geholt, als Mitglieder Unterschriftenlisten
gegen die Forensik abgeben wollten und dabei die Auskunft erhielten, dass
die Entscheidung hier längst gefallen sei.
Dass
nun als Konsequenz ein Großteil der Wähler es vorgezogen hat, ihren Stimmzettel
nicht abzugeben, wertet Michael Gruber, SPD-Bezirkstagskandidat, als
besonders besorgniserregend. „Offenbar sehen die meisten keine der Parteien
als Alternative, das beschäftigt mich sehr“, sagt er. Hier müsse man das
Vertrauen‘ neu aufbauen.
Die
künftige Bezirksrätin Petra Strasser hat nach eigenen Angaben mit einer
niedrigen Wahlbeteiligung in Taukirchen bereits gerechnet. Sie werde nun
darauf achten, dass die Zusagen, die der Bezirk der Gemeinde gemacht habe, genauestens
eingehalten würden, unterstrich Strasser. Dies betreffe sowohl den Eintrag
ins Grundbuch, dass ausschließlich suchtkranke Straftäter aufgenommen
werden dürften, als auch eine zahlenmäßige Beschränkung. moo
*) Der Beschluß des Gemeinderates, der Männerforensik positiv gegenüber zu stehen, wurde nie aufgehoben!
Der Bezirk wurde nur gebeten, das Bürgervotum zu berücksichtigen. Bei der Bezirkstagswahl sollten nach den Prozentangaben also über 1780 Wähler, die bei der Wahl waren, durch Enthaltung Stellung genommen haben! Die Wahlbeteiligung war bei der Landtagswahl von 1998 noch bei 75%.
Erdinger SZ vom 22.09.2003:
Kaum Zuwachs für FW
Männerforensik
spielte bei der Wahl keine Rolle
Taufkirchen
- Das Engagement der Freien Wähler gegen die Männerforensik in Taufkirchen
hat sich nicht in Stimmen bei der Landtagswahl ausgezahlt: Andreas Tatsch
erzielte in Taufkirchen 1,45 Prozent, das Zweitstimmenergebnis liegt bei 1,91
Prozent. Das ist zwar eine Verbesserung gegenüber den Landtagswahlen 1998, als
der Kandidat der Freien Wähler 0,9 Prozent erzielte und das Zweitstimmenergebnis
bei 0,95 Prozent lag. In absoluten Zahlen relativiert sich dieser Anstieg jedoch:
Tatsch erhielt in Taufkirehen 59 Stimmen, für die Freien Wähler stimmten 77
Wahlberechtigte. Nur ein kleiner Bruchteil derjenigen, die bei der Bürgerinitiative
unterschrieben, hat für die Freien Wähler als politische Vertreter in dieser
Sache votiert.
Die Bürgerbewegung gegen die Männerforensik
prognostizierte am Wahltag, dass dieses Thema auf die Wahlentscheidung der
Taufkirchener keinen Einfluss haben werde. Hubert Hilger, einer der Sprecher der
Bürgerbewegung, betonte den überparteilichen Status der Initiative. Obwohl
sich der Landtagskandidat der Freien Wähler Oberbayern, Ernst Potzler, zugunsten
der Initiative eingesetzt habe und Ewald Zachmann sowie die FW-Bezirksrätin
Heike Lotterschmid
nach Taufkirchen geholt habe, ist dies laut Hilger keine Wahlkampfveranstaltung
gewesen: „Das haben die Freien Wähler auch deutlich zum Ausdruck
gebracht.“ Vielleicht, so Hilger, habe das den einen oder anderen Wähler überzeugt;
mit einem „durchschlagenden Ergebnis“ habe er jedoch nie gerechnet:
„Wer vorher nicht für die Freien Wähler gestimmt hat, wird das auch jetzt
nicht tun.“
Josef Nöscher, bislang treibende Kraft in
der Bürgerbewegung, hat zehn Wahlplakate für die Freien Wähler angefertigt
und in Taufkirchen aufgehängt. Diese Aktion hat dazu geführt, dass er sich von
der Bürgerbewegung lösen musste. Das Verhältnis zu den anderen
Mitgliedern sei ohnehin schon gespannt gewesen: „Man hat mir den Mund
verboten und ich sollte jeden Leserbrief vorher der Gruppe vorlegen. Ich
ziehe mich zurück, damit es zu keiner Spaltung kommt.“ Einen „Krieg“
wolle er nicht.
Nöscher sagte, seine Plakate mit der
Wahlempfehlung seien lediglich als Dank gedacht gewesen, dass Zachmann und
Lotterschmid den Taufkirchenern „die Augen geöffnet“ hätten.
„Auswirken wird sich das kaum“, kalkulierte Nöscher, „das bringt keine
100 Stimmen.“ tdr
Erdinger SZ vom 20.09.2003:
Einvernehmlicher
Weg
Taufkirchen - Die Bürgerbewegung der Männerforensikgegner wird am Sonntag kein Bürgerbegehren starten. Nach einem Gespräch mit Vertretern der Gemeinde haben die Initiatoren beschlossen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Sollte dies nicht geschehen, behält sich die Bürgerbewegung vor, dennoch ein Bürgerbegehren zu initiieren.
In einer von
Margarete Euwens-Albrecht unterzeichneten Presseerklärung hieß es gestern,
dass die Bürgerinitiative zusammen mit Bürgermeister Franz Hofstetter, seinem
Stellvertreter Gottfried Traber und Verwaltungsleiter Konrad Karbaumer denkbare
zukünftige Schritte, um die Männerforensik zu verhindern, besprochen habe.
Zudem seien die rechtlichen Möglichkeiten von Initiative und Gemeinde abgewogen
worden. Die Bürgerinitiative wolle nun bei der Gemeinde beantragen, dass das
Thema umgehend im Gemeinderat behandelt werde. „Sollte der Antrag nicht das
gewünschte Ziel bringen, behält es sich die BI vor, ein Bürgerbegehren zu
initiieren.“ Auf Anfrage der Erdinger SZ sagte Margarete Euwens-Albrecht, dass
die BI einen „einvernehmlichen Weg zusammen mit der Gemeinde“ finden wolle.
Bürgermeister Franz
Hofstetter kündigte gestern an, dass die Angelegenheit in Kürze im Gemeinderat
behandelt werde. Dabei soll es darum gehen, ob die Gemeinde, ohne dass es durch
einen Bürgerentscheid eingefordert werde, einen Bebauungsplan für das
BKH-Areal aufstellt, in dem Nutzungsbeschränkungen so formuliert werden, dass
ein Bau der Männerforensik nicht möglich sei. Zuvor müsse die Gemeinde klären,
ob so etwas juristisch haltbar sei. Dies bestätigte auch Vizebürgermeister
Gottfried Traber, der am Donnerstag mit Vertretern der BI von Juristen des
Landratsamt gesprochen hat. Laut Traber habe die Gemeinde derzeit keine
Handhabe, um einen Bauantrag des Bezirks abzulehnen. Das Areal ist im Flächennutzungsplan
als Sondergebiet Krankenhaus ausgewiesen, gewisses Baurecht sei vorhanden. Auch
für eine Nutzungsbeschränkung im Bebauungsplan müsse die Gemeinde „triftige
Gründe“ haben, die rechtlich Bestand hätten. Ob dies bei der Männerforensik
der Fall sei, hätten die Juristen des Landratsamtes nicht zusichern können.
Nun müsse geklärt werden, ob ein Bürger- oder Ratsentscheid initiiert werde,
oder ob der Gemeinderat beschließt, einen Bebauungsplan aufzustellen.
Dorfener Anzeiger vom 18.09.2003:
Rückzieher der
Forensikgegner: Kein Bürgerbegehren am Sonntag
Taufkirchen (red) - Die Bürgerinitiative (BI) aus Taufkirchen wird am morgigen Sonntag kein Bürgerbegehren gegen die geplante Männerforensik starten. Dies teilte gestern Margarete Euwens-Albrecht im Namen der Bürgerinitiative "Keine Männerforensik in Taufkirchen" mit.
Die BI habe mit Bürgermeister Franz Hofstetter, dem Zweiten Bürgermeister Gottfried Traber sowie Verwaltungschef Konrad Karbaumer ein Gespräch geführt. Darin seien denkbare zukünftige Schritte besprochen und die Ziele der BI mit den rechtlichen Möglichkeiten auch der Gemeinde abgewägt worden. "Die Bürgerinitiative wird somit vorab einen Antrag bei der Gemeinde einreichen, mit der Bitte, diesen umgehend im Gemeinderat zu behandeln. Sollte der Antrag nicht den gewünschten Erfolg bringen, behält sich die BI vor, ein Bürgerbegehren zu initiieren", erklärt Euwens-Albrecht in einer Pressemitteilung. Und weiter: "Danken möchte die BI außerdem allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich bisher im Rahmen der Unterschriftenaktion und anderweitig in dieser Sache engagiert eingesetzt haben."
Dorfener Anzeiger vom 18.09.2003:
Aus
Angst vor Diffamierung
Kein
Beschluss zu Forensik-Beirat
Taufkirchen
(ao) - Die Gemeinde Taufkirchen will noch keine Entscheidung über die Gründung
eines „Forensik-Beirates“ treffen, sondern sich vorher noch einmal mit der Bürgerinitiative
(BI), Bezirk und BKH besprechen. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten
Sitzung. Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) erklärte, er sei mit
Entscheidungen zum Thema Forensik mittlerweile vorsichtig: Ihm werde „das Wort
im Mund umgedreht“. Das gehe „bis zur persönlichen Diffamierung.“
Hofstetter
wolle auf keinen Fall, dass ihm die Bürger eine Zustimmung des Beirats falsch
auslegten. Vertreter der BI hätten „die Befürchtung“ geäußert, man
zeige damit, dass man sich mit der Männerforensik „abgefunden“ hätte.
Folgende
Zusammensetzung des Forensik-Beirates hatte der Bezirk vorgeschlagen: Sechs
Bezirksvertreter (Krankenhausdirektor, Leiter des Maßregelvollzugs,
Personalratsvorsitzender, Bezirkstagsreferent, Sicherheitsbeauftragter und ärztlicher
Leiter der Forensik) sowie sechs „Externe“ (Bürgermeister,
Verwa1tungschef, zwei Gemeinderäte, Leiter der PI Dorfen und ein Vertreter
der Forensikgegener).
Die
Gründung des Beirats hatte der Gemeinderat (bewusst ohne den Zusatz „Männer-“
oder „Frauen-“ Forensik) im Juli gefordert. Es solle ein Gremium zur Information
und Beratung sein und sich viermal im Jahr treffen. Das BKH solle dabei Daten
und Fakten über besondere Vorkommnisse offenlegen, so Verwaltungschef
Konrad Karbaumer.
Gottfried
Traber (CSU) unterstützte den Vorschlag, noch keine Entscheidung zu treffen. »Wenn
es nicht so klappt, wie es sich die BI vorstellt, bat die Gemeinde den
schwarzen Peter.“
Josef Iangmeier (SPD) fragte, ob und wem der
geplante Beirat auskunftspflichtig sei. Karbaumer erklärte, das müsse
erst geregelt werden. Christof Puschmann (CSU) plädierte, „dahinter“ zu
bleiben, einen Beirat zu gründen, „damit Informationsfluss
besteht.“ Peter Attenhauser (REP) monierte die vom Bezirk geforderte
Zusammensetzung des Beirats: „Ich finde nicht gut, dass nur einer von den
Forensikgegnern und sechs vom Bezirk dabei sein sollen.“
Dorfener Anzeiger vom 18.09.2003:
Bezirk sitzt am längeren
Hebel
Bayerstorfer zum Disput
"Männerforensik"
Erding/Taufkirchen
(red) - Zu den öffentlichen Diskussionen über ein Bürgerbegehren gegen die
geplante Männerforensik in Taufkirchen meldet sich nun Landrat Martin
Bayerstorfer in einer Pressemitteilung zu Wort: "Fürstenfeldbrucks
Vize-Landrat Zachmann sollte den Gegnern nicht zu viel versprechen."
Zwar sei es richtig, dass für
das betreffende Areal kein Bebauungsplan existiere. Dennoch habe der Bezirk
einen Anspruch darauf, den Erweiterungsbau zu realisieren, sofern das Vorhaben -
und davon ist laut Bayerstorfer auszugehen - zu der vorhandenen
Umgebungsbebauung passt. Ein Bauvorhaben im Innenbereich sei zulässig, wenn es
sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung in die Eigenart der näheren
Umgebung einfügt.
Im Übrigen könne die
Gemeinde Taufkirchen mittels Bürgerbegehren und anschließendem -entscheid
lediglich dazu verpflichtet werden, das Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Die
in diesem Verfahren erforderliche Abwägung der öffentlichen und privaten
Belange bleibe dem Gemeinderat vorbehalten. Es sei also nicht gewährleistet,
dass ein etwaiges Bebauungsplanverfahren die forensische Männerstation
verhindere.
"Unsinnig" sei zudem die Aussage Zachmanns, die Erteilung der Bauerlaubnis liege "in der Hand der Gemeinde", weil es für das fragliche Grundstück keinen Bebauungsplan gebe. Nicht die Gemeinden erteile eine Bauerlaubnis, sondern das Landratsamt genehmige Bauvorhaben, oder - wie in diesem Fall - erteile die Regierung ihre Zustimmung.
Dorfener Anzeiger vom 15.09.2003:
Bürgerbegehren
soll am Wahlsonntag starten
Forensik-Gegner befürchten,
Aktion werde verzögert - VON
HERMANN WEINGARTNER
Taufkirchen
- Das Bürgerbegehren "keine Männerforensik in Taufkirchen" solle am
Wahlsonntag, 21. September, starten, fordert Josef Nöscher von der Bürgerinitiative
(BI). Dieser Termin müsse in dieser Woche aber noch beim BI-Stammtisch "in
kleinerer Runde" besprochen werden. Bürgermeister Franz Hofstetter weist
die Kritik der Forensik-Gegener an der Gemeinde in diesem Zusammenhang zurück.
Wenn die Mehrheit der BI dafür sei, müsse das
Bürgerbegehren jetzt in die Wege geleitet werden, sagte Nöscher im Gespräch
mit der Heimatzeitung. Es gehe um die Zulassung eines Bürgerentscheids, womit
die Einrichtung einer Männerforensikstation auf dem Areal des
Bezirkskrankenhauses verhindert werden kann. Mindestens 665 Stimmen seien für
diese Aktion in Taufkirchen nötig.
Die Gemeinde wolle das Bürgerbegehren zwar
unterstützen, deren Vertreter verhielten sich aber zu zögerlich, stellte Nöscher
fest. Er habe aber das Gefühl, dass von verschiedenen Seiten versucht werde,
auf die BI einzuwirken und "die Durchführung des Bürgerbegehrens zu
bremsen".
So habe sich der Männerforensik-Gegner bei der
Gemeinde erkundigt, ob man am Sonntag im Bereich der Wahllokale Unterschriften
sammeln dürfte. Dies würde aber "nicht so gerne" gesehen.
Hofstetter betonte gestern gegenüber der
Heimatzeitung, auch er sei gegen die Männerforensik in Taufkirchen. Er fühle
sich deshalb wegen der Entscheidung zu dem Thema von Gegnern zu Unrecht
kritisiert. Die Gemeinde habe "die Männerforensik ja nicht erfunden".
Und mit dem zweiten Ratsbeschluss habe man den Bezirk schon aufgefordert, sein
Konzept für Taufkirchen neu zu überdenken und die 2300 Unterschriften der
Gegner zu berücksichtigen.
Dorfener Anzeiger vom 15.09.2003:
Männerforensik:
Diskussion im BR
Der
Radiosender „Bayern 2“ bringt am heutigen Montag eine Sendung unter anderem
zur geplanten Männerforensik in Taufkirchen, unter dem Titel „Denn sie
wissen nicht was sie tun“. Der Beitrag wird zwischen zehn und zwölf Uhr
übertragen. Es wird erörtert, ob es beispielsweise ausreichend forensische
Anlaufstellen in Bayern gibt, oder wie hoch die Rückfallquote forensischer Patienten
ist. (cds)
Dorfener Anzeiger vom 11.09.2003:
Noch
ist nichts verloren
Gegner streben Bürgerbegehren
zur Männerforensik an - VON
HERMANN WEINGARTNER
Taufkirchen
- Die geplante Männerforensik am Bezirkskrankenhaus (BKH) Taufkirchen
polarisiert die Bürger der Vilsgemeinde. Zu der
"Informationsveranstaltung" der Freien Wähler (FW) Oberbayern im Weißbräu
waren rund 50 Gäste gekommen. Darunter Forensikbefürworter, -gegner sowie die
Gemeinderäte Otmar Zeilbeck (FW) und Martin Huber (REP). Das Ergebnis der
Veranstaltung: Es soll ein Bürgerbegehren gegen die Männerforensik initiiert
werden.
Die Erklärungen der FW-Bezirksrätin Heike
Lotterschmid, des stellvertretenden FW-Bezirksvorsitzenden Ernst Potzler
und vor allem die von Fürstenfeldbrucks Vize-Landrat Ewald Zachmann
machten den Gegnern Mut. "Durch den Gemeinderatsbeschluss ist noch nichts
angebrannt", betonte der Rechtsanwalt. Da es keinen gültigen Bebauungsplan
für das Gelände am BKH gebe, habe noch die Gemeinde die Planungshoheit, nicht
der Bezirk. Wenn keine Mehrheit im Gemeinderat zu erreichen sei, könnten die Bürger
über einen Bürgerentscheid - laut Zachmann "ein gewaltiges
Instrument" - demokratisch ihre Ziele verfolgen.
Zielsetzung des Entscheids müsse sein, dass
der Vertrag zwischen Gemeinde und Bezirk nicht unterschrieben, eine Veränderungssperre
erwirkt und die bauliche Entwicklung am BKH gemäß des Willens der Bürger
festgeschrieben werde. Sobald der Entscheid zugelassen sei (rund 600
Unterschriften würden reichen), könnten Gemeinderat und Bezirk zunächst
nichts mehr machen. Bei Erfolg sei die Abstimmung ein Jahr rechtlich bindend und
blockiere die Entwicklung, so Zachmann. Dies könne bei den Verantwortlichen möglicherweise
schnell zu anderen Überzeugungen führen. Es könne durchaus sein, dass man
sich dann nur für die Frauenforensik entscheide.
Bezirk der Auffassung, Taufkirchen sei dafür
Im Werkausschuss des Bezirkstages sei von der
"staatstragenden Partei" (CSU) vermittelt worden, in Taufkirchen gebe
es einen einstimmigen Konsens in der Bevölkerung, erklärte Lotterschmid. Von
den Unterschriften und Dissonanzen habe sie erst kürzlich von der Bürgerinitiative
(BI) erfahren. So hätte sie zunächst für den Standort Taufkirchen gestimmt.
Nun habe sie aber ihre Meinung geändert. Die Bezirksrätin kündigte an, die BI
voll zu unterstützen. Einen anderen Standort kenne Lotterschmid derzeit nicht.
Dies sei aber bislang nicht geprüft worden, weil man davon ausgegangen war,
Taufkirchen sei für diese Einrichtung.
Mit dem vorgeschlagenen Bürgerbegehren wollen
nun die Forensikgegner diese geplante Einrichtung für psychisch kranke männliche
Straftäter in Taufkirchen noch verhindern. Der Gemeinderat hatte sich mit nur
einer Stimme mehr für die Männerforensik ausgesprochen. Doch über 2300
gesammelte Unterschriften, so BI-Mitglied Josef Nöscher, zeigten die deutliche
Abneigung der Bürger. Gegen die Frauenforensik habe man nichts einzuwenden.
Jetzt aber noch obendrauf die Männerforensik zu satteln, sei zu viel für
Taufkirchen.
Erdinger SZ vom 11.09.2003:
Bürgerbegehren
gegen Männerforensik
Teilnehmer
einer Protestveranstaltung der Freien Wähler beschließen Aktion mit großer
Mehrheit
Taufkirchen
- Die Gegner der Männerforensik am Bezirkskrankenhaus wollen den Bau der
Station nun mit Hilfe eines Bürgerbegehrens verhindern. Dies wurde am Dienstag
Abend bei einer Protestveranstaltung der Freien Wähler Oberbayern beschlossen.
Überdies wollen sie mit der Aktion „Karten mit Bitten an unseren Ministerpräsidenten“
ihr Anliegen an höchster Stelle vorbringen.
„Durch
den Gemeinderatsbeschluss ist noch nichts angebrannt“, unterstrich der
stellvertretende Bezirksvorsitzende und Landtagskandidat der FW Oberbayern,
Ernst Potzler. Er warf Bürgermeister Franz Hofstetter vor, bewusst am
Tag der Protestveranstaltung eine Gemeinderatssitzung angesetzt zu haben. Rechtsanwalt
Ewald Zachmann aus Olching, der ebenfalls für den Landtag kandidiert,
mahnte die Bürger, nicht aufzugeben. Es gebe lediglich eine Darstellung des
BKH-Areals im Flächennutzungsplan, damit könne kein Baurecht eingeklagt
werden. Ein Bebauungsplan existiere jedoch nicht. Es liege daher in der Hand
der Gemeinde, dem Bezirk die Bauerlaubnis zu erteilen. Dies könne man laut
Zachmann mit einem Bürgerbegehren verhindern, das drei Aspekte enthalten müsse:
Die Festlegung, dass die Gemeinde den Vertrag mit dem Bezirk nicht
unterschreibt, dass eine Veränderungssperre für das BKH-Areal erlassen wird
und das ein Bebauungsplan aufgestellt wird, wodurch bestimmte Bauvorhaben
ausgeschlossen werden können. Ein Bürgerbegehren habe auch eine politische
Signalwirkung für den Bezirk, sagte Zachmann. „Sie dürfen sich nicht ins
Bockshorn jagen lassen“ riet er den rund 50 Besuchern.
Die
FW-Bezirksrätin Heike Lotterschmid sagte, sie habe erst in der Sitzung
des Werkausschusses im Juli vom Bürgerprotest erfahren. Sie riet der Bürgerbewegung,
am kommenden Sonntag zum Tag der Offenen Tür des Bezirkstages zu kommen und
das persönliche Gespräch mit den Bezirksräten zu suchen. FW-Gemeinderat Otmar
Zeilbeck war skeptisch: Ein Bürgerbegehren habe keine Chance, wenn die
politische Seite anderer Meinung sei. Josef Nöscher von der Bürgerbewegung
war dagegen begeistert von der Idee. Die erforderlichen 600 Unterschriften
bekomme man mit Sicherheit. Mit großer Mehrheit wurde das Bürgerbegehren
beschlossen. jel
Dorfener Anzeiger vom 10.09.2003:
"Sehr geehrter Herr
Ministerpräsident"
Männerforensikgegner
starten Protestaktion
Taufkirchen
(msa/prä) - Mit der Protestaktion "Karte mit Bitten an unseren Ministerpräsidenten",
will die Taufkirchener Bürgerinitiative, das Thema "Männerforensik"
bei der höchsten politischen Stelle in Bayern vorbringen. "Über 2300
Unterschriften gegen die Männerforensik liegen bisher vor, das sind über 95
Prozent der befragten Bürger", erklärte Initiator Josef Nöscher. Die
Karten können bei Zeitschriften & Lotto Huber im Ortszentrum von
Taufkirchen in einen Sammelbehälter geworfen, oder selbst abgeschickt werden.
Weitere Informationen dazu gibt`s im Internet unter www.forum-taufkirchen.de,
oder beim Stammtisch der "Männerforensikgegner" jeden Dienstag ab 20
Uhr im Gasthaus "Weißbräu" in Taufkirchen.
Beim
gestrigen Stammtisch trafen sich rund 50 Interessierte. Nach den Reden einiger
Forensikgegner diskutierten die Anwesenden und erarbeiteten eine Resolution, die
nun dem Gemeinderat und dem Bezirk vorgelegt werden soll. Der ausführliche
Bericht dazu erscheint in der morgigen Ausgabe.
Erdinger SZ vom 09.09.2003:
Protest
gegen Männerforensik
Taufkirchen
- Eine Protestversammlung gegen die
geplante Männerforensik in Taufkirchen veranstalten die Freien Wähler
Oberbayern heute Abend, 19.30 Uhr, im Gasthaus Weißbräu. Einer der Redner
ist der stellvertretende Bezirksvorsitzende der Freien Wäh1er, Ernst
Potzler. Darüber hinaus sprechen die Bezirksrätin Heike Lotterschmid aus
Olching, der Rechtsanwalt und stellvertretende Fürstenfeldbrucker Landrat
Ewald Zachmann, sowie der Ebersberger Arzt Dr. Wolfgang Beer. Potzler sagte der Erdinger
SZ, dass es sich bei den Referenten um kompetente Mitglieder der
Freien Wähler handele: „Wir kommen mit einer Mannschaft, die über eigene
Erfahrungen zu diesem Thema verfügen.“ Bezirksrätin Lotterschmid habe
sich mit den Sorgen der Bürgerbewegung bei einer Sitzung des Bezirksausschusses
auseinander gesetzt. Dr. Wolfgang Beer kenne die Situation im
Bezirkskrankenhaus Haar und werde erläutern, welche Patienten voraussichtlich nach Taufkirchen verlegt würden.
Rechtsanwalt Zachmann habe man gebeten zu erklären, wie die Gemeinde im
Rahmen der Baugenehmigung die Männerforensik noch verhindern könne. Potzler:
„Uns ist klar, dass diese Patienten irgendwo untergebracht werden müssen.
Aber man kann nicht Haar verkleinern und in Taufkirchen dann einen Neubau
errichten. Wir müssen auf die Bürger Rücksicht nehmen. 2300 Unterschriften
sind viel für Taufkirchen. Wenn man dieses Votum ignoriert, liegt die
Demokratie am Boden.“ tdr
Erdinger SZ vom 08.09.2003:
Schwerpunkte liegen im sozialen Bereich
In einem Bericht der Erddinger SZ von Barbara Mooser werden die Bezirkstagskandidaten vorgestellt, hier klicken
Erdinger SZ vom 08.09.2003:
Streit
über Forensik
Taufkirchener
kämpfen gegen Neubau
Taufkirchen
- Das Bezirkskrankenhaus in Taufkirchen ist die einzige Bezirkseinrichtung im
Landkreis. In den vergangenen Monaten ist das Fachkrankenhaus für Psychiatrie
und Psychotherapie aufgrund der geplanten Einrichtung einer forensischen Männerstation
verstärkt in die öffentliche Diskussion geraten. Teile der Bevölkerung befürchten,
dass von den Patienten eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht. Eine Bürgerbewegung
sammelte mehr als 2000 Unterschriften gegen die Männerforensik. Der Bezirk
hält dennoch an seinen Plänen fest. Derzeit ist ein Neubau für eine
forensische Männer- und eine forensische Frauenstation auf dem Krankenhausgelände
in Planung. Die Frauenforensik war bereits im Jahr 1998 eingerichtet worden.
In
den vergangenen zehn Jahren wurde das Krankenhaus auf Beschluss des
Bezirkstags zu einem Akutkrankenhaus für die Landkreise Erding und Freising mit
180 Akut- und 60 Forensikbetten umstrukturiert. Im Jahr 1985 hatte es noch 570
Planbetten gehabt. Die größtenteils älteren Langzeitpatienten wurden in andere
Pflegeeinrichtungen verlegt.
Neben
Sucht- und allgemein-psychiatrischen Stationen gibt es seit 1997 eine Station für
Huntington-Patienten. Am Bezirkskrankenhaus wurde das Deutsche Huntington-Zentrum
Süd eingerichtet. Zudem wurde vor mehr als zehn Jahren eine
Krankenpflegeschule gegründet.
Unter
der seit 1993 amtierenden Krankenhausleitung hat sich das BKH nach außen geöffnet.
Veranstaltungen wie „Jazz im Park“ gehören fest zum Jahresprogramm der
Gemeinde. In dem neu geschaffenen Cafe „Sovies Welt“ wird ein öffentliches
Kulturprogramm angeboten. Das Wasserschloss, in dem der Landesarmenverband
Oberbayern im Jahr 1919 die ursprüngliche „Landesarmenanstalt“
eingerichtet hatte, wurde vor einigen Jahren aus dem Krankenhausbereich
ausgegliedert.
Seit
1945 ist die damalige „Fürsorgeanstalt“ in der Trägerschaft des Bezirkes
Oberbayern. Heute arbeiten 485 Beschäftigte dort, 171 davon in Teilzeit. jel
Dorfener Anzeiger vom 08.09.2003:
Infoabend
aus dringlichem Grund
Taufkirchen
(har) - Zu der angekündigten „Informationsveranstaltung Taufkirchener Männerforensik“
fügt der Initiator und Landtagskandidat der Freien Wähler (FW), Ernst Potzler,
in einer Pressemitteilung hinzu:
„Bisher
war im Bezirk Oberbayern die Angelegenheit im Gesundheitsausschuss.“ Sie
werde am 17./18. September dem Bezirkstag Oberbayern zur Entscheidung vorgelegt.
„Aus diesem Grunde muss die Informationsveranstaltung vor diesem Termin unbedingt
sein“, drängt der Münchner.
Auf der Tagesordnung steht nach der Begrüßung
der Gäste und Fachleute ein Vortrag von Heike Lotterschmid (FW-Mitglied des
Bezirkstages Oberbayern). Es folgen Zusatzinformationen von Ewald Zachmann (FW),
stellvertretender Landrat aus Fürstenfeldbruck, Berichte aus den
Einrichtungen von Dr. Wolfgang Beer und von Prof. Matthias Dose (falls er schon
vom Urlaub zurück ist), ein Beitrag der Bürgerbewegung sowie die Wortmeldungen
der Bürger.
Erdinger SZ vom 06.09.2003:
FW informiert über Forensik
Taufkirchen - Der oberbayerische
Bezirksverband der Freien Wähler richtet jetzt die Informationsveranstaltung
zur geplanten Männerforensik im Taufkirchener Bezirkskrankenhaus aus. Dies
geht aus einer Pressemitteilung des stellvertretenden FW-Bezirksvorsitzenden
Ernst Potzler hervor. Wie berichtet, war es zwischen Potzler und den
Taufkirchener Freien Wählern zu Unstimmigkeiten gekommen, weil Potzler, der
in München für den Landtag kandidiert, die Veranstaltung im Namen, aber ohne
Zustimmung der FW Taulkirchen angekündigt hatte. Er betont, dass es sich um
keine Wahlveranstaltung handele, sondern die Bürger und Gegner der Forensik
informiert werden sollten. Bei der Veranstaltung am 9. September um 19.30 im
Weißbräu spricht der Arzt Dr. Wolfgang Beer. SZ
Dorfener Anzeiger vom 05.09.2003:
Nicht nach dem
St.-Florians-Prinzip
Der Grünen-Bezirkstagskandidat,
Andreas Ammer aus Freising, hat sich bei einer Veranstaltung seiner Partei in
Moosburg unmissverständlich für die Einrichtung der Männerforensik in
Taufkirchen ausgesprochen: „Man sollte das aus der Sicht derer sehen, die
Hilfe brauchen“, sagte er. „Wir haben im Bezirk eben nur zwei große Häuser.
In Haar ist schon eine solche Station, und der Bedarf ist klar. Da kommt eben
nur Taufkirchen in Frage.“ Ammer gab zu, dass das Thema umstritten ist,
„aber das geht eben nicht nach dem St.-Florians-Prinzip“. (klk)
Dorfener Anzeiger vom 27.08.2003:
Bürgerprotest
für Wahlkampf nutzen
Landtagskandidat gegen Männerforensik
- VON LUCIA
HARGASSER
Taufkirchen
- Wie über ein Kuckucksei staunten die Freien Wähler (FW) Taufkirchen über
die Bekanntmachung einer Aktion gegen die Männerforensik in ihrem Namen. Der
FW-Landtagskandidat Ernst Potzler aus München lädt anhand von Flugzetteln und
Presseaussendungen ein zu einer "großen Protestversammlung
,Bezirkskrankenhaus Taufkirchen`".
Die Freien Wähler Taufkirchen stellten nun
klar, dass sie "weder Initiatoren noch Veranstalter" der angekündigten
Protestaktion im Gasthaus Weißbräu in Taufkirchen sind. "Herr Potzler ist
uns nicht bekannt und kann nicht im Namen der Freien Wähler Taufkirchen
sprechen", erklärt der Vorstand in einem kurzen Schreiben.
Potzler, stellvertretender
FW-Bezirksvorsitzender und Geschäftsführer, lockt in seiner Einladung mit
Tagesordnungspunkten wie "Sachstandsbericht der FW-Gemeinderäte Zeilbeck
oder Götzberger" und einem Bericht seitens der Bürgerbewegung von Josef Nöscher.
"Wir können am 9. September gar nicht zu der Veranstaltung kommen, weil an
diesem Tag eine Gemeinderatssitzung stattfindet", sagte Otmar Zeilbeck
gegenüber dem Dorfener Anzeiger.
Der Münchner habe lediglich am Tag der
Presseaussendung bei Zeilbeck angerufen, um zu fragen, ob er mit der
Veranstaltung einverstanden sei. "Ich habe ihm erklärt, dass das Ganze
erst mit dem Ortsverband abgesprochen werden muss", berichtet der
FW-Gemeinderat.
Franz Haberl, Schriftführer des Ortsverbandes,
wird Potzler nun einen Brief schreiben. "So geht das nicht", ärgert
sich Haberl, "Potzler hat einfach darüber verfügt, dass die Freien Wähler
Taufkirchen mitmachen. Wir hätten nichts dagegen gehabt, wenn er die Aktion
vorher mit uns besprochen hätte." Die FW Taufkirchen hätten ja auch gegen
die Männerforensik gestimmt, aber der Protest sollte nicht für den Wahlkampf
instrumentalisiert werden.
Erdinger SZ vom 27.08.2003:
FW-Protestkundgebung
gegen geplante Männerforensik nicht mit dem Ortsverband abgesprochen
Freie
Wähler gehen auf Distanz zu Potzler - Von
Simone Jell
Taufkirchener
fühlen sich von ihrem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden für den
Landtagswahlkampf missbracht
Taufkirchen
- Die geplante Protestversammlung gegen die Mäunnerforensik hat unter den
Freienn Wählern in Taufkirchen einen Eklat provoziert. Sie distanzieren sich
von der Veranstaltung, die ohne Absprache mit ihnen von dem stellvertretenden
FW-Bezirksvorsitzenden Ernst Potzler initiiert worden sein soll. Potzler, der für
den Landtag kandidiert, missbrauche die FW im Wahlkampf.
In
einer Pressemitteilung der FW Taufkirchen heißt es, dass man weder Veranstalter
noch Initiator der Protestveranstaltung, die für 9. September geplant ist,
sei. „Herr Potzler ist uns nicht bekannt und kann nicht im Namen der Freien Wähler
Taufkirchen sprechen.“ Gemeinderat Otmar Zeilbeck (FW) sagte der SZ,
dass Potzler ihn am vergangenen Freitag angerufen und über die geplante
Versammlung informiert habe. Er habe jedoch gesagt, dass nicht er allein,
sondern der gesamte Vorstand darüber entscheiden müsse. Am Tag darauf habe
er dann bereits die Ankündigung der Versammlung in der Zeitung gelesen und
sich überrumpelt gefühlt, erklärte Zeilbeck. Da er Potzler nicht kenne,
wisse er auch nicht, welche Positionen dieser vertreten werde. „Das ist eine
unsichere Geschichte.“ Potzler geht es nach Ansicht von Zeilbeck um den
Wahlkampf: „Da lasse ich mich nicht vorspannen.“ Er erinnerte daran,
dass die Freien Wähler im Landkreis gegen eine Kandidatur bei den
Landtagswahlen sind. Zudem sei am 9. September eine Sitzung von Gemeinderat
und Columbus-Achter geplant, an der er teilnehmen wolle. Potzler könne die
Veranstaltung gerne abhalten, aber ohne uns.“ Zeilbeck betonte jedoch,
dass er und FW-Gemeinderat Karl-Heinz Gützberger nach wie vor zu ihrem Nein
zur Männerforensik stünden. Man sei generell auch bereit, die Bürgerbewegung
zu unterstützen.
Potzler, der im Münchener Stimmkreis
MilbertshofenHart-Schwabing für den Landtag kandidiert, sagte gestern, dass
er nicht als Landtagskandidat, sondern als FW-Vizebezirksvorsitzender nach
Taufkirchen komme. Schließlich sei das BKH eine Bezirksangelegenheit. Er sei
von Josef Nöscher, einem der Initiatoren der Bürgerbewegung, informiert
worden und habe den Termin mit Zeilbeck besprochen. Er zweifle daran, dass
Taufkirchen der richtige Standort für eine Männerforensik sei. Zudem, so
Potzler, könne es nicht sein, dass der Gemeinderat sich über mehr als 2000
Unterschriften von besorgten Bürgern hinwegsetze.
Er
wolle an der Veranstaltung, bei der auch eine Resolution an die Gemeinde und
den Bezirk Oberbayern verfasst werden soll, festhalten. Potzler meint, dass
die Männerforensik noch gestoppt werden kann: Durch ein Bürgerbegehren gegen
den Bauantrag des Bezirks.
Dorfener Anzeiger vom 23.08.2003:
„Zumutung für
Taufkirchen“
Freie Wähler
demonstrieren gegen geplante Männerforensik
Taufkirchen (msa) - Nein
zur Männerforensik: Taufkirchens Freie Wähler veranstalten am Dienstag, 9.
September, um 19.30 Uhr eine Protestversammlung unter dem Motto
„Bezirkskrankenhaus Taufkirchen“ im Gasthaus „Weißbräu“. Als Gäste
werden unter anderem Freisings Landrat Manfred Pointner und der stellvertretende
Bezirksvorsitzende der Freien Wähler, Ernst Potzler, anwesend sein.
„Die geplante Männerforensik
ist eine Zumutung für die Bürger der Vilsgemeinde“, erklärte Potzler
gegenüber der Heimatzeitung. Das BKH Taufkirchen verfüge weder über die Größe,
noch über die Ausstattung oder die Organisation eine Männerforensik zu
unterhalten. „Wir werden gemeinsam mit der Taufkirchener Bürgerbewegung eine
neue Resolution erarbeiten und der Gemeinde und den Bezirk Oberbayern davon in
Kenntnis setzen“, bemerkte der Landtagskandidat. Es könne nicht angehen,
dass eine so große Bürgerbewegung von Gemeinderat und Bürgermeister
einfach ignoriert werden, erbost sich Potzler und betont: „Wir haben das Ohr
am Bürger“.
Dorfener Anzeiger vom 05.08.2003:
Krach
will Sitzung in Saal verlegen
NLD-Stadtrat
Bernhard Krach hat gestern beantragt, die Sitzung des Dorfener Stadtrates am
morgigen Mittwoch nicht im Rathaus, sondern in einem Saal abzuhalten. Aufgrund
der Tagesordnung mit den Themen Grundschul-Neubau und neuem Nutzungsvertrag mit
dem Verein „Jugendzentrum e.V.“ sei mit vielen Besuchern zu rechnen. Diese würden
in dem beengten Sitzungssaal nicht Platz finden. Zudem findet Krach, dass den
anwesenden Bürgern bei Bedarf auch Rederecht in der Sitzung eingeräumt
werden müsse. Krach: „Wenn Bürgermeister und Verwaltung nicht zustimmen, könnte
der Eindruck bei den Bürgern entstehen, hier wird schon wieder versucht, etwas
abzuwürgen.“ (ar)
Anmerkung: Die Sitzung wurde natürlich kurzfristig verlegt (in den Streibl-Saal). Eine große Zahl von Bürgern ist dann auch gekommen und es wurde beinahe unbegrenztes Rederecht erteilt, so dass die Sitzung vermutlich als die längste aber auch als die meistbesuchte in die Stadtgeschichte eingehen wird.
zu den Presseberichten: bis Juni 2003 , Juli/Aug. 2003 , ab Jan 2004 weitere, auch aus Haar